Porträt

laut.de-Biographie

Liser

"Ihre Songs sind feministisch, ehrlich, selbstbewusst, manchmal feinfühlig und leise, manchmal wütend und laut", urteilt die Westfälische Rundschau über Liser. Doch bevor sich die Wahl-Kölnerin dem männlich dominierten Rap verschreibt, versucht sie sich zunächst am Poetry Slam. "Ich habe damit angefangen, weil ich mich für Musik überhaupt nicht cool genug gefühlt habe. Ich wollte immer Popstar werden", gesteht sie später. Während ihr Umfeld sie noch entmutigte, schöpfte sie Selbstvertrauen: "Im Poetry Slam konnte ich mich ausprobieren, selbstgeschriebene Dinge vortragen."

Doubletime: Kein Deal für Hanybal
Doubletime Kein Deal für Hanybal
Alle wollen Message, und wenn die einer liefert, ist er fürs Majorlabel "nicht wahrnehmbar". Dafür kriegt eine KI einen Plattenvertrag: seltsame neue Welt.
Alle News anzeigen

2017 animierte sie die "Jango EP" zum Wechsel ins musikalische Fach. "Als 'Angst' von Haiyti rauskam, war das krass", erinnert sich Lisa Klingler im Kölner Stadtanzeiger, "Ein großartiger, emotionsgeladener Song von einer Frau, die nicht darüber gerappt hat, wie viel Geld sie hat oder welche Drogen sie nimmt. Da habe ich gedacht - das krieg' ich auch hin." Mit Unterstützung des Produzenten Fredo Hayabusa veröffentlicht sie ein Jahr später über SoundCloud die EPs "Cool" und "Camgirl EP" sowie das Mixtape "Das Jahr Des Luders". 2019 folgen "Origami" und "Scheiss Emanze".

Beim regionalen Rap-Wettbewerb "Bring Your Own Beats" geht sie als Gewinnerin hervor und darf daraufhin beim Juicy Beats Festival in Dortmund auftreten. "Als Musikerin wahrgenommen zu werden, beweist mir, dass ich das nicht alles ins Leere hinein mache und das ist mir sehr wichtig", freut sie sich gegenüber Choices, bevor sie mit MC Zirkel das Projekt "Easy Bangerz" nachlegt. Liser erinnere an eine "weirde Mischung aus Haiyti und Loredana" und wechsele "scheinbar spielerisch zwischen den unterschiedlichen Spielarten des modernen Hip Hop", lobt der Musikblog "365 Female MCs".

2020 veröffentlicht sie das Album "Songs Über Jungs" und startet den Podcast "Der Boden ist Laber" mit Taby Pilgrim, der etwa ein Jahr später endet. Zwischenzeitlich erscheint die EP "Antikapitalistische Partybanger". Beim popNRW-Preis setzt sie sich unter anderem gegen Skuff Barbie und Sophie Chassée durch und erhält den mit 2.500 Euro dotierten Förderpreis. Gemeinsam mit Taby Pilgrim nimmt sie das Album "Ja" auf, das im Sommer 2022 erscheint und den sie mit einer siebenteiligen satirischen Mini-Serie begleiten, die sich um das Reizthema Frauen im Musikgeschäft dreht.

Auf "Manic Pixie Dream Boy, Vol. 2" von Conny ist Liser im selben Jahr vertreten. Ihren gemeinsamen Song "Pfefferspray" präsentieren die Rapper bei "ZDF Aspekte". Zudem stellt sie dort "Das Kann Ja Gar Nicht Sein" vor. 2023 komplettiert sie neben Künstlern wie 1986zig, Nura oder Disarstar das Line-Up des Deichbrand Festivals. "Es wird noch größer und besser", erklärt sie voller Selbstvertrauen in der Westfälischen Rundschau, "Ich bin mir sehr sicher, dass ich den Rest meines Lebens mit Musik oder musikalischer Arbeit mein Geld verdienen werde, und das ist alles, was ich jemals wollte."

News

Alben

Ja (2022)

Surftipps

Noch keine Kommentare