laut.de-Biographie
Listener
Ein Kerl mit Halbglatze prügelt mit einem Knüppel auf eine alte Waschmaschine ein, während ein schnauzbärtiger Hinterwäldler wütende und verzweifelte Poesie in die Welt brüllt. Der Waschmaschinenhasser ist Christian Nelson, der Schnauzbart heißt Dan Smith.
Dan kommt aus Arkansas und versucht sich 2007 als Solo-Künstler. Er bringt eine Art Hip Hop/Poesie-Album mit dem Namen "Ozark Empire" heraus, das aber total floppt. Enttäuscht, aber immer noch von seinen Songs überzeugt, nimmt er seinen Kumpel Christian Nelson in die Band auf und gründet somit Listener.
Weil Haushaltsgegenstände verkloppen kein erfolgsversprechendes Bandkonzept ist, nimmt sich Christian die meiste Zeit seine Gitarre zur Hand und vertont Dans Spoken Word Poetry. Die krude Mischung aus Folk/Americana und Dans Gedichten nennen sie "Talk Music". Und genauso klingt auch ihr erstes Album "Return To Struggleville". Auf dieser Platte ist auch der Waschmaschinen-Song zu hören.
Das Duo geht auf Tour und spielt in ganz Amerika. Zwischen den Shows schreiben sie Songs, verfeinern sie und nehmen an den unterschiedlichsten Orten ihr zweites Album "Wooden Heart" auf, das 2010 erscheint. Der Sound des Duos ist ausgefeilter und raffinierter als bei "Return To Struggleville". Der Kern, Folk und Poesie, bleibt allerdings erhalten.
Als sich die beiden nach ausgiebigem Touren wieder ans nächste Album setzten merken sie: es fehlt was, ein Drummer muss her: Kris Rochelle. "Es gab keine Probe für Kris. Dan und ich wussten einfach sofort, dass er von seinem Charakter, seinem Geist, seiner Arbeitsmoral und seiner Einstellung her unbedingt unser Drummer sein musste", erzählt Christian Nelson.
Zu dritt machen sie sich an die Arbeit und packen erst mal die E-Gitarren aus. "Time Is A Machine" wird im Studio aufgenommen und geht mit großen Schritten vom Folk in Richtung Post Rock. Ein paar Americana-Versatz-Stücke sind geblieben, doch Kris und Christian geben dem Sound einen gewaltigen Tritt und schaffen so einen weitaus härteren und volleren Klang. Dan keift, redet und jammert unbeirrt seine langen Gedichte.
Listener sind anders. Es gibt keinen Gesang, kaum Melodien (höchstens mal eine Trompete), dafür endlose Texte, viele Rhythmus-Spielereien, dichte Atmosphäre und Songs zwischen Folk- und Postrock.
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