laut.de-Biographie
Lune
Die Wege nach oben sind heutzutage kurz, wenn man weiß, wie man die richtigen Knöpfe drückt. Man kann von der Musik von der Sängerin Lune ja halten, was man will, aber seit dem Beginn ihrer Karriere um 2019 sind allein ihre Instagram-Gesangs-Snippets virales Dynamit. Sie hat die Stimmlage, die Farbe, die Ausdruckskraft, um die Kids auf den Explore-Seiten zu bannen – und sich so quasi von selbst in den Aufwind zu singen.
Trotzdem sind es natürlich nicht nur die Instagram-Videos, die ihr schnell rege Popularität einbringen. 2020 macht sie bei "Keller Sucht Den Superstar" mit, einer eigenwilligen Casting-Show von Rap-Comedy-YouTuber Mois und Manuellsen. Ein großer Schritt ist definitiv ein Feature auf dem Song "Cr1minel" des Rappers Samra, mit dem sie sich erstmals öffentlichkeitswirksam in die Rap-Peripherie einordnet.
Diese Nähe wird ihr weiteres Schaffen prägen. Denn von ihrer ersten offiziellen Single "Gebe Auf" arbeitet sie mit Rap-Produzenten und vermarktet sich unter anderem an eine Rap-affine Hörerschaft. Der Song schlägt dennoch mehr ein, als man es erwarten würde. Nach einem massiven TikTok-Siegeszug schafft er es in die Top 10 der deutschen Charts und geht in Deutschland und Österreich Gold.
Daraufhin veröffentlicht sie weiterhin Singles, die im Internet schnell ihre Anhängerschaft finden. "Entourage", "S.O.S.", "Alles Verdient" sind Nummern, die ihre etwas melodramatische Art weiter profilieren. Man spürt schnell, dass ihre Arbeit zwar nicht wahnsinnig innovativ, aber im Kontext einer jüngeren Pop-Generation sehr nachgefragt ist. 2021 veröffentlicht sie mit "Hab Nur Eine Bitte" eine weitere, sofort virale Single.
Lune ist eine talentierte Sängerin mit guter Technik und einem schönen Ton, singt auf deutsch und französisch, repräsentiert ihre kurdischen Wurzeln in ihrer Musik, macht auf Probleme häuslicher Gewalt aufmerksam und scheint auch sonst eine kluge, nette Frau zu sein. Sie wäre definitiv jemand, dem man allen Erfolg gönnen würde. Leider beschränkt sie sich auf ihrem Debütalbum darauf, nur die Überblendenmusik zu Beziehungsdrama-TikToks zu machen. "Lune" geht nämlich in Sachen musikalischem Horizont nicht über das Volumen einer Samra-Gesangshook hinaus.
Noch keine Kommentare