Porträt

laut.de-Biographie

Mick Harvey

Auch wenn es 2009 zur Trennung kommt, wird Mick Harveys Namen wohl unzertrennlich mit dem Nick Caves verbunden bleiben. Zu stark ist der Einfluss, den der Frontmann auf seinen Gitarristen ausübte, obwohl Harvey durchaus auch auf eigenen Füßen stand und steht.

Mick Harvey - Intoxicated Women
Mick Harvey Intoxicated Women
Der Underground-Veteran beißt sich an Serge Gainsbourg fest.
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"Auf einer gewissen Ebene war es ähnlich wie bei Blixa. Er hat gefühlt, dass ihm die Bad Seeds nichts mehr geben konnten – und er den Bad Seeds nicht. Blixa und Mick gehören einer speziellen Musiker-Spezies an: Keiner von ihnen würde an einem Projekt festhalten, das ihn auf musikalischer Ebene nicht mehr befriedigt", erklärt Cave in einem Interview 2011.

Die Wege der beiden kreuzen sich bereits in der Schule in einem Vorort von Melbourne: Anfang der 70er Jahre gründen sie ihre erste Band, die sich ab 1975 dem Punk verschreibt. Als The Boys Next Door touren sie Jahre lang kreuz und quer durch Australien, bevor sie 1980 nach London umsiedeln und sich dort als Birthday Party einen Namen machen.

Harvey steuert neben Cave die meisten Stücke bei. Das ändert sich nach der Auflösung der Band und der Gründung 1983 von Nick Cave & The Bad Seeds, in denen der Frontmann das Kommando übernimmt. Harvey begnügt sich mit der Rolle des Gitarristen, wobei seine Klanggewitter die perfekte Untermalung für Caves düstere Texte der 80er und 90er Jahre bilden.

Als der im neuen Jahrtausend verstärkt aufs Klavier setzt und sanftere Töne anschlägt, spielt Harvey nur noch eine Nebenrolle. Er nimmt seine Solokarriere wieder auf, die er bereits in den 90er Jahren mit zwei Alben mit übersetzten Stücken Serge Gainsbourgs begonnen hatte ("Intoxicated Man", 1995 und "Pink Elephants", 1997). 2005 erscheint "One Man's Treasure", gefolgt von "Two Of Diamonds" (2007) und dem Livemitschnitt "Three Sisters - Live at Bush Hall" (2008).

Im Januar 2009 verlässt Harvey die Bad Seeds. Sie hätten nur noch Kurzversionen ihrer alten Songs gespielt, um immer größere Scharen zu befriedigen. Das sei einfach keine Herausforderung mehr gewesen. " You don't just start doing shit versions of the songs because you can't be bothered and it's not worth it anyway. That's really a death to me ", erklärt er ein Jahr später.

Zu diesem Zeitpunkt arbeitet er bereits mit Caves ehemaliger Partnerin PJ Harvey auf ihrer hochgelobten Platte "Let England Shake" zusammen. "Sketches From The Book Of The Dead" (2011) und "Four (Acts Of Love)" (2013) erscheinen wie Polly Jeans (und Caves) Werke auf Mute.

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