Der Wegbereiter des Ambient und der 'Berliner Schule' ist nach langer Krankheit gestorben. Er hinterlässt ein umfangreiches Vermächtnis.
Berlin (alc) - Klaus Schulze ist tot. Der Pionier der elektronischen Musik verstarb gestern im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit. Der Gesundheitszustand des Musikers war schon seit längerer Zeit Grund zur Besorgnis, dennoch sprach der Geschäftsführer seiner Plattenfirma SPV, Frank Uhle, von einem plötzlichen Ableben.
Auf der offiziellen Facebook-Seite gibt es folgendes Statement:
"Liebe Fans,
in tiefer Trauer müssen wir Euch leider darüber informieren, dass Klaus gestern am 26. April 2022 im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit, aber dennoch plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist. Er hinterlässt nicht nur ein großes musikalisches Erbe, sondern auch eine Ehefrau, zwei Söhne und vier Enkelkinder. In seinem Namen und im Namen der Familie möchten wir Euch für Eure Treue und Unterstützung über all die Jahre danken – es hat ihm viel bedeutet!
Seine Musik wird bleiben, und unsere Erinnerungen ...
Es gäbe noch so viel zu schreiben über ihn als Mensch und Künstler, aber er hätte jetzt wahrscheinlich gesagt: nuff said! Der Abschied wird im engsten Familienkreis stattfinden, so wie er es sich gewünscht hat. Ihr wisst ja wie er war: seine Musik sei wichtig, nicht seine Person ..."
Klaus Schulzes Karriere reicht bis in die späten 1960er-Jahre zurück. Er war in den Anfangstagen Schlagzeuger bei Tangerine Dream, auf deren "Electronic Mediatation" (1970) er mitwirkte. Seine Solo-Karriere startete er 1973. Schulze gilt als einer der Wegbereiter des Ambient und war Zeit seines Lebens äußerst produktiv. Seine Diskografie mit Kollaborationen, Soundtracks und Seitenprojekten ist schier unüberschaubar. Die Veröffentlichung seines jüngsten Albums "Deus Arrakis" ist für den 10. Juni anvisiert.
Noch im Dezember arbeitete er mit dem Oscar-prämierten Komponisten Hans Zimmer zusammen, der seinen Kollegen mit folgenden Worten ehrte: "Klaus Schulzes Musik war nie relevanter als heute. Mehr als je zuvor ist Klaus Schulzes Musik die perfekte Balance zwischen Seele und Technologie."
Schulze arbeitete in seiner langen Karriere unter anderem mit Lisa Gerrard (Dead Can Dance), war Labelboss (Ideal) und Produzent (Alphavilles "The Breathtaking Blue").
4 Kommentare
RIP. Danke für den unverwechselbaren Sound. Die Musik wird bleiben!
Möge er in Frieden ruhen. Ein echter Pionier.
Er hinterlässt ein großes Werk zeitloser Musik.
Uff, Scheiße. RIP und danke für die grandiose Musik.