Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Robert Smith definierte in den 80ern einen neuen Sound, der bis heute nachhallt. Wir blicken zurück.
Crawley (mis) - Ist "Songs Of A Lost World" der Sargnagel auf die Karriere der berühmtesten Gothic-Rock-Band der Welt? Diese Frage dürften The Cure-Fans nur noch achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Zu oft hatte Sänger Robert Smith in der Vergangenheit schon mit der Auflösung seiner Gruppe gedroht, in jungen, in mittleren und in späten Jahren. Am 1. November 2024 endet nun eine 16 Jahre lange Durststrecke ohne neues Studioalbum und damit auch ein Branchenwitz, den vorher schon Tool (13 Jahre) und Guns N' Roses (17 Jahre) erdulden mussten, nach welchem nämlich eine Platte erscheint, die nach dem Dafürhalten der Mehrzahl an Fans und Bescheidwissern überhaupt niemals erscheinen würde. Aber wir sind alle sehr froh: Das neue Material, soweit schon veröffentlicht, umweht der süße Hauch eines weiteren Klassikers. Und davon gab es in den letzten fünf Jahrzehnten so einige ...
Alle The-Cure-Alben im Ranking
Der Einfluss der 1977 im südenglischen Crawley als Trio gegründeten Gruppe auf die Musikgeschichte ist per Gütesiegel verbrieft, ihre Laudatoren unzählbar, Deftones, Placebo, Nine Inch Nails, Interpol, Mogwai, Smashing Pumpkins, Kristin Hersh, Slowdive, Fontaines D.C. - die Liste der Bewunderer ließe sich endlos fortsetzen. Dennoch veröffentlicht natürlich keine Band durchweg Meilensteine und so lagern auch bei The Cure gewisse Platten am Wegesrand ihrer langen Karriere, über die gerne hohes Gras wachsen darf.
Auf die legendären Bären, die er in jungen Jahren neugierigen Journalisten aufband, schaut Smith im gesetzten Alter mit Wehmut zurück: "Heute sage ich nur noch die Wahrheit, aber die ist sterbenslangweilig. Ich hasse mich selbst dafür. Aber warum sollte ich heute noch Sachen erfinden? Ich habe kein Interesse mehr daran, dass die Leute von mir fasziniert sind. Aber eins hat sich nicht geändert: Ich will immer noch, dass die Zuschauer nach dem Konzert sagen: Fuck, ich will in dieser Band spielen. Es ist dumm, aber so ist Popmusik."
12 Kommentare, davon 8 auf Unterseiten
Fein, ich mag The Cure eigentlich immer, wenn ich sie höre, habe sie aber noch nie bewusst gehört – klare Bildungslücke!
Ich nehme die Liste mal als Ausgangspunkt für die Reise.
Die 80er ohne The Cure, undenkbar.
Dieser Kommentar wurde vor einem Monat durch den Autor entfernt.
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