In Zeiten knapper Kassen leidet besonders der Kultursektor. In Großbritannien gehen Künstler:innen - und Regierung - einen alternativen Weg.

Mannheim (ebi) - Die Kulturförderung hat in der Politik meist einen schweren Stand, in Zeiten knapper öffentlicher Kassen und großer Krisen umso mehr. So plant etwa der Berliner Kultursenat Einsparungen in Höhe von 130 Millionen Euro. Die Kampagne #BerlinIstKultur stemmt sich seit Oktober mit verschiedensten Aktionen, darunter Demos bzw. "Trauermärsche", gegen die bevorstehenden Kürzungen.

Denn Kultur sei nicht nur ein wichtiger Standortfaktor für die Hauptstadt: Mit 2,1 Prozent mache das Kulturressort zwar nur einen Bruchteil des Gesamthaushalts aus, werde mit einem Kürzungsanteil von 13 Prozent zukünftig aber überproportional belastet. Die gesamte kulturelle Infrastruktur Berlins werde auf Dauer beschädigt. Doch nicht nur Theater, Museen und Opernhäusern sind betroffen.

Adieu Maifeld Derby

Eine Befürchtung, die am anderen Ende der Republik in Mannheim bald Realität wird: Das Maifeld Derby findet kommendes Jahr zum 14. und letzten Mal statt. Das Überleben des kleineren, aber renommierten Indie-Festivals wäre nur noch mit entsprechenden städtischen Fördergeldern zu sichern, die die Stadt aber nicht in hinreichender Höhe gewähren will. Der Frust im Team um Timo Kumpf ist riesig, wie der engagierte Maifeld-Gründer und Veranstalter in einem öffentlichen Statement ausführlich und ehrlich auf der Website des Festivals darlegt.

Nach dem Auslaufen der Corona-Hilfen geriet das Mannheimer Festival schon dieses Jahr in schweres Fahrwasser: Faktoren wie die gestiegenen Personalkosten und Künstlergagen einerseits, Inflation und gesunkene Kaufkraft andererseits zeitigten deutliche Verluste. Von den nun erforderlichen 200.000 Euro wären wohl - wie in den vergangenen Jahren auch - maximal die Hälfte genehmigt worden. Dabei, so Kumpf, sei bereits 2016 dank des Maifeld Derbys ein indirekter Nutzen in Höhe von fast einer Million Euro zugunsten der Stadt errechnet worden.

Dennoch unterscheide die Politik ohne Trennschärfe weiterhin strikt zwischen "förderwürdiger Hochkultur und ausnahmslos kommerzieller Popkultur". Von dem Verständnis als "Musikstadt" sei jedenfalls nichts zu spüren, zumal beim Maifeld Derby nie mehr als zwei Personen angestellt gewesen seien. Das komplette Statement, in dem sich das Maifeld Derby dennoch bei der städtischen Politik bedankt, findet sich an dieser Stelle.

Die große Lücke zwischen arm und reich

Unter den Kürzungen öffentlicher Fördergelder im Kulturbereich leiden besonders kleinere Markteilnehmer:innen wie das Mannheimer Festival, und so kommt es trotz der seit Jahren steigenden Umsätze in der Musikwirtschaft - und hier besonders im Livesektor - zu Phänomenen wie Club- oder Festivalsterben, erklärt etwa Jörg Heidemann, Geschäftsführer des Verbands unabhängiger Musikunternehmer:innen (VUT) im Deutschlandfunk: Die Zahlen gingen insgesamt nach oben, weil große Marktteilnehmer:innen wie Taylor Swift live "sehr gut funktionieren", während die kleineren dem sehr hohen Druck durch gestiegene Kosten aufgrund von Corona oder dem Ukrainekrieg kaum standhalten könnten.

Die Idee, einen bescheidenen Teil der von großen, erfolgreichen Stadiontouren erwirtschafteten Erlöse automatisch in einen Topf fließen zu lassen, der eben kleineren Venues zugute käme, wie etwa in Frankreich bereits praktiziert, müsse man in diesen Zeiten auf jeden Fall prüfen, so Heidemann. Aber grundsätzlich werde der hohe Beitrag der Musikindustrie zum deutschen Bruttoinlandsprodukt nach wie vor von der Politik zu stark unterschätzt.

Kann Großbritannien Vorbild für Deutschland sein?

In Großbritannien lobbyiert eine Organisation namens Music Venue Trust schon länger in Richtung dieses Modells - und das mit durchschlagendem Erfolg: Die breite, öffentliche Unterstützung führte etwa dazu, dass sich ein Player wie Coldplay bereit erklärt hat, zehn Prozent der Gewinne aus der kommenden UK-Stadiontour an die Organisation zu spenden, so die Initiative. Auch Enter Shikari erklärten sich zu einem ähnlichen Deal bereit - in Großbritannien hatten 2023 jede Woche zwei kleine Venues dicht machen müssen, schreibt der NME.

Das Vorhaben wird nun der Organisation zufolge sogar bald offizielle Politik der amtierenden britischen Labour-Regierung: Von jedem in einer Arena oder einem Stadion verkauften Ticket soll zukünftig ein finanzieller Beitrag an kleinere Venues, Acts und Veranstalter:innen, also zurück an die Basis fließen.

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Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Coldplay,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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2 Kommentare mit 27 Antworten

  • Vor einem Monat

    Diese Diskrepanz zwischen Hoch- und Popkulturförderung beklage ich ja auch gern. Aber diese penetrante und larmoyante Eitelkeit, die Ingo Stumpf mit Blick auf das Maifeld Derby auch schon in dem Film über das festival an den Tag legt, ist ziemlich unerträglich. Schlussendlich ist auch das Maifeld ein Mehrtage-Festival. Und so etwas übersteht man nur, wenn man sich ordentlich die Kante gibt und man muss froh sein, wenn einem auf dem Zeltplatz, nach Tag zwei ein stinkender Müllplatz, nur gegens Zelt gepinkelt und nicht noch dazu der Zeltinhalt geklaut wird. Zudem: freshe neue Acts wie Franz Ferdinand, Die Höchste Eisenbahn, Eels, Phoenix, Interpol, Tocotronic... das waren die Headliner der vergangenen Jahre und wo das Maifeld in seinem kuratierten (!) Line Up ansonsten vorausschauend und innovativ ist, kann mir auch Niemand erklären. Ebenso, warum in Zeiten der höchsten finaziellen Nöte das Headquarter von Manheim ins Biligmietenland Berlin verlegt werden muss. Aber dann in den "Abschiedsworten", eher eine Art offensiver Bettelbrief für mehr Kohle, sogar noch die Böhsen Onkelz zitieren. Ganz ehrlich: das Maifeld Derby ist qam Ende ein Forum der Vergangenheit, Indie-Pop lebt von der Kunstform Album und die hat Spotify & Co und die Zeit (jede Musikform hat ihre Epoche -gilt leider auch für die Popmusik) mittlerweile ziemlich final begraben. Dann soll er lieber mit Delta Konzerte und dem Zelfestival Rhein Neckar und Konzerten mit Amdreas Bourrhani sowie weniger Eitelkeit den nötigen Profit machen. Obstwiesen, Rocco Del Schlacko, Taubertal und Open Flair Festival waren eh schon immer besser.

    • Vor einem Monat

      Natürlich sind die Headliner alt eingesessene Künstler, ist doch überall so, und auch fair. Die spannenden Newcomer findest du in den Reihen weiter unten. Ich fand die Line-ups des Maifeld Derbys immer toll, als Indie-Fan bekam man da regelmäßig Schmankerl vorgesetzt.

      "Ganz ehrlich: das Maifeld Derby ist qam Ende ein Forum der Vergangenheit, Indie-Pop lebt von der Kunstform Album und die hat Spotify & Co [...] ziemlich final begraben."

      Deine kleinkarierten Befindlichkeiten führen komplett am Thema vorbei, ma sagen. Indie-Künstler dürfen und sollen Geld verdienen. Die Tatsache, dass (noch) andere Festivals übrig sind, und die Tatsache, dass du den Gründer nicht leiden magst, ist keine Rechtfertigung für beschissene, ungerechte Kulturpolitik.

    • Vor einem Monat

      Die Kulturpolitik finde ich in der Tat beschissen. Erwähne ich ja gleich in der ersten Zeile. Und ich bin glühender Fan von Tocotronic, Franz Ferdinand, Interpol, Eels & Co. Ich bin auch noch Erwerber von Tonträgern und hab bis heute keinen spotify Account. Bloß hat es leider einen Grund, dass seit Oasis, Blur und Nirvana nichts mehr annähernd vergleichbares nachkam und die Jugend von heute nur noch Playlisten und keine Tonträger mehr hört und kein Idol aus der Musik mehr als Posterheld an der Wand hängen hat. Die verfehlte Kulturpolitik sowie die Arroganz von Konzertveranstaltern (seit Bill Graham) ist da aber womöglich mehr ein Brandbeschleuniger denn der entscheidende Grund. Auch deshalb haben es "spannende Newcomer" aus dem Maifeld Line Up nicht ganz anch oben geschafft, auch wenn wir die beide womöglich richtig gut finden und fanden. Tatsächlich heute etablierte Newcomer wie Cro, Deichkind, Sportfreunde, Mando Diao., Kraftklub, Casper, K.I.Z.m Madsen und sogar Tokio Hotel hingegen haben dafür aber tatsächlich noch in ihren "Anfangstagen" hierzulande die Ochsentour auf den kleinen Festivals gemacht. Bloß auf dem Maifeld waren die nie. Immer exklusiv anderen die Schuld geben und sich selbst als visionär, vorausschauend und toll zu loben, das macht hingegen dafür keiner so konsequent (und geschickt) wie Timo Kumpf.

    • Vor einem Monat

      "Bloß hat es leider einen Grund, dass seit Oasis, Blur und Nirvana nichts mehr annähernd vergleichbares nachkam"

      häh?

    • Vor einem Monat

      Mir wurde noch nie gegen das Zelt gepinkelt oder etwas daraus gestohlen. Einzige Ausnahme: Rock am Ring - da ist es wirklich allgegenwärtig asozial :D

    • Vor einem Monat

      und auf dem Zeltplatz vom Maifeld räumen alle brav auf bzw. es liegt sowieso nirgends Müll rum, keine Dixies werden gekegelt und in den zwei Tagen riecht alles nach frischem Wind anstatt Kotze sowie Pisse und alle Dixies sind so sauber wie die WC´s in einem Nobelrstaurant.
      Genauso wie das Rheinkultur es war, Rock Am Ring noch schlimmer ist... das Maifeld Derby war schon immer einfach ein Festival. Und nach Berlin ziehen aber trotzdem die große Mannheim-Flagge schwingen, das muss man erstnal bringen.
      Zudem war das Line Up vom Maifeld nie wirklich innovativ. Welche tollen Newcomer, die später berühmt wurden, haben da gespielt? Festivals wie das Taubertal, Rocco-Del-Schlacko, Immergut, Pfingst-Open-Air usw. waren und sind .wenn es sie noch gibt- auch mit Blick darauf immer schon besser. Bloß konnte und kann womöglich Timo Kumpf seine larmoyante Eitelkeit fulminat gut verkaufen -denn er glaubt, was er verzapft. Nie ist er, immer sind nur die Anderen schuld. Die böse Politik und Festival Big Player, die geldgierigen Künstler usw.
      Und zudem -wie gesagt- Musik und besonders Popmusik verliert chronisch an Relevanz. Gab es in diesem Jahrtausend bahnbrechende neue Bands wie Nirvana o Oasis und Alben wie Nevermind o What´s The Story? Nein. Klar gibt es Alben, die ich besser finde und die da rauskamen. Bloß fehlt denen die Wucht und Bedeutung.
      Bald wird man Festivals und Clubs genauso subventionieren müssen wie Opernhäuser und Theater.

    • Vor einem Monat

      Ich war halt noch nie auf diesem Maifeld und dem Nürburgring habe ich zum Glück dann auch irgendwann den Rücken gekehrt.

      Es gibt schon Festivals, auch sehr, sehr große, wo die Leute sich weitgehend benehmen. Vielleicht gehst Du einfach auf die falschen? ;)

    • Vor einem Monat

      Wenn einer denkt, seit 30 Jahren wäre an Musik nichts Spannendes mehr passiert, langt mir das schon. :rolleyes: Depp...

    • Vor einem Monat

      es gibt durchaus noch tolle Alben und es passiert spannendes. Aber die Wucht und Relevanz von "What´s the Story Morning Glory" oder "Nevermind" hat seitdem kein Album auch nur annähernd erreicht. Außer Du verrätst es mir. Und die Jugendlichen, die noch Alben kaufen und nicht Playlists auf Spotify hören, muss man sowieso mit der Lupe suchen. Popmusik ist aber nun mal vor allem eine Jugendkultur. Und klar, weitgehend benehmen sich die Leute sogar bei Rock am Ring. Wie gesagt ...weitgehend.

    • Vor einem Monat

      Dass Festivals sterben würden, weil es keine "großen Alben" mehr gäbe und Jugendliche Dinge tun, die dir nicht passen, ist so mit der ekel- und boomerhafteste Eklärungsansatz, den ich mir dazu ausdenken könnte. Verpiss dich zu deinem heißgeliebten Rocko del Schlacko oder sonstwohin, du Clown.

    • Vor einem Monat

      alles nur spekulative echokammer-argumentation, was du da von dir gibst.

      man kann sich, wenn man out of touch mit neuer musik ist, natürlich immer die ausrede hernehmen, es gäbe ja eh nichts relevantes mehr. bestes boomer-argument - sehr trivial und vorhersehbar heutzutage.

      ich sage nicht, dass ich noch nahe am puls der zeit bin, gerade was popmusik angeht, das bin ich ausdrücklich gar nicht; mit social media-pop, wie er heuer sehr beliebt zu sein scheint, kannste mich größtenteils auch jagen.
      allerdings tätige ich auch keine aussagen á la, es gäbe nichts mehr von "wucht und relevanz" seit 19XX. das tue ich aus zwei gründen nicht,
      1. weil man als individuum das, wie in meinem fall, sehr stark und genreübergreifend an musik interessiert ist, immer auch nur einen bruchteil aufnehmen und, noch wichtiger, überblicken kann und möchte; 2. lehrt mich das sparsamkeitsprinzip, was wahrscheinlicher ist: das tatsächlich nichts bahnbrechendes mehr passiert ist und jemals wird, wie du sagst, *oder* man aus psychischen gründen 30 jahre musikalisches geschehen lapidar abwinkt.

      ganz zu schweigen von der schwammigkeit solcher begriffe wie wucht und relevanz. die von dir erwähnten gruppen haben großartiges gemacht, aber die haben auch nur ihre einflüsse weiterentwickelt, so wie es bis heute passiert.

    • Vor einem Monat

      *psychologisch, nicht psychisch, pardon.

    • Vor 30 Tagen

      Was werft ihr mir eigentlich vor bzw. wo widersprecht ihr mir? Was ich primär spontan anmerkte, war ja, dass ich finde Timo Kumpf überhöht seine und die Bedeutung seines Festivals genauso gnadenlos wie penetrant und larmoyant. Das Maifeld Festival ist für mich weder besonders wegweisend noch innovativ und relevante Newcomer haben da auch nie gespielt. Es gab schon immer und gibt nach wie vor viele bessere mittelgroße Festivals. Trotzdem wäre es schön, wenn es weiter existiert und ich finde die Kulturpolitik ebenso falsch. Denn als ebenfalls genreübergreifender und interessierter Hörer befürchte ich, dass die Bedeutung und Relevanz besonders von Indie-Pop/-Rock seit der Brit-Pop-Phase samt Knebworth Konzerten dauerhaft sank und weiter sinken wird. Taylor Swift kann es vlt. noch mit Nirvana o Oasis/Blur und den anderen großen Stadion Acts der 90-er aufnehmen, denn an der kommt selbst meine Mama nicht vorbei. Für wen gilt das noch in diesem Jahrtausend? Und was ist ihr tolles Album/Genre? Ich freue mich ja, wenn sich das nochmal ändert. Sehe das aber nicht und darunter leiden sowohl die großen als auch die mittleren und kleinen Indie-Pop/-Rock Festivals und Clubs nun mal am meisten. Plattenläden sowieso.

    • Vor 30 Tagen

      "Das Maifeld Festival ist für mich weder besonders wegweisend noch innovativ und relevante Newcomer haben da auch nie gespielt."

      Ist halt einfach Blödsinn. Roosevelt, Team Scheisse, Die Nerven, Arlo Parks, Amyl & the Sniffers, Roy Bianco, Leya, Black Midi (r.i.p.), EöE, Jungstötter et al.. sind (waren) alles relevante Newcomer. Roy Bianco dürfte mittlerweile da schon einige Ligen aufgestiegen sein, was den Bekanntheitsgrad angeht.

      "Es gab schon immer und gibt nach wie vor viele bessere mittelgroße Festivals." - whataboutism.

      "Taylor Swift kann es vlt. noch mit Nirvana o Oasis/Blur und den anderen großen Stadion Acts der 90-er aufnehmen"

      Darum heißt die Richtung ja auch Indie. :rolleyes: Indie kann, per Definition, nicht den Bekanntheitsgrad von Mainstreamkünstlerinnen haben, bzw. erreicht diesen in den allermeisten Fällen nicht, weil sie den Anforderungen des Mainsteams nicht genügen kann oder will. Was aber nicht heißt, dass sie überhaupt nicht bekannt sind. Die haben auch ihre Fanbases.

      Und warum soll das eigentlich so ein Qualitätskriterium sein, wenn deine Mama von irgendwas gehört hat? Ich würde sagen, und das scheint auch auf dich zuzutreffen, wenn die Mama nichts unter dem Bekanntheitsgrad von Oasis oder Taylor gelten lässt, interessiert sie sich nicht sonderlich für Musik.

      "Ich freue mich ja, wenn sich das nochmal ändert. Sehe das aber nicht"

      Weil du nicht suchst.

      "darunter leiden sowohl die großen als auch die mittleren und kleinen Indie-Pop/-Rock Festivals und Clubs nun mal am meisten."

      Es gibt viel konkretere Gründe, warum kleine Festivals leiden, die werden ja auch im Artikel teilweise angesprochen. Und ja, Streaming spielt da auch ne Rolle. Hat aber nix mit schwindender bzw. unzureichender Qualität von Musik zu tun. Das ist nur deine, sehr löchrige, Auslegung.

    • Vor 30 Tagen

      Hat dich dieser Timo bei irgend nem Business-Event für nen Kellner gehalten oder warum biste so angefressen auf den?

    • Vor 30 Tagen

      Herrjemine. Erstens kenne ich Timo Kumpf und seine larmoyante un penetrante Eitelkeit und Arroganz nur dank laut.de. Zweitens: Es geht mir nicht um einen Qualitäts- sondern um den Bedeutungsverlust, der Pop-Musik (und hier im Besonderen die Pop-Musik, die auf Festivals wie dem Maifeld stattfindet) in diesem Jahrtausend konstant erlebt. Und genau darunter leiden alle Clubs/Locations mit Konzertbühne und Festivals vor allem. Es kommen einfach keine großen Bands wie Nirvana und Oasis mehr nach. Sprich: Die Sorte Bands, denen man nicht aus m Weg gehen kann, anstatt mühsam danach zu suchen. Und auch nicht der Rückenwind, den die Szene besonders im "Indie-Segment" davon insgesamt bekommt. Es geht mir da primär um Relevanz und nicht Qualität. Drittens: Die Nerven sind super, Roy Bianco auch. Beide waren 2022 (da haben sie auf dem Maifeld gespielt) nicht wirklich Newcomer, aber Roy Bianco spielt heute immerhin nur ein bisschen unterhalb der Kraftklub, Casper und K.I.Z. Liga. Arlo Parks, Die Nerven und Team Scheiße hoffentlich bald auch. Der Rest an Acts den du nennst, ist größtenteils auch für mich super, spielt allerdings bis heute nur in den kleinen Clubs, von denen es leider immer weniger gibt. -> verfehlte Kulturförderung.

    • Vor 30 Tagen

      "Der Rest an Acts den du nennst [...] spielt allerdings bis heute nur in den kleinen Clubs"

      Ist halt einfach nicht wahr. Black Midi etwa waren auf'm Glastonbury, wie man auf yt sehen kann. So ne Band macht(e) nicht nur kleine Clubs.

      Generell stört mich deine vollkommen unbelegte, an den Haaren herbeigezogene Argumentation. Du laberscht irgendwas was von den Hörgewohnheiten Jugendlicher, erwähnst irgendeinen "Rückenwind" den es geben soll der irgendwas irgendwie macht, redest von Postern, die angeblich nirgends mehr hängen...Jung, merkst du nicht, dass du dir das alles nur halbgar herbeispekulierst, da du von Tuten und Blasen überhaupt keine Ahnung hast und allenfalls sehr selektiv wahrnimmst?

      "Es geht mir da primär um Relevanz und nicht Qualität."

      Wenn wir uns einig sind, dass das Maifeld also Qualität geliefert hat, was soll dann dein Geheule bzgl fehlender "Relevanz"? Was ist schon Relevanz - sind die Amigos relevant, weil alle Omis drauf stehen? Ist KPop relevant, weil's in Südkorea und in der 18er-WG Gölz massenkultartig abgefeiert wird? Für mich persönlich ist KPop vollkommen irrelevant, ich komme da sehr gut dran vorbei, und um jetzt mal dein Weltbild zum Einsturz zu bringen, sehr, sehr viele Menschen geben auch absolut keinen Fick auf Nirvana. Die Relevanz, wie du sie offenbar verstehst, existiert nicht.

    • Vor 30 Tagen

      Ich verstehe nichts von dem, über das ihr diskutiert. Aber „K-Pop … 18er WG Gölz“ (no offence, YNK) gefällt mir sehr gut, wobei ich gerne „massenkultartig abgefeiert wird“ durch irgendwas mit „jubelpersern“ ersetzt sehen würde.

    • Vor 30 Tagen

      Ich finde, man merkt deutlich, dass Lars alt wird und den Helden seiner Jugend hinterhertrauert. Weswegen in jedem Kommentar die Namen Oasis und Nirvana fallen. Ich mein das übrigens nicht böse, das ist ganz natürlich.

      Und dass er ziemlich munter die Definitionen durcheinanderschmeißt. Suchst du jetzt große relevante Künstler? Da spielt Taylor Swift inzwischen wahrsheinlich Oasis, Nirvana und Blur zusammen an die Wand. Ich denke auch, dass alle, die in der NFL Halftime Show gespielt haben, durchaus auch andere Stadien füllen können und Blackpink haben es hierzulande auch ins Radio geschafft.

      Oder suchst du eher nach Indie-Künstlern, die eine Nummer kleiner sind (also nicht Oasis und Nirvana). Ich denke übrigens auch, dass dank Streaming und der "bösen Playlists" gerade kleine Künstler eine bessere Möglichkeit haben, ihre Musik weit zu verbreiten. Heute können sie das selber machen, in den 90ern brauchte man dazu entweder eine Plattenfirma oder man musste jedes Wochenende sehr weit fahren, um seine Audio-Kassetten vom Kofferraum direkt unter die Leute zu bringen.

      Das Maifeld-Derby hat keine eigene Wikipedia-Seite, ist also möglicherweise hierzulande auch nicht relevant genug für Oasis, Nirvana oder deren moderne Gegenstücke.

    • Vor 30 Tagen

      Schön, dass es hir so lebhaft zugeht und das Maifeld hat eiune Wikipedia Seite. Aber die kann sich ja auch jeder selbst machen. Ich trauere keinem alten Zeiten hinterher und war nie besonders großer Nirvana Fan und bestimmt wird heute noch gute Musik publiziert. Aber welches Album eines Künstlers nach 2000 (auch von Taylor Swift) in diesem Jahrtausend hat die Relevanz von What´s the Soryy Morning Glory o Nevermind? und das liegt nicht daran, dass diese Alben unbedingt so toll sind. Und klar haben Oasis, Blur und Nirvana ganze Movements gegründet. Oder um es mit Tocotronic zu sagen -> Jugendbewegungen. das macht auch KPop nicht mehr ansatzweise in diesem Ausmaß wie damals Grunge, Brit Pop, Emo, Hip Hop, Techno o die Hamburger Schule zeitgleich. Und davon profitierten eine Vielzahl von kleinen Künstler, die ich besser finde und teilweise richtig groß wurden (Soundgarden, Pearl Jam, Suede, Radiohead, The Prodigy, Editors, Libertines, Coldplay(hier nur die ersten beiden Alben)...). Ich suche und vermisse die Bedeutung von Popmusik und Wertschätzung, die sie in den 90-ern hatte. Die gibt es seitdem nicht mehr und deswegen könnten die Headliner der großen Festivals ebenso vor zehn Jahren + x die Headliner sein, weil einfach nix mehr Neues nachkommt. Gleiches gilt für die Halftime Show der NFL. Außer Taylor Swift vlt. noch Ed Sheeran, aber wer schwimmt bei denen im Schlepptau? Die Subkultur, somit Festivals wie das Maifeld, leidet darunter noch viel mehr. Deshalb muss man sie ja fördern. Und auch wenn dank Internet & Co. kleinere Bands mehr Chancen haben, Musik zu publizieren. Fragt mal eine Lehrkraft am Gymnasium, ob es da noch Schülerbands gibt. Niente. Früher gab es eine Abi-Band von Schülern, jetzt spielt auf dem Abi-Ball/-Scherz die Lehrkräfte-Kapelle 90-er Kamellen, bis die Schüler ihre Spotify-Playlist via Smartphone in die Anlage einstöpseln. Was ein Album ist und das man für den reinen Audio-Konsum auch Geld (Erwerb von Alben) und nicht nur seine Daten (Spotify) hergeben kann und Musik auch im Radio läuft, wissen die kaum noch, außer es wird im Musikunterricht behandelt ;-).

    • Vor 30 Tagen

      @verhuscht: hast recht, es heißt jubelpersern, wie konnte mir dieser fehler unterlaufen

      @lars:
      Nur weil du jetzt dieselbe löchrige Argumentation zum x-ten mal wiederholst, stimmt's trotzdem nicht. Ich sag's zum letzten mal: Deine Aussagen sind anekdotisch, übergeneralisierend, teilweise einfach unwahr (stichwort jugendbewegung kpop --> recherchier mal was ARMY ist) deine daraus gezogenen Zusammenhänge spekulativ. Man erkennt aus meilenweiter Entfernung, dass du schlicht out of touch bist und dir hilflos Alibis zusammensuchst. Ist gar nicht schlimm, out of touch zu sein, das passiert jedem unweigerlich, aber rechtfertigt keine kruden Schlussfolgerungen.

      Ich will nur noch mal, festhalten: Maifeld war toll und wichtig für (Indie)-bands, sehr schade dass es zumachen wird. Faden kann dann zu.

    • Vor 30 Tagen

      Das Maifeld hat eine Wikipedia-Seite, da hast du recht. Hab heute morgen nicht richtig gegoogelt.

      "Aber welches Album eines Künstlers nach 2000 (auch von Taylor Swift) in diesem Jahrtausend hat die Relevanz von What´s the Soryy Morning Glory o Nevermind?"

      Unter anderem:

      - Radiohead - Kid A
      - Jay-Z - The Blueprint / The Black Album
      - Eminem - MMLP
      - Kanye West - College Dropout / Late Registration
      - Outkast - Speakerboxx / The Love Below
      - Amy Winehouse - Back to black
      - Green Day - American Idiot
      - Daft Punk - Discovery
      - System of a down - Toxicity
      - Taylor Swift - 1989

      Wahrscheinlich drehen wir uns aber gleich wieder im Kreis und du wirst erklären, dass keines dieser Alben so viel Relevanz hat wie das Album, wo "Wonderwall" drauf ist und das Album, wo "Smells like teen spirit" drauf ist.

      "Außer Taylor Swift vlt. noch Ed Sheeran, aber wer schwimmt bei denen im Schlepptau?"

      In gemischter Popularität und Ähnlichkeit, aber mal nur Frauen: Lady Gaga, Katy Perry, Ariana Grande, Beyoncé, Ava Max, Miley Cyrus, Selena Gomez, Rihanna, Leslie Clio, Alice Merton, Billie Eilish, Olivia Rodrigo, Sabrina Carpenter, Tate McRae, Adele, Dua Lipa, Camilla Cabello, Chappell Roan, Charli XCX, Nessa Barrett, Halsey, Magdalina Bay, Gracie Abrams, Lena, Kim Petras, uvm.

      Und das, was Schwingster schreibt, unterschreibe ich voll.

    • Vor 29 Tagen

      Nö, drehen wir uns gar nicht. Denn alle Alben, die Du erwähnst sind von Künstlern -bis auf Amy Winehouse, Adele Taylor Swift, die ich ja schon erwähnte-, die ihren "Durchbruch" (Kanye West zumindest als Produzent) schon im letzten Jahrtausend hatten. Darum geht´s mir. Nach 2000 gegründete Bands schaffen es nicht mehr auf dieses Relevanzlevel. was nicht gut für eine Jugendkultur wie Popmusik ist. Und ihre zentralen Alben (bei Green Day ist für mich Dookie der Klassiker mit dem größten Einfluss, bei Radiohead OK Computer) zumeist auch und wenn dann kurz nach 2000. Jetzt haben wir Ende 2024. Und z. B. Daft Punk, Amy Winehouse (RIP) u Outkast auf ein Relevanzlevel mit Oasis und Nirvana zu setzen. Haben die es geschafft, Konzerte anzukündigen, für die 2,5 % aller Franzosen o Amis Tickets haben wollten? Oasis ist das nach der What´s the Story (dem zweiten Album) im UK mit den Knebworth Konzerten gelungen. Und gab es seit nach 2000 gegründete Bands, die auf dem Level agieren? Wird Taylor Swift in 20 Jahren eine vergleichbare Reunion-Tour starten können wie jetzt Oasis? Und von den Schlepptau Künstlern -nunja. Ich finde das erste Album von Lady Gaga ja super und Adele o. Rihanna z. B. grundsätzlich auch. Aber da ein Taylor-Swift-Movement, vgl. mit Grunge u Brit Pop, draus zu machen? Wo sind die männlichen Swifties, da tanzt doch nur Ricarda Lang zu... und Beyoncé gab´s schon in den 90-ern, von Rihanna kommt seit 2016 nix mehr und Katy Perry ist auch ziemlich in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Andere von Dir genannte sind zwar super aber leider auch ziemlich bedeutungslos.

    • Vor 29 Tagen

      Au, das tut richtig weh beim Lesen.

    • Vor 24 Tagen

      Tapfer, wie sich hier alle an der trolligen Argumentations-Endlosschleife von LarsVegas abarbeiten. Die strotzt doch vor Gemeinplätzen und Boomer-Retro-Unbelehrbarkeit. Vertane Zeit. Geht lieber ein letztes Mal zum Maifeld Derby und feiert es nochmal richtig hart.

    • Vor 24 Tagen

      DAS - freilich stets völlig unabhängig von den bisherigen, weiteren und staffelfinalen Ereignissen dieser Kommentarspaltenmuppetshow hier - sowieso. :)

    • Vor 24 Tagen

      seht, es ist Willy Becher! gleich neben

    • Vor 24 Tagen

      ...Manfred Krug?! Ich dachte, Sie wären längst "tod wie intro"? :???:

  • Vor 24 Tagen

    Dieser Kommentar wurde vor 24 Tagen durch den Autor entfernt.