Judith Holofernes, Drangsal, Prezident, Marek Lieberberg: 21 Musiker und Konzertveranstalter schildern ihre Erfahrungen in der Krise.
Konstanz (laut) - Drei Monate im Corona-Lockdown: Keine Parties, Konzerte und Festivals abgesagt, nächtliche Straßen menschenleer. Branchenverbände funkten im Wochentakt Hilferufe an Bundesregierung, Länder und Kommunen. Die Konsequenzen infolge der Absagen, Verdienstausfälle und Umsatzeinbrüche im Live-Bereich - wie auch in Kunst und Kultur im Allgemeinen - spürt so gut wie jeder Beschäftigte der Kreativbranche. Und noch ist nicht absehbar, ob alle die Folgen der Corona-Krise wirtschaftlich überleben. Derweil läuft der Konzertbetrieb wieder zaghaft an.
Vergangenes Wochenende spielten die Düsseldorf Düsterboys zwei ausverkaufte Konzerte in Leipzig vor jeweils 150 Zuschauern. Der Club Conne Island hatte die Open Air-Gigs auf die Beine gestellt. Doch wie sieht die Zukunft aus? Mindestabstandkonzerte, Freiluft-Events oder doch weiterhin Internet-und Autokino-Auftritte? Und wie soll man damit Geld verdienen?
Lähmendes Entsetzen, Überforderung, Perspektivlosigkeit: Es ist leicht nachvollziehbar, wie sich die von uns befragten Bands, Musiker*Innen und Konzertveranstalter zu Beginn der Covid-19-Pandemie fühlten. Hier sprechen u.a. Judith Holofernes, Drangsal, Prezident, Frank Spilker (Die Sterne), Heaven Shall Burn, Gewalt, Long Distance Calling, Rockstah, Hundreds oder The Notwist sowie Veranstalter wie Marek Lieberberg über ihre Gedanken in den letzten drei Monaten und ihre Pläne oder Ideen für eine ungewisse Zukunft.
Die Regierung sagte nun kürzlich ein Kultur-Konjunkturpaket über eine Milliarde Euro zu. Doch die Musikbranche ist breit gefächert: Es gilt nicht nur Künstler*innen und Clubbetreiber zu unterstützen, sondern auch Verlage, Studios, Vertriebe, Labels, PR-Agenturen, Veranstalter, Tonträgerhersteller oder Musikinstrumentenbauer. Derzeit weiß niemand, inwieweit oder gar wieviel er von dieser Überbrückungshilfe zugesprochen bekommt.