Robert Smith kündigt ein weiteres Album für 2025 an, sogar ein drittes ist schon in Planung.
Konstanz (kir) - Die guten Nachrichten für The Cure-Fans reißen nicht ab: In einem epischen 100-Minuten-Interview mit BBC 6 Music verriet Sänger Robert Smith vergangenen Sonntag, dass nach dem Release von "Songs Of A Lost World" tatsächlich zwei weitere Alben in den Startlöchern stehen, über die er zuletzt vor Jahren gesprochen hatte.
Er habe mit The Cure schon vor der Pandemie rund 26 Songs aufgenommen, doch es scheiterte im Endeffekt an der Zusammenstellung. "Wir haben 2019 drei Alben aufgenommen; das war schon immer das Problem. Ich habe versucht, drei Alben fertig zu bekommen. Nachdem wir so lange gewartet hatten, dachte ich mir: Lass uns einfach alle paar Monate ein Cure-Album rausbringen! Im Nachhinein denkt man dann: Wirklich? Das hätte ich viel besser machen können." Smiths vollmundige Ankündigung entwickelte sich stattdessen über die Jahre zu einem Running Gag - es erschienen nicht drei Alben, sondern gar keins. Der Sänger kleinlaut: "Das hätte ich wirklich nicht tun sollen."
Nun läuft dafür alles nach Plan. Am 1. November erscheint "Songs Of A Lost World", der Nachfolger sei quasi auch fertig ("virtually finished"), nur mit dem dritten Album verhalte es sich etwas komplizierter. Hier bricht der Sänger im Interview ab, es sei zu früh, jetzt schon darüber zu reden. Das zweite Album soll jedoch 2025 erscheinen. Ausgehend von den acht Songs des kommenden Albums blieben demnach noch 18 übrig für zwei weitere Alben.
"Ich schrieb, schrieb und schrieb"
Hauptsächlich spricht der Brite über die Entstehung des kommenden Albums. Mit "A Fragile Thing" und "Alone" sind bereits zwei Songs veröffentlicht. Der ebenfalls schon auf Tour vorgestellte Song "And Nothing Is Forever" handele von einem Versprechen, bei einer geliebten Person zu bleiben, wenn sie stirbt: "Es geht darum, die Sterblichkeit zu akzeptieren und die schreckliche Angst, allein zu sterben."
Auch "I Can Never Say Goodbye" handelt von dem Verlust einer Person, in diesem Fall konkret von Smiths Bruder Richard. "Ich schrieb die Musik am Tag nach seinem Tod, hatte aber lange Zeit Mühe, die richtigen Worte zu finden. Schließlich entschied ich mich für eine einfache lyrische Erzählung dessen, was in der letzten Nacht, die ich mit ihm verbrachte, geschah. Es war ein sehr schwieriger Song, den ich auf der 'Shows Of A Lost World Tour' singen musste. Aber es war immer großartig, ihn auf der Bühne zu spielen, weil es mir half, mit meiner Trauer umzugehen. Ich vermisse ihn."
Anfang und Ende geben den Ton an
Der "Endsong" bilde mit dem Eröffnungssong "Alone" in jeder Hinsicht den Abschluss von "Songs Of A Lost World". "Die Themen sind sehr ähnlich, miteinander verflochten, die Lieder hallen fast gegenseitig wider", erklärt Smith. Für ihn stellten der erste und der letzte Song immer den Schlüssel zu einem Cure-Album dar. "Alone" sei von Ernest Dowsons Gedicht "Dregs" inspiriert. "Ich musste das richtige Image für den ersten Song finden. [...] Ich wusste irgendwie, was ich wollte und als ich die Eröffnungszeile dieses Gedichts las, dachte ich: Das ist es!"
Der letzte Track "Endsong" sei vor fünf Jahren in einer Nacht geschrieben worden. 2019 wurde Smith 60 Jahre alt, gleichzeitig war es der 50. Jahrestag der Mondlandung. "In diesem Sommer war ich viel draußen. Schaute nach oben und zurück. Beklagte das Vergehen der Zeit und das Älterwerden in einer zunehmend zerbrochenen Welt. Wenn ich zum Mond aufschaute, fühlte ich mich ziemlich genauso wie als Zehnjähriger. Aber ich weiß, dass die Welt unter meinen Füßen nicht mehr dieselbe ist wie damals. Und ich weiß, dass ich es auch nicht bin. Dieses Wissen nagt an mir und wird durch das unveränderliche Gesicht des Mondes noch verschlimmert. Allein gelassen mit nichts."
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