Nach seiner Niederlage beim Eurovision Song Contest sucht Alex Christensen die Schuld für das Punkte-Debakel bei allen anderen, nur nicht bei sich selbst.

Hamburg (dani) - Gab sich Alex Christensen im Vorfeld des Eurovision Songcontest noch siegesgewiss, beißt er nun, eine Woche nach seiner Niederlage, wild um sich. "Wer beim Grand Prix mitmacht, muss Masochist sein", kommt der erfolgsverwöhnte Produzent gegenüber der Bild-Zeitung zu einer reichlich verspäteten Einsicht. "Das Ganze grenzt an künstlerischen Selbstmord."

Mangelnde Unterstützung und Zensur

So versucht Christensen, dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) eine Mitverantwortung für seinen miserablen 20. Platz ans Bein zu binden. Der Sender habe den für Deutschland ins Rennen geschickten Kandidaten nicht ausreichend unterstützt: "Der NDR will gemeinsam gewinnen, aber als Künstler verlierst du allein", beschwert er sich laut den Lübecker Nachrichten. "Dabei trifft die Verantwortung den NDR."

Der NDR bleibt zum Glück nicht der einzige Sündenbock: Auch der Ausrichter der Veranstaltung, die European Broadcasting Union (EBU), bekommt eine Portion Fett weg: "Die haben unseren Auftritt vorab zensiert und uns somit in unserer künstlerischen Freiheit eingeschränkt. Das sind alles Beamte bei der EBU, völlig konzeptlos."

Musikalisch einwandfrei?

Wie schön! Alle anderen also tragen die Schuld am Sinken des mit Oscar Loya und Dita von Teese prall besetzten Bootes "Miss Kiss Kiss Bang" - nur nicht die maue Nummer selbst oder gar die überaus schmierige Performance:

"Unser Auftritt war musikalisch einwandfrei, da gab es nichts zu mäkeln. Aber wegen der schlechten Punkte mussten wir die schlimmste Häme einstecken." Nicht nur deswegen: Zum Gespött macht sich auch immer, wer nicht verlieren kann.

Weiterlesen

Eurovision 2009 Norwegen gewinnt, Alex C. geht unter

Selten eindeutig gewinnt der Norweger Alexander Rybak in Moskau den 54. Eurovision Songcontest. Die für Deutschland an den Start gegangene Allianz des Bösen aus Alex Christensen, Oscar Loya und Dita von Teese setzt mit einem schäbigen 20. Platz die Flautenserie der vergangenen Jahre fort.

laut.de-Porträt Alex Christensen

Die Titelmelodie zu "Das Boot" geht eigentlich auf das Konto Klaus Doldingers. Tatsächlich reitet aber ein anderes U-Boot die Welle des Erfolgs. An Bord …

41 Kommentare