Das jüngste Kapitel des "2Sad2Disco"-Projekts holt nostalgische Achtzigerkinder und Prokrastinierer*innen ab und sieht dabei noch immer aus wie ein Wodka-Werbespot.
Ludwigshafen (dani) - "Morgen, ja, morgen fang' ich ein neues Leben an", schwor einst die Erste Allgemeine Verunsicherung. So knietief, wie Apache 207 in Sound und Ästhetik der Achtziger zu waten pflegt, erscheint keinesfalls ausgeschlossen, dass er sich davon hat inspirieren lassen. Er schwört jedenfalls: "Morgen mach' ich Sport." Glauben wir das?
Ganz sicher glauben dürfen wir, dass Produzent Jumpa der subtilen Aufforderung "Jumpa, make it jump!" nachgekommen ist. Was mit melancholischem Klavierintro beginnt, kippt ansatzlos in einen Synthiepop-Beat, der Achtzigerkinder auch noch in ihren schlimmsten Nostalgieschüben abholen sollte.
Apache selbst macht, was er immer macht: Er singt und beherrscht die Szenerie, scheint allerdings noch immer recht wenig zu erzählen zu haben. Deswegen hören wir hier einmal mehr die klassische From-rags-to-riches-Geschichte: Früher kam er in den Club nicht rein, heute spielen sie dort seine Songs. Früher feierte er mit den Jungs auf dem Parkplatz, inzwischen drinnen, "doch heut' sind paar Mädels dabei". Sport? Morgen dann. Bestimmt. Vielleicht.
Das zugehörige Video sieht, wie schon der ganze Rest der "2Sad2Disco"-Serie, wieder aus wie der eine große Spirituosen-Werbespot, um den es sich bei dem Projekt wohl einfach handelt: einigermaßen junge, einigermaßen hübsche, frenetisch feiernde Menschen stemmen Wodkaflaschen in die Höhe, prosit.
In Zeiten, in denen mit einer erneuten Schließung der Clubs jederzeit zu rechnen steht, bedient das bestimmt diverse diffuse Sehnsüchte, dennoch: Das Gefühl, dass der Hype um Apache 207 seinen Zenit bereits überschritten hat, beseitigt auch dieses neue Kapitel seiner Diskografie nicht.
2 Kommentare
Apache bleibt seicht.
Sehr wack und peinlich dieser Typ, der holt ganz sicher keine nostalgischen 80er-Kinder ab..