Best of 2003: 20 Jahre, 20 Alben

50 Cent - "Get Rich Or Die Tryin'"

Dass "Get Rich Or Die Tryin'" überhaupt existiert, ist nicht selbstverständlich: 50 Cent hatte eigentlich ein ganz anderes Album quasi fertig, als ihn neun Kugeln niederstreckten. Er überlebte, seine gerade erst aufkeimende Karriere jedoch nicht. Sein Label, dem urplötzlich zu gefährlich erschien, mit ihm noch irgendetwas zu tun zu haben, ließ ihn fallen, und auch sonst traute sich niemand an das heiße Eisen 50 Cent heran - bis Eminem kam und ihm die Tür zu Shady Records aufhielt: wirtschaftlich betrachtet, nicht die dümmste Entscheidung.

Der Rapper nuschelte als Folge seiner Schussverletzungen zwar noch derber als vorher, sein Hunger schien aber gerade erst entfacht. Sieben Songs in fünf Tagen brütete er zusammen mit Dr. Dre aus. Der Produzent erinnert sich: "Er kam rein und hat sich schlicht den Arsch abgeschrieben. 'Gib mir einen', den schrieb er dann, 'und jetzt gib mir noch einen', so lief das. Er hat einfach sein Ding durchgezogen, ist gegangen, und alles schoss durch die Decke."

"Fast Food-Rap", befand unser Kollege Stefan Johannesberg seinerzeit also gar nicht sooo unzutreffend. Aber eben Fastfood, das inzwischen mehrere Lagen Platin ummanteln. Was klingt, wie eine Aneinanderreihung von Club-Bangern, entpuppt sich beim etwas genaueren Hinhören als durchaus heftige Abrechnung mit Fiddys Attentäter und dessen Auftraggeber: "Now man, these pussy niggas puttin' money on my head. Go on and get your refund, motherfucker, I ain't dead."

"Get Rich Or Die Tryin'"? Die Entweder-Oder-Frage sollte damit beantwortet sein. Zwanzig Jahre später lebt 50 Cent immer noch, und wenn er nicht stinkend reich geworden ist, liegt es ganz sicher nicht an den Verkaufszahlen dieses Albums. Also: Glückwunsch! "We gonna party like it's yo birthday, we gonna sip Bacardi like it's yo brithday, and you know we don't give a fuck it's not your birthday."

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