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Melbeatz - "Rapper's Delight"

Trauriges Zeugnis davon, wie Männer Frauen lediglich als Anhängsel anderer Männer wahrnehmen, legt schon die Headline unserer Review zu "Rapper's Delight" ab: Auf ihren Status als "Savas' Freundin" muss sich Melbeatz da reduzieren lassen, als habe es sich nicht eher umgekehrt verhalten. Wer stand denn seit jeher wie die Steinmauer hinter dem King of Rap, hmm? Wer mauerte ihm das Beat-Fundament, um seinen Thron darauf aufzustellen? Apropos: Eko Freshs Debüt-Single, mit der er sich zum "König von Deutschland" krönte, produzierte Mel auch, genau wie ... ach, eigentlich jeden aus dem Optik-Camp.

Wir haben es also keinesfalls mit einer "Freundin von" zu tun, sondern mit einer eigenständigen Künstlerin und vor allem mit einer gestandenen Produzentin. Die bekam auf "Rapper's Delight" endlich Gelegenheit, sich auf Albumlänge zu präsentieren. Den Titel "Queen Of Beats" durfte sie hernach konkurrenzlos für sich reklamieren. Neben der Optik Army, die sie ohnehin befehligte, und zahlreichen nationalen Künstler*innen versammelten sich unter ihrem Banner auch Namen mit internationalem Gewicht: Havoc und Prodigy von Mobb Deep, zum Beispiel, Ol' Dirty Bastard (damals noch halbwegs am Leben) oder - Oh, oh! - ein gewisser Kanye West (damals noch halbwegs bei Trost).

Mels Beats haben die letzten beiden Jahrzehnte überdauert, nicht jedoch das wie ihre MPC gestaltete Riesenkissen, auf dem sie sich fürs Artwork drapiert hatte. Das, so erzählt man sich, soll selbst The Alchemist beeindruckt haben. Genäht hatte es seinerzeit eine Freundin von Mel, der aber offenbar kein Stück bewusst war, welches Zeitdokument sie da erschaffen hatte: Sie überantwortete das geschichtsträchtige Textil irgendwann einfach dem Müll. Der Nachwelt blieben davon nur Katja Kuhls Cover-Fotos.

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