laut.de-Kritik
Savas' Freundin liefert Hits und Beats am Fließband.
Review von Stefan Johannesberg"Melbeatz, die Queen of Beats, vereint auf diesem Shit Emcees und Gees. Hör' die alle an, bis du Krisen schiebst", bringt Illmatic Mels "Rapper's Delight"-Debüt im kopfnickenden Halftime-Outro auf den Punkt. Savas' Freundin liefert hier Hits und Beats am Fließband, die unterschiedlicher nicht sein könnten. "OK", die bouncende Bongo-Kollabo von Samy Deluxe und Kool Savas, besitzt jetzt schon Klassiker-Status, das Kanye West-Feature bei "Oh Oh" ist auf dem besten Weg dorthin.
Über bombastischen Glockenklängen und unterstützt von den üblichen Streicherarrangements der Violinistin Miri-Ben-Ari zerreißt Kanye "his heart out on this track". Melbeatz kann tief gehen, wie sie auch mit "Dieses Mal" und "Mehr Von Dir" eindrucksvoll beweist. Bei ersterem bildet ein schwermütig gebrochener Piano-Tune das Fundament für Xavier Naidoos "Live Fast Die Young"-Story über gefallene Gangbanger und Möchtegern-Gangster.
Auf dem melancholischen "Mehr Von Dir" bilden die gewohnt sanfte Cassandra Steen und der ungewohnt unsensible Curse ein tightes Traumteam. Während Cassandra noch immer nicht weiß, "ob das Liebe ist", droppt der Mindener die Beziehungszeile des Jahres: "Du stellst dich an, als – hätte ich dir den Ring angesteckt wie Gandalf".
Das überraschendste Duett legen jedoch Mia-Frontfrau Mieze und Hamburgs Beginner Eißfeldt über die Studiospulen. Mieze, endlich von allen pseudo-hippen Indie-Phrasen befreit, klingt so sexy spröde, wie sie es bei Mia nie könnte. Eizi Eiz überzeugt dagegen als Flugkapitän mit seiner typischen Wortspielerei. Trotzdem ist das inhaltliche Songkonzept leider nicht erkennbar.
Ansonsten fährt Mel zweimal mit Mobb Deep und dem üblichen Piano-Laster durch die Straßen von Queensbridge. Ol' Dirty und Thirstin Howl stoßen im verrückt blubbernden "Dirty And Thirsty" aus Brooklyn dazu.
Das spannungsgeladene Live-Monster "Real Recognize Real" zeigt einen "Track fickenden" Afrob in höchster Double-Time-Reimform. Dagegen präsentiert sich die Optikcrew (SD, Caput, Amar und Ercandize) im knochenharten "Killa" seltsam lahm und lustlos. Im Gedächtnis bleibt aus Savas' Posse ohnehin nur der anfangs erwähnte Illmatic und sein "Outro". Moses Pelhams Lieblingsrapper blüht an der Seite von seinem Sonnenfreund Kool Savas merklich auf und macht Lust auf mehr. Wann kommt endlich das neue Album, Terence Ill? Bei Melbeatz hat sich die Geduld jedenfalls gelohnt.
1 Kommentar
Ich feier das Ding bis heute! Ein extrem geiles Intro mit einem hammer Savas!Das Ding mit Kayne West ist derart geil, sowas hab ich schon lange nicht mehr gehört!! Das die Beats von Mel gut sind ist ja selbstverständlich
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