laut.de-Biographie
Mia
Als Mia im Sommer 2002 ihr erstes Album "Hieb Und Stichfest" veröffentlichen, liegen Hass und Liebe in der Popwelt nah beieinander. Abgefeiert als grandioser Live-Act von den Befürwortern, zerrissen von Gegnern.
Anhänger wie zahlreiche Kritiker, attestieren den Electro-Punks mit Hang zur Dramatik, eine Reinkarnation Annette Humpes zu sein. Bereit zu explodieren. Vorhang auf: Mia aus Berlin.
Den Erfolg wuchten sie nicht allein. Ein Jahr nach ihrer Gründung 1997 trifft die Band um Mieze (Gesang), Andi (Gitarre), Ingo (Gitarre), Robert (Bass) und Gunnar (Schlagzeug) auf das Berliner R.O.T.-Label. Ein Künstlerkollektiv um die Themenbereiche Visuals, Design, Label und Band feilt nun am Image.
Erste Singles versacken weitgehend ungehört im Indie-Untergrund, doch als im Frühling 2002 die Auskopplung "Alles Neu" erscheint, hat die Welt sich gehörig weitergedreht: Mia sind kaum mehr wiederzuerkennen.
Der NDW-Revival-Zug ist kräftig in Fahrt und Mia zur rechten Zeit am rechten Ort. Launiger Elektropop und angepunkte Gitarrenriffs treffen aufeinander, während Mieze zu deutschen (wie anfangs auch englischen Texten) die hibbelige Frontfrau für den Vordergrund gibt.
Der memetische Durchbruch gelingt 2003 mit dem Song "Was Es Ist". Textzeilen wie "Fragt man mich jetzt woher ich komme / tu ich mir nicht mehr selber leid" schockieren diejenigen Fans, die sich selbst eher in einem popkulturell linken Kontext sehen. Mia. rufen die Initiative "Angefangen" ins Leben, mit der sie zusätzlich zum gesungenen Statement für ein selbstbewussteres Verständnis vom Deutschsein werben wollen. Live hüllt sich Mieze zu jener Zeit gerne mal in eine Deutschland-Flagge, wofür sie von einigen Zuschauern mit Eiern und Fallobst beworfen wird.
Die Aufmerksamkeitsdimension weitet sich weiter, als sich die Band mit dem Song "Hungriges Herz" für den Eurovision Song Contest-Vorentscheid bewirbt. Zwar können sie sich letztendlich nicht gegen Max Mutzke durchsetzen, aber der Auftritt verschafft ihnen einige Sympathien. Beim folgenden Album klettert man dann gar bis auf Platz zwei der deutschen Albumcharts.
Ersichtlich wird auch, wohin die musikalische Reise geht: Mia. schwören dem NDW-Sound immer mehr ab und nähern sich einer Nena-verwandten Popidee, die das Aufbegehren der Anfangstage ad acta gelegt hat.
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