laut.de-Kritik
Verschwende deine Jugend vs. Ökostrom.
Review von Vicky ButscherAuf jedem Mia-Album gibt es einen Burner. "Kreisel" war es auf dem Debüt. Nun toppen sie die Erwartungen mit "Was Es Ist". Ok, der Song ist strittig und es gibt ihn schon länger als EP. Aber vor allem ist er eins: Ein unglaublich gutes Stück Musik, das laut gehört gehört. Über den Inhalt kann man reden. Falsch kann es nicht sein, endlich das Schamgefühl, Deutsche(r) (jaja ...) zu sein über Bord zu werfen. Ob man deshalb aber in schwarz-rot-gold auf die Bühne gehen muss? Definitiv NEIN!
Erneut nerven die überdrehten Songs. Die künstlich in die Länge gezogenen Vokale gehen nicht. Gar nicht! Bei "Stille Post" fühle ich mich teils, als hörte ich die Vertonung der Rolle von Melitta aka Jessica Schwarz in dem nicht sehr gelungenen Film "Verschwende Deine Jugend". Gott sei Dank habe ich von den echten Achtzigern nicht viel mehr mitbekommen als Nenas 99 Luftballons.
"Ökostrom" hat inhaltlich im Grunde zwar Recht (wer hat noch nicht probiert, mit Kleinigkeiten sein Gewissen zu beruhigen?), aber man kann's auch scheiße ausdrücken. Darin sind Mia leider ganz groß. Sie wollen das Richtige sagen, verpacken's aber immer in diesen gehetzten Möchtegern-Achtziger-Style. Das wirkt leider beschissen peinlich. Besser machen sie's in "PRO Test". Der knarzende Bass zu den lockeren Beats und Trompeten lässt die Lyrics unwichtig wirken.
"Stille Post" ist eine Melange aus dem, was Spillsbury und Wir Sind Helden aus den Achtzigern gemacht haben. Klar sind auch Ideal wieder dabei, aber ein wenig weiter weg, als auf dem Debüt. Nicht mehr ganz so stark verankern Mia sich in der Neuen Deutschen Welle.
"Hoffnung" zum Beispiel ein gut geschriebener Popsong mit etwas Musical-Attitüde. Die Transformation von (Selbst-)Aufgabe zu neuer Hoffnung setzten Mia darin musikalisch nachvollziehbar und gut um. Es tut ihnen gut, weniger aufgeregte Stücke zu schreiben. Mit "Blaue Flecken" und "Atze De Boe" mehr in Richtung Punk zu gehen, steht Mia dagegen weniger. Wie singt Mieze im Opener so schön: "Komm mein Mädchen, komm einmal zur Ruh." Schade, dass sie nicht auf sich hört.
Zum Durchhören des kompletten Albums komme ich troz allem kaum. Die Songs sind im Schnitt zu durchschnittlich, immer wieder muss ich zurück zu Track Fünf. "Es ist, was es ist, sagt die Liebe, was es ist fragt der Verstand." *Träller* Ja, mein Herz erwärmt sich vor allem für gut aufgebaute, hochdynamische Popsongs. Ich stehe auf volle Klavierbegleitungen. Vor allem aber bestechen mich lupenreine, fordernde Gesangsmelodien, die sich auf der Stelle ins Hirn brennen. Das und nicht weniger bietet dieses Stück.
87 Kommentare
Hallo,
hat schon jemand das Album?
Kann jemand was dazu sagen?
Nur zu "Hungriges Herz".
Das mag ich.
Also ich finde das Album gut. Kritiker scheinen ja allgemein etwas Mia. feindlich zu sein. Das ist natürlich nicht böse gemeint...
Also die Highlights auf dem Album sind für mich (ohne Frage) 'Was es ist', 'Komm mein Mädchen' und 'Ökostrom'. Aber das kann sich noch ändern wenn ich es mir öfter anhöre. Am besten hört man mal rein. Ich mochte Mia. am Anfang auch nicht, aber seit 'Was es ist' mag ich auch das erste Album
Jannphil
ih
jaja..nun geh astra kid hören. du indiehure du
was zum teufel ist das?