Platz 1: Lana Del Rey – "Norman Fucking Rockwell"
Lana Del Rey hat sich längst über die Grenzen des Mainstreams hinweggesetzt und veröffentlichte in diesem Jahr mit "Norman Fucking Rockwell!" ihr bislang ausgeglichenstes und dichtestes Werk, ohne Vielfalt vermissen zu lassen. So kommt "Venice Bitch" halb als stimmliche Hommage an Nancy Sinatra, halb als ausgelassene psychedelische Jam-Session daher. In "The Greatest" lässt sich neben dem Blues von "Ultraviolence" noch ein wenig die orchestrale Epik von "Honeymoon" erkennen. In "Hope Is A Dangerous Thing For A Woman Like Me To Have – But I Have It" hört man sie am Piano die zuversichtlichste Melodie des gesamten Albums singen.
Bei aller musikalischen Substanz fehlte es dem Werk, das zusammen mit Produzent Jack Antonoff entstand, aber ebenso wenig an Hits. "Doin' Time" hat mit der Ausgelassenheit des Originals von Sublime aus dem Jahre 1996 nicht mehr viel zu tun, wenn man schleppende Trip-Hop-Beats in Slow Motion vernimmt. In "California" ertönt neben einem sanften Schlagzeug und einer bluesigen Gitarre eine nostalgisch anmutende Melodie, die nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf geht. "Bartender" stellt Lana in Reinform dar, wenn sie zu minimalistischen Piano-Tönen ihr Objekt der Begierde anhimmelt. Somit hat die US-Amerikanerin mit "Norman Fucking Rockwell!" den "ArtPop" geliefert, den uns Lady Gaga immer noch schuldig geblieben ist.
Lana Del Ray – Norman Fucking Rockwell*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
9 Kommentare mit 7 Antworten
Scheußlich langweilige Platte. Kann man nur lieben, weil irgendwelche Indie-Blogs und -Mags es einem befohlen haben.
Möchte dir hier wirklich mal gratulieren: Den Award für den selbstgefälligsten, bigotten Kotzbrocken verteidigst du jedes Jahr mit spielerischer Leichtigkeit. Da kann ein Sancho nochmal 20 Ableger ins Feld führen, aber du schaffst es dann doch immer wieder!
Danke! Was ist mein Preis? Ein Abo des Musikexpress?
Aber ernsthaft - niemand säuselt so lieb- und lustlos seine Liedchen vor sich hin. Dazu die niemals überraschende, auf Low-Fi-Charme getrimmte Produktion. Ob diese Kalkuliertheit nun postpostpost- oder schon postpostpostpostmodern ist, will ich vor lauter Langeweile nicht mehr auseinanderhalten.
Was ist mit Fohlen? Gehören auf die Weide!
Toller Beitrag Speedi und jetzt bitte weiter Behinderte diskriminieren
Wer diskriminiert dich den schon? Ich mein, wer halt keine Weide hat sucht auch keine!
Wen die Fohlen die Weide nicht finden tun, bleibt mehr Gras(s) führ den Günther
Vermutlich auch meine Nr. 1 vor Tool, Nilüfer Yanya und Alexandria Maillot.
Meine Nummer 1 vor FKA Twigs und Leonard Cohen.
Verstehe nicht, was alle so toll daran finden. Deutlich schwächer als z.B. "Ultraviolet"
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
wow, die Platte ist schon in mehreren Listen ganz oben zu finden und wenn wir ganz ehrlich sind: wären die Singles "Mariners Apartment Complex" und "Venice Bitch" nicht im Vorjahr sondern auch 2019 erschienen dann wäre die Scheibe noch viel heftiger eingeschlagen. Tolle Sache