Die Böhsen Onkelz spielten bei ihrem Abschiedskonzert am Cottbuser Lausitzring mal wieder einen Song ihres indizierten Debütalbums "Der Nette Mann". Das Landeskriminalamt Brandenburg erstattete daraufhin Anzeige.

Cottbus (mis) - Selbst nach der offiziellen Auflösung der Band ziehen die Böhsen Onkelz den Skandal noch an wie der Mist die Fliegen. Ende der vergangenen Woche bestätigte das Landeskriminalamt Brandenburg, dass gegen die deutschen Hardrocker Ermittlungen aufgenommen wurden. Stein des Anstoßes ist ausgerechnet das Abschiedskonzert der Band, das vor zwei Wochen am Cottbuser Lausitzring über die Bühne ging. Dort spielten die Onkelz im Zugabenteil das Stück "Der Nette Mann" vom gleichnamigen, indizierten Debütalbum aus dem Jahr 1984.

In besagtem Song, der bereits in der Vergangenheit Einzug in ihre Konzerte fand, verzichten die Onkelz zwar auf die aus ihren Anfangstagen berühmten rechtsextremen Parolen, verherrlichen aber physische Gewalt an Kindern. Der Band droht nun eine Geldstrafe. Ob Stephan Weidner und seine Kollegen, die sich an zivile Staatsbeamte in ihrem Publikum eigentlich gewöhnt haben müssten, dies als eine witzige Form des Abschieds an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften angesehen haben, bleibt nur zu vermuten. Es existiert derzeit kein offizielles Statement der Onkelz und es ist angesichts des Verhältnisses der Band zur deutschen Presse auch nicht damit zu rechnen.

Erneut wurden am Lausitzring keine Journalisten für das Konzert akkreditiert. Mit dieser Maßnahme versucht die Band seit jeher schlechter Presse einen Riegel vorzuschieben. Scheinbar erfolglos, denn über die negativen Artikel des Abschiedskonzert kann sich Edmund Hartsch, Onkelz-Biograph und Mitglied des BO-Umfelds, noch immer ziemlich aufregen. In einem langen Posting des offiziellen Bandforums beklagt er sich, dass die veröffentlichten Berichte "vor Recherchefehler nur so strotzten" und unterstellt den Verursachern "Recherchefaulheit und journalistische Unzulänglichkeit." Gemeint sind natürlich die vereinzelt neu erhobenen Vorwürfe der Rechtsradikalität.

Ginge es nach Hartsch, hätte wohl in erster Linie berichtet werden sollen, dass die Lausitz-Sause nichts weniger als eine "Massenerweckung" sowie das "größte und abgefahrenste Rock'n'Roll-Spektakel, das Deutschland jemals gesehen hat" gewesen ist. Dass Onkelz-Konzerte aber nach wie vor auch von Menschen mit missliebigem Gedankengut besucht werden, verdeutlicht die Tatsache, dass eine BO-Merchandise-Mitarbeiterin marrokanisch-spanischer Abstammung von einem Besucher als "Kanakenschlampe" beschimpft und geohrfeigt worden ist.

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  • Hartsch im Onkelz-Forum http://forum.onkelz.de/forum/showthread.php?s=1ff4ff6297f39e1dce444b3be8776a3f&threadid=23963

15 Kommentare mit 3 Antworten

  • Vor 16 Jahren

    ich, ich, ich, ich :evil:

    du darfst ihn danach überfahren :koks:

  • Vor 10 Jahren

    Also man kann den Onkelz viel vorwerfen und nachsagen....aber dass der Song "Der nette Mann" physische Gewalt an Kindern verherrlich ist ja wohl das Allerletzte! Es wird thematisiert, dass leider jeder, wirklich jeder, selbst Dein eigener netter Nachbar, ein kindermordendes perverses Schwein sein könnte! Der Song war schon sehr fragwürdig weil grausamer Text, doch die Botschaft, die er vermittelt ist genau das Gegenteil von gewaltverherrlichend!
    Ich stimme sogar zu, dass die Onkelz in ihrer frühen Jugend rechte Parolen auf den Konzerten zum Besten gaben, doch meiner Ansicht nach haben sie schnell erkannt wie dämlich sie eigentlich sind und haben sich nach kürzerster Zeit von der rechten Szene und dem Skinheadumfeld distanziert....seither, als seit nunmehr 30 Jahren engagieren sich die Böhsen Onkelz für Projekte gegen Rechts bzw. gegen rechte Gewalt und versuchen, junge Leute durch ihr Beispiel vom "rechten" Weg abzubringen! Also ich denke, jeder Mensch macht mal Fehler, manche groß, manche kleiner, entscheidend sollte doch sein, dass man seine Fehler erkennt und daraus lernt, und wenn man so wie die onkelz noch dazu versucht, andere aus den eigenen Fehlern lernen zu lassen, was bitteschön kann man ihnen denn dann noch vorwerfen? Wäre es nicht an der Zeit zuzugeben, dass Menschen sich ändern können, und dass im Falle der Böhsen Onkelz genau dieser Fall eingetreten ist?! Ich sage ja...

    • Vor 10 Jahren

      Sag mal kommst Du Dumpfbirne klar? Die News ist von 2005.

    • Vor 10 Jahren

      "Es wird thematisiert, dass leider jeder, wirklich jeder, selbst Dein eigener netter Nachbar, ein kindermordendes perverses Schwein sein könnte!" alles klar, Dummbatz.

    • Vor 10 Jahren

      Hm, das mag ja alles sein, StefanOesi. Aber warte erst mal ab bis Metallica mit Lou Reed zusammen arbeiten. Haha, ja da lacht ihr, aber ich bin sicher, dass das passieren wird. Wartet nur ab. Spätestens in fünf oder sechs Jahren wird es passieren. Dann wenn Michael Jackson und Amy Winehouse ein Allstar Projekt gemacht haben.