Du kommst hier nicht rein!
"ALMAN" ist übrigens sicher auch kein gültiges Kennzeichen. Cashmo sollte mit seiner deutsch beflaggten deutschen Luxuslimousine im deutschen Straßenverkehr also besser vorsichtig sein:
Jesses, was soll man dazu sagen? Dieses weinerliche Mimimi vom ausgegrenzten armen Deutschen, der doch auch ein Opfer von Rassismus ist, wäre im Grunde nicht der Rede wert, platzte die Kommentarspalte nicht schier vor Endlich-sagts-mal-einer-Geschrei und der Forderung, es müsse "auch mal gut sein" und man in Deutschland "endlich wieder stolz auf seine Herkunft sein dürfen". Ach Gottchen, ey. Nationalstolz. Als habe man irgendetwas geleistet, bloß weil man von seiner Mutter in diesem oder jenem Land ins Leben geschissen wurde. Ich werds nie verstehen.
Andererseits sträubt sich aber auch alles in mir, wenn ich bei hiphop.de lese, Cashmo ziehe "mit 'Alman' ein Publikum an, das wir im Hiphop nicht haben wollen". Wir im Hip Hop? Wer ist das denn? Haben wir abgestimmt? Und die, die sich von Cashmos Zeilen angesprochen fühlen - den Kommentaren nach scheinen das ja etliche zu sein - gehören die nicht zu "uns"? Wer bestimmt denn, wer dazu gehören darf und wer nicht? Ist diese Trennung in "wir" und "die" nicht schon genau die Spaltung, gegen die "eine integrative und per se linke Kultur wie Hiphop" eigentlich anarbeiten sollte?
Fragen über Fragen, die man dem/der Verfasser*in des Artikels stellen könnte, wären solche meinungsstarken Texte nicht immer nur mit "HHRedaktion" getaggt. Wirkt immer gleich ein bisschen weniger mutig. Schade.
6 Kommentare mit 21 Antworten
nationalstolz ist die eine sache. die wahl zu haben zwischen sich boxen müssen oder zu behaupten man sei pole oder tscheche (statt deutscher) eine andere.
mit welchem recht sprichst du cashmo ab, struggle und räudige phasen gehabt zu haben, aufgrund seiner herkunft?
ich nenne es den gutmenschlichen beißreflex. wöff wöff
sprech ich ihm das ab?
kommt so rüber, ja...
Sodi, ernsthaft: Lösch Dich!
halts maul.
Ich meine das ernst, oder willst du wie garret enden?
halts maul.
Ich gebe dir noch bis heute Abend 20:00 Zeit um dich a) zu löschen oder b) bei mir zu entschuldigen für deine Frechheit und dein Salbadern!
Und wenn diese Frist verstrichen ist? Wirst Du Sodi dann am Nasenring manegieren?
Das ist eine Möglichkeit. Eine Weitere wäre, dass ich mal demnächst eine zünftige Kescherjagd in der Hansestadt organisiere.
So wie ich das verstanden habe, hat Cashmo das alles noch nicht mal in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet, sondern nur als individuelle Erfahrung geschildert. Von daher finde ich auch, dass man diese Diskussion aufbläst und die Nazi-Vorwürfe von hip-hop.de massiv überzogen sind. Vielleicht solltet ihr auch mal begreifen, dass Robin DiAngelo nicht die Antwort auf alle Probleme dieser Art ist.
Und als jemand, der in ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen wie Cashmo kann ich vieles, was er sagt, leider nur bestätigen. Und wenn man damit aufwächst, dass man als Deutscher keinen Nationalstolz haben soll, fair enough. Gibt ja auch genügend Gründe, davon abzusehen, weil diese Form von Stolz pure, sinnlose Esoterik ist. Nur ist es für einen Jugendlichen schwer zu begreifen, wenn die Kinder anderer Kulturen mächtig stolz auf ihr Heimatland sind, aus dem ihre Eltern geflohen sind, und wo es neben der Familie (und abgesehen vom Essen vielleicht) sonst nicht viel an positiven Elementen gibt. Fairerweise muss man auch gestehen, dass jene Kinder von damals und heute ihre Heimat nur aus dem jährlichen Urlaub heraus kennen und sie wahrscheinlich deswegen so stark glorifizieren.
am ende des tages ist die ganze diskussion, die aus diesem track entstanden ist, typisch für die heutige zeit. verblendete linke träumer auf der einen und rechte trottel auf der anderen, beanspruchen die wahrheit für sich und kloppen sich im netz die rüben weich. das sauviele leute mit migra-hintergrund dem track props geben, interessiert dabei keinen von beiden. was bleibt ist ein maximal unterdurchschnittlicher raptrack, den man maximal zweimal hören kann und die frage wieso hiphop.de hier rituell aufheult aber bei sonsten religiös-rassistischen und sexitischen tendenzen im d-rap einfach die fresse hält?
Vllt weil 95% der Deutschraphörer unterbelichtete Trottel sind?!
95% halte ich für etwas hoch gegriffen. aber grundsätzlich hast du recht. hätte halt nur von diesen "journalisten" etwas mehr erwartet...beispielhaft ist doch wie al-gear diesen toxic zersägt.
Bin da ganz bei Sodi.
Wie wo wat zersägt Al-Gear den Toxis, haste Link? Al-Gear war in meiner Wahrnehmung bisher wirklich der aller-allerletzte Mensch.
Man muss halt auch dazusagen, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschrap-"Presse" keine professionellen Journalisten, sondern einfach Fans sind, die dazu noch komplett von ihren Subjekten abhängig sind. Wenn ein Portal halt mal dafür bekannt ist immer sehr kritisch nachzufragen gibt es einfach keine Interviews usw mehr und dann kann man den Laden direkt zumachen und auf der anderen Seite hast du halt TV Straßensound, die auch gern mal auf die Knie gehen und Kopf geben.
"dass die überwältigende Mehrheit der Deutschrap-"Presse" keine professionellen Journalisten, sondern einfach Fans sind".
this.
Und wenn die "etablierten" Medien über Deutschrap schreiben ist es halt uninformiert af, oder halt aus Sicht eines Müslirap-Konsumenten vom Privatgymnasium.
Die, die sich über solche Tracks aufregen, sind halt lustigerweise immer die, die noch nie in solchen Situationen waren. Im Bioladen in Eimsbüttel gibts halt selten auf die Fresse, wenn man ne Kartoffel ist.
weiss schon worauf du hinauswillst, aber das gewählte beispiel finde ich unpassend. glaube als (männliche) kartoffel kannst du auch nach einbruch der dunkelheit in die letzte klitsche am rand der sonnenallee gehen. solange du dich respektvoll verhälst tut dir keiner was. denke das was cashmo beschreibt gilt hauptsächlich für schulrinder und leute die sich in einem bestimmten milieu bewegen.
Absolut, Beispiel hat nicht gestimmt.
"glaube als (männliche) kartoffel kannst du auch nach einbruch der dunkelheit in die letzte klitsche am rand der sonnenallee gehen. solange du dich respektvoll verhälst tut dir keiner was."
Hab mal nen Monat in ner Parallelstraße gelebt und kann das so bestätigen.
Finde diese "als Deutscher kriegst du dauernd auf die Fresse" - Mär auch ziemlich überzogen. Hat auch mMn weniger mit der Nationalität zu tun, als mit der Person an sich. Wenn du ein Außenseiter bist, dann hast du es halt schwer. Wenn du irgendwo neu dazu kommst, hast du es halt schwer. Das gilt aber in alle Richtungen. Generell hat man sicherlich als Schwarzkopf vielleicht etwas weniger Ärger, aber auch da kommt es sehr stark auf die einzelne Person an.
Mir ist Ausgrenzung auf Basis von Nationalitäten nicht in der Ausprägung begegnet, die allgemein immer so als "Horroszenario" skizziert wird. Klar mag das in Einzelfällen auch anders sein, aber das ist nicht die Regel.
Ich kenn das schon ziemlich gut von da, wo wir die letzten 10 Jahre gewohnt haben. Mein Sohn bekam zwar nicht regelmäßig auf die Fresse, aber er kam als Alman z.B. halt einfach nicht auf den Fußballplatz. Da gab´s keine Diskussion.
Ok, ich habe da gegenteilige Erfahrungen gemacht und Nationalität spielte idR nur untergeordnet eine Rolle.
Diese Erfahrungen, habe ich unabhängig sozialer Backgrounds gemacht.
Muss aber einschränken, dass ich bei meinem Kommentar eher an Jugendliche und junge Erwachsene gedacht habe und nicht an Kinder. Da ist das sicherlich auch noch mal was anderes.
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