Vor ein paar Wochen tauchten sie im Verfassungschutz-Bericht auf. Jetzt bedankten sich die Jungs von Feine Sahne Fischfilet für die Promo artig beim Innenministerium.
Schwerin (huz) - Wie rückt man eine Newcomerband ins öffentliche Interesse? An dieser Frage haben sich wohl viele Labels schon einmal die Zähne ausgebissen. In diesem Fall konnten die Hamburger von Audiolith aber gar nichts für die ausgesprochen gut gerührte Werbetrommel. Der Verfassungschutz tat das Seine und katapultierte die Punker Feine Sahne Fischfilet samt kürzlich erschienenem Album "Scheitern & Verstehen" ins Flutlicht.
"Diesmal
zahlen nicht wir sondern der Steuerzahler. Cool!"
"Die Props für die Promo
gehen dieses Mal ganz alleine an das Landesamt für Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern!" Ausgesprochen nett und gut erzogen fuhr eine Delegation mit einem Präsentkorb im Gepäck in die Landeshauptstadt Schwerin. Dort stand Frontmann Monchi mit einem sprichwörtlichen Strauß Dankesblumen beim Ministerium für Inneres auf der Matte. "Um dem ganzen noch eine persönliche Note zu geben, haben wir noch die aktuelle Ausgabe des Antifaschistischen
Infoblattes (Titel: V-Leute und Aktenvernichter), das Hit-Album "Scheitern und Verstehen" und eine schöne Dankeskarte
mit einer Giraffe drauf beigefügt."
Bis zum Verfassungsschutz kamen die gesandten Musiker zwar nicht, dafür nahm der Pressereferent des Ministeriums den Korb entgegen. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, ob das Geschenk den Ort der Bestimmung erreicht hat - geschweige denn, wie man wohl an höchster Stelle darauf reagierte. Ein rührendes Foto ist der Situation dann aber doch entwachsen.
Sänger Monchi (v. l.), der Pressereferent des Innenministeriums und ein sich freuender anderer Typ.
Die Audiolith-Band Feine Sahne Fischfilet erregte Anfang Oktober große Aufmerksamkeit, weil sie im Verfassungsschutzbericht - im Gegensatz zur rechten terroristischen Vereinigung NSU - mit einer eigenen Passage bedacht war. Auch der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung hatten über die Causa berichtet. Damals sagte Sänger Monchi der taz, dass er die Tatsache zwar "krass" finde, sie ihn aber nicht unbedingt gewundert habe. Der NSU war im November 2011 öffentlich bekannt geworden, da seinen Anhängern mehrere schwerwiegende rechtsextreme Verbrechen gegen Migranten zugeschrieben werden.
6 Kommentare
Die Penny-Tuete ist geil.
Besonders schön ist auch, wie die Partei DIE PARTEI den Verfassungsschutz benutzt. Da sie selber zu faul ist, alle Aktivitäten der Partei zu protokollieren und festzuhalten, hat sie einfach eine "verfassungsfeindliche Plattform" gegründet
Der Verfassungsschutz ist ein Witz und muss reformiert, nein, eingestampft und neu gemacht werden, wie die Gema auch. nuffsaid.
Und ja, coole Tüte!
coole Aktion
@Baudelaire (« Die Penny-Tuete ist geil. »):
Und die Karte mit ner Giraffe drauf zeigen sie natürlich nicht.
@Morpho («
Und die Karte mit ner Giraffe drauf zeigen sie natürlich nicht. »):
ja, skandal!