Platz 23: Hefte raus – Klassenarbeit! (2000)

Ein weiteres Werk aus Schneiders Übergangsphase: Nach mehreren erfolgreichen Alben und Filmen begab sich Schneider langsam von seinem Zenit herunter. Ganz Megastar, klingt er auf "Hefte Raus – Klassenarbeit!" vor allem eins: schrecklich routiniert.
Der seltsam von Hall getragene Sound und das wie in einer "Wetten, dass..?"-Aufzeichnung lachende und mitklatschende Publikum geben dem Mitschnitt den Rest. All das, zusammen mit dem "Fiderallala, fiderallala, fiderallalalala"-Start aus "Klipp Klapp" und "Vogelhochzeit" lässt den Longplayer wie Schneiders Bierzelt-Album wirken. Schnell kommt man zu einer der schlimmsten Bewertungen, die einem zu einem Helge Schneider-Album/Film/Konzert einfallen können: Hier geht niemand früher nach Hause.
Schneiders Improvisationen haben das Chaos eingebüßt, er klingt wie der freundliche und abgeklärte Witzeerzähler von nebenan. Das Gleichgewicht zwischen Erzählungen und Liedern funktioniert nicht. Am Ende stellt sich die ganze Mischung in erster Linie als langweilig heraus. Vielleicht zählt es zu Schneiders größten Leistungen, es aus dieser Einbahnstraße wieder herausgeschafft zu haben.
Tipp: "Defektes Mikro", "Komischer Hut" (am kürzesten)
Och, nö: "Klipp Klapp", "Vogelhochzeit"
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1 Kommentar
Stimmt soweit, aber die Westernhagenimitation auf Ich habe mich vertan ist immer noch Weltklasse