Nachdem der jüngste Imagewandel von Cyrus erneute Diskussionen um kulturelle Aneignung auslöste, kann man die neue Single als Antwort darauf verstehen.
La La Land (ynk) - Das Erwachsenwerden von Kinderstars ist eine trickreiche Geschichte. Manchmal (selten) geht es gut, oft geht es mit Komplikationen einher und hier und da endet es im kompletten Desaster. Der Werdegang von Miley Cyrus nach ihrem Dasein als Hannah Montana liegt irgendwo dazwischen - und will sich auch einfach nicht beruhigen.
Ihre neue Single "Younger Now" thematisiert den Slapback auf die Promo für ihr neues Album. Denn nachdem sie 2014 mit dem Album "Bangerz" und der Flaming Lips-Kollaboration "Miley Cyrus And Her Dead Petz" erstmals auch als Soloartist großflächige Aufmerksamkeit und Erfolg fand, sich selbst einen klaren Einschlag in Richtung Hip Hop-Kultur zu verleihen, kehrte sie mit dem jüngst erschienen "Malibu" zu ihren musikalischen Wurzeln zurück.
Dies passierte aber nicht ohne Reaktion: Insbesondere Vertreter der POC-Minderheit in Amerika fühlten sich durch das kurzlebige Interesse an ihrer Kultur von Cyrus ausgenutzt und angeeignet. Und man möge das nachsehen, denn retrospektiv stellt es keine provokante Aussage mehr dar, dass Miley schwarze Kultur ("23", "We Can't Stop", ihr Slang und Auftreten, wir erinnern uns) genutzt hat, um zu schockieren und zu provozieren.
Nun erscheint dies erst recht kontrovers, dass nach einer kurzen Aneignung, um die Eltern zu erschrecken, auch schon das Zurückrudern erfolgt und das naive, fröhliche Country-Mädchen an die Öffentlichkeit tritt. "Younger Now" addressiert diese Debatte offensichtlich mit Zeilen wie "No one stays the same" und "Change is a thing you can count on". Auch wenn der Song musikalisch ein wenig spannender und emotionaler ausfällt als die Leiche "Malibu", täuscht er dennoch nicht darüber hinweg, dass wir es hier mit schwachen Antworten auf ein komplexes Thema zu tun haben. Es werden weder Fehler eingestanden noch am Kern des eigentlichen Konfliktes diskutiert.
Das gleichnamige Album "Younger Now" wird am 29. September erscheinen. Ob und inwiefern Miley sich darauf intensiver mit ihrer Entwicklung auseinandersetzt - oder es einfach dabei belässt, dass sie eben sein darf, wer sie will und es damit schon gut zu sein hat, wird sich zeigen. "Younger Now" erscheint da nicht sehr vielversprechend.
3 Kommentare mit einer Antwort
miley ♥ ♥ ♥ ♥ ich liebe dich!!!!
ich kriege so das gefühl, dass die "PoCs" einfach gerne besser entlohnt worden wären...
Ist das nicht heuchlerisch. Die letzten 25 Doubletime-Ausgaben knallten die Sektkorken, weil HipHop/Rap beliebteste Musik ist und "Rock" abgelöst hat.
Dieser Paradigmenwechsel dürfte in erster Linie dadurch ausgelöst worden sein, dass (HH)Produzenten sehr stark vermehrt Popalben produziert haben und sich da "Pop-Musik" einiges einverleibt hat. Und als hieß "yoyo hiphop beliebteste Musik" wars noch geil
Aber jetzt heißt es "die undankbare REdneckschlampe hat unseren Style für $$$$$$ ausgebeutet.mimimimi"
Quatsch, sowas kommt nur von unbelehrbaren Realkeepern. Miley wurde nicht umsonst von zahlreichen (großen und kleinen) Künstlern gehuldigt!
Ihre Musik ist ja so ne Sache, aber ihr Hauptproblem ist einfach, dass sie suboptimal aussieht. Da kann man nichts machen
Übrigens, wer dachte, dass Leak Fotos dieses Mädchens keine Sau mehr interessieren würde, hat Hanna Montana hochgradig unterschätzt.
Eine Klassefrau, zweifellos !