Gewalttätige Security? Gestohlene Einnahmen? Rapattack, eine Veranstaltung im Rahmen des MH-Usik-Festivals, entpuppte sich am vergangenen Samstag als glatter Reinfall.

Mülheim (ssm) - Das Rapattack-Benefizkonzert in der Mülheimer RWE Sporthalle war am vergangenen Samstag nicht nur schlecht besucht. Auch bei der Durchführung lief alles schief: So war beispielsweise unklar, wann Szenegrößen wie Snaga & Pillath, Alpa Gun, Ercandize und Joe Rilla eigentlich auftreten sollten.

Als dann noch Gerüchte aufkamen, der Veranstalter habe sich mit den Einnahmen abgesetzt, wurden die verbleibenden Auftritte abgesagt. Daraufhin räumte die Security die Halle - offenbar mit übertriebener Brutalität.

Dass der erhoffte Erfolg der Veranstaltung, trotz des vielversprechenden Line-Ups, wohl ausbleiben würde, zeichnete sich schon zu Beginn des Abends ab. Die Gigs besagter Rapper wurden aufgrund der geringen Zuschauerzahl (an die 300 Fans) immer wieder verschoben. Nur wenige Artists gaben überhaupt einige Tracks zum Besten, brachen aber ab, als sie von den Gerüchten um die gestohlene Kasse hörten.

Bewaffnete Sicherheitsleute

Die mit Baseballschlägern bewaffneten Sicherheitsleute begannen daraufhin auf Anweisung des Hallenmanagers die wenigen Fans unsanft zu entfernen, heißt es. Von Beleidigungen und gar sexueller Belästigung sowie gewalttätigen Übergriffen spricht das Label 667, das deshalb Anzeige erstatten will.

Auch die Backstage-Podiumsdiskussion, in der Fans den Rappern Fragen stellen konnten, verlief mehr oder weniger chaotisch. So musste die Gesprächsrunde aufgrund mehrfacher Störungen durch betrunkene Konzertbesucher frühzeitig beendet werden.

Veranstalter weist Vorwürfe zurück

Die Einnahmen des Events sollten eigentlich verschiedenen Jugendprojekten zugute kommen. Alle Künstler hatten sich zuvor bereit erklärt, ohne Gage aufzutreten. Dass der Veranstalter sich mit den Einnahmen (um die 3.000 Euro) absetzen wollte, wird in einem offiziellen Statement allerdings dementiert.

Einige der Künstler entschuldigten sich inzwischen in Blogs bei ihren Fans für den misslungenen Abend. Das Label 667, dessen Artist Casper ebenfalls nicht auftreten konnte, stellte ein Entschädigungskonzert in Aussicht, bei dem Rapattack-Besucher Rabatt erhalten sollen.

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