Schuh-Plattler: Josh Homme disst "Volltrottel" Robin Thicke
vom 28. August 2017
Sleaford Mods: BDS-DesasterDie Sleaford Mods als Unterstützer der israelfeindlichen Bewegung BDS ("Boycott, Divestment and Sanctions")? Kaum vorstellbar. Ihr Manager und Labelchef Steve Underwood hat die Punk-Band nun aber unvermittelt in eine kleine Diskussion hineingezogen. Oder die Band sich selbst, …
bin wirklich gespannt, wie sich die haltung der modas hierzu entwickelt. es ist eine burleaque des horrors, mitansehen zu müssen, dass auch hochbegabte, eigentlich grandose künstlerinnen wie emel oder kate tempest sich vor diesen karren spannen lassen.
1. bzgl emel stehe ich zwar weiterhin zu jedem wort unserer rezi und bio. doch leider entwertet sie ihre ansonsten so vorbildliche arab-feminism-rolle durch das einreihen in die geifernde horde.
2. wer sich mit dem bds näher beschäftigt, erkennt unweigerlich, wie wenig denen an einer aussöhnung beider brudervölker gelegen ist. dieses hassventil niederster antisemitischer fukker-instinkte ist eine schande für die menschheit. ich spucke auf diese gestalten, die vollkommen kontraproduktive narren sind.
die waffen des bds sind erkennbar very breitbart! delegitimierung, doppelstandards und dämonisierung sind essentieller teil iher rhethorik. ebenso die weitgehende gleichsetzung von juden, undisraelis mit den reechten kräften in israel. krönung des ganzen war u.a. die gleichsetzung des landes mit dem dritten reich. ganz kranke nummer! und darin ist noch nicht eimal die geschichtsklitternde deutung der gründungsphase enthalten.
3. und mal ehrlich: wie politisch unterbelichtet muss man als künstler sein, wenn man zwar gern (und zu recht) über netanjahu herzieht, aber typen wie abbas, (dessen antisemitische doktortarbeit von einem pakt der nazis mit den juden labert) in ordnung findet und auch kein problem hat, etwa einen gründer des bds, der jegliche 2 staatenlösiing ausschließt, für nen normalen politischen repräsentanten zu halten?
4. das schlimmste: bds will niemanden an einen tisch bringen. das beweisen sie durch das boykott kulturellen austauschs. kunst hat immer brücken gebaut, statt verbrannte erde zu hinterlassen.
5. props an elton john, der bereits vor einiger zeit anläßlich eines israel-gigs zur kampagne und in richtung waters sagte:
Einspruch, Herr Anwalt. Da kannste mit noch so viel Schlamm werfen, im Großen und Ganzen wird am BDS nichts haften bleiben. An einem Boykott ist grundsätzlich nichts verkehrt. Wenn jemand kein Fleisch mehr ißt wegen der brutalen Zustände in Schlachthäusern oder weil er keine Kadaver in den Mund nehmen möchte, boykottiert er eben. Wenn jemand nicht an ultrarechten militärischen Nationen nichts anfangen kann, die international sehr alleine dastehen, von sämtlichen Menschenrechts- und Hilfsorganisationen kritisiert werden, sich einen feuchten Kehricht um die UN scheren und in rechtsnationalistischem Kalkül Konflikte mit allerlei moral- und rechtswidrigen Methoden eskalieren, dann kann man diese durchaus boykottieren.
So wenig wie ich Avocados esse, seit ich weiß, daß ich damit die Vernichtung der Lebensgrundlagen zehntausender Menschen in Südamerika unterstütze, unterstütze ich irgendetwas Schädliches, was aus Israel stammt. Natürlich kann man so verfahren, und aufgeklärte, linke, kluge Bewegungen in Israel unterstützen oder sich an israelischer Kultur erfreuen, und nach meiner Einschätzung macht das auch ein Großteil der BDS-Kampagne. Blindes Draufgekloppe auf die Gegenseite kenne ich bei diesem Streitthema vor allem von der Seite, die absolut kompromissloss und unhinterfragt nationalistisch argumentiert.
dank dir f d ausführliche antwort. dir persönlich nehme ich als einem der wenigen ja durchaus ab, dass du nur das beste für alle seiten willst und es dir um eine art "erzwinden der vernunft" geht. aber gerade bzgl deiner sonst so hervorragenden analysefähigkeit frage ich dich:
wenn es mithin so einfach sein sollte, hier eine moralisch überlegene position zu haben, warum muss der bds dann die tricks von doppelstandards und delegitimierung nutzen?
1. der fehler des bds: a) israel mit den rechten kräften dort gleichsetzen und b) den druck der dortigen zivilgesellschaft, von hamas, hisbollah und zahllosen ölregimes bedroht zu sein, nicht einzubeziehen. das erzeugte zerrbild funktioniert doch nur, so man statt des gesamtbildes ein einzelnes puzzleteil fokussierend herausgreift, welche ein kleines, demokratisches land (kleiner als hessen) zu dämonisieren geeignet ist, während man alle palästinensischen und umherliegenden tätereigenschaften ausblendet. dabei ist es doch mit palis und isras wie überall mit den menschen: es gibt zu viele napfsülzen, aber auch immer etliche coole leute, die hoffen lassen.
nur mal 2 beispiele: es wird vom bds gern kolportiert, israels zivilgesellschaft sei von rassisten durchsetzt (und nicht etwa von nachkommen eines fast augerotteten volkes, dessen trauma nicht kleiner wurde, als die araber, denen auch heute über 90% des dortigen territoriums gehört, nicht mal ein bisschen zusammenrücken und die arme öffnen wollten). es wird weiterhin so getan, als ob die israelis mittlerweile nicht auch fast alle dort geboren wären, sondern irgendwelche menschlichen nahost-parasiten seien.
auf der anderen seite ist man jedoch nicht bereit, den moralischen maßstab an bibi und co poltisch auch an hamas oder abbas an zu legen. "ehrlicher makler" und so! haben die weniger dreck am stecvken? nein! hamas ist schlichtweg eine terrororganisation, die an einer friedlichen lösung nicht interessiert ist, da sie am konflikt verdient.
und abbas plus fatah? fangen wir bei den kopfgeldprämien für morde an zivilisten an - zuetzt gesehen bei der messer-intifada, die keine werbung für nen eigenen staat ist. hinzu kommt: Egal ob die Wasserlüge, seine Verstrickung ins Münchener Massaker anno Olympia 1972 oder das abstoßend kranke, antisemitische Promotionsthema von "Dr." Abbas namens „Die geheimen Beziehungen zwischen dem Nazismus und der Führung der zionistischen Bewegung“: hallooo???
meine schlußfolgerung: das versagen auf beiden seiten in politischer führungshinsicht darf doch nicht ernsthaft dazu führen, dass man die beiden ineinander verkeilten völker als unwürdige oder homogene masse/horde wahrnimmt. doch genau das macht der bds. wodurch?
2. spätestens das postulierte kulturboykott verhindert doch genau jene annährung, wie echte ehrliche friedensengel wie kobi farhis orphaned land oder auch barenboims isra-pali-orchester es erfolgreich vorleben. es existieren mithin konstruktive gegenmodelle zur ännährung.
und hier kommt doch die entscheidende frage: was wird den einzelnen bürger wohl zum nachdenken bewegen oder was zur verhärtung: wenn man sich als kulturvolk von rockbands und der welt boykottiert sieht, zu pariah gemacht, nur weil man im falschen land geboren wurde? na, das wird wohl eher zu trotz und einem gefühl des "fukk you, dann leckt mich doch!" führen.
würden wir etwa auf die idee kommen, nichts mehr in der türkei auf zu führen? nein, weil man erdo damit genau d a s silbertablett liefert, auf dem das "seht her, sie hassen euch ohnehin!" super funktioniert. allein für diese dummheit, die genau die rechten kräfte in israel stärkt, möchte ich diesen selbstgerechten trotteln eine kleben und sir elton und radiohead knutschen.
und allerspätestens dort, wo man andere bands anfeindet, die genau diese brücken bauen oder jüdische künstler und sportler auf internationalen veranstaltungen schneidet, nu weil sie den falschen pass haben, wird es so richtig abscheulich analog "kauft nicht bei juden!". spätestens hier müsste dir doch auch der hut hochgehen.
3. desweiteren trifft das boykott immer die falschen, nämlich weltoffene teile beider gesellschaften wie etwa handel treibende nahostunternehen und deren arbeitnehmer. dort gibt es mittlerweile soviel verzahnung von firmen mit palästinensischen arbeitnehmern, die mehr auf zivilgesellschaft stehen, als ihre kinder zu märtyrern zu machen. diese palis sind von dem verdienten geld direkt abhängig, haben kein soziales netz, wie diese gut gepolsterten bds-künsler und leiden am meisten unter dem boykott.
und man trifft auch genau jene israelis, die ihr brudervolk nicht als wilde wahrnehmen, sondern den schulterschluss suchen. auch hier bietet sich ein vergleich zur türkei an. denn auch dort sind es die touri-veranstalter, die momentan leiden. und genau jene sind eben gerade keine erdo-fans, sondern weltoffen.
ergebnis: bisschen dürftig deine avocado.argumentation. das bin ich von dir aber besser und weit philosophischer gewohnt. mag ja sein, dass es auch mir nicht stringent gelingt, beide blickwinkel im auge zu haben, weil ich mich einer seite emotional weit näher fühle. aber ich bemühe mich zumindest. das tut der bds nicht. und damit werden sie dem friedensprozess auch nie dienen. die sind doch ideologisch und philathrp weit unter deinem niveau, mate.
1. Ich schätze, so einige Fragen sollten sich schon alleine dadurch klären, daß die BDS-Kampagne nichts anderes macht, als israelische Produkte zu boykottieren und Druck auf Politiker und Akademiker auszuüben. Sämtliche diplomatische-politische Bemühungen, auf die rechtsnationale Regierung einzuwirken, sind bekanntermaßen fruchtlos, also möchte die Kampagne die Zivilbevölkerung mobilisieren - wie schon in Südafrika beim Apartheidsregime, deren größte Gegner eine Boykottbewegung war, aus der sich viele heutige Anhänger des BDS speisen.
Daß also die Bewegung pauschal Israel mit rechten Kräften gleichsetzt, stimmt also erst einmal nicht. Und auch der vermeintliche Druck durch Nachbarländer und Nicht-Länder spielt hier nur insofern eine Rolle, als daß die Kampagne die fundamentalistische Konflikspirale beim weitaus Überlegenen, der beinahe alle Regeln des Konflikts bestimmen und also auch am meisten auf ihn einwirken kann, ansetzt. Es wäre nicht nur ein dummer, sondern ein fataler Irrtum anzunehmen, Israel könne überhaupt nicht anders handeln als es im Moment handelt. Natürlich stimmt es auch, daß es z.B. bei den Palästinensern vereinzelte Fundamentalisten gibt. Dieses Problem löst man allerdings nicht, indem man die Fundamentalisten auf israelischer Seite gewähren läßt, denn das Vorgehen des einen Extremisten begünstigt das Vorgehen des Extremisten auf der anderen Seite.
2. Der Kulturboykott ist eine schwierige Sache, bei der ich auch nur im Einzelfall entscheiden kann, ob ich ihn richtig oder falsch finde. Falsch wäre ein Kulturboykott auf jeden Fall, wenn er von der Seite der Rezipienten ausgeht - also: "Ich lese keine Bücher, höre keine Musik, schaue keine Filme aus Land X". Das wäre ohne Frage rassistisch. Das Anliegen der Kampagne ist es aber natürlich, Druck auszuüben. Die Vorstellung wäre also, daß ein israelischer Fan von Band Y mitbekommt, daß seine Band sich weigert, in Israel aufzutreten, weil sie mit der Politik der Regierung nicht einverstanden ist. Passieren solche kleinen Mini-Boykotte regelmäßig, werden sich manche politisch uninteressierte oder gar nationalistische Israelis vielleicht überlegen, warum diese geschehen. Kurz: Wenn ein Künstler sich dazu entschließt, Israel zu meiden, finde ich das zwar einerseits schade, andererseits aber legitim und verständlich.
3. Dieser Punkt ist für mich absolut unverständlich. Warum sollte jede Firma "weltoffen" sein? Und weil eine israelische Firma manche Palästinensern (zumeist niedere) Arbeiten verrichten läßt, werden diese ihre urpalästinensischen Eigenart der Liebe zum Fanatismus, Hass und Selbstmordanschlag aufgeben? Mal ebenso polemisch herausposaunt: Die Palästinenser sollen dankbar sein, für einen Hungerlohn für die Firmen zu arbeiten, welche in die Ländereien einmarschiert sind, welche die Familien jener zuvor über Generationen hinweg bewirtschaftet haben? Kommt mir vor wie: Ich zieh mal eben in Dein Haus ein, Du darfst aber im Keller gerne ein paar Sachen unterstellen. Ich sehe beim besten Willen wenig Verbindungen zwischen einem friedlichern Beisammensein und wirtschaftlichem Kalkül, aber vieleicht bin ich auch zu links dafür.
im grunde gibt es nichts mehr zu erwidern. wir haben beide losgelegt. unsere bewertungen des sachverhalts sind für dritte und uns dargelegt. es war mir wie immer ein vergnügen.
wir bleiben die "hauser und kienzle" der nahostdiskussion.
von hieraus in die tiefe zu gehen, wäre zwar reizvoll. würde wohl aber nur face to fae richtig gut klappen. das müssen wir irgendwann echt mal machen.
ps: immerhin haben wir immer den woody als gemeinsames basis der einigkeit.
Die Uneinigkeiten sind natürlich immer aufregender und interessanter! Soweit ich das einschätzen kann, haben wir aber längst nicht nur unsere Vorlieben für Woody, Roman oder Lou als Gemeinsamkeiten!
Sleaford Mods: BDS-DesasterDie Sleaford Mods als Unterstützer der israelfeindlichen Bewegung BDS ("Boycott, Divestment and Sanctions")? Kaum vorstellbar. Ihr Manager und Labelchef Steve Underwood hat die Punk-Band nun aber unvermittelt in eine kleine Diskussion hineingezogen. Oder die Band sich selbst, …
bin wirklich gespannt, wie sich die haltung der modas hierzu entwickelt.
es ist eine burleaque des horrors, mitansehen zu müssen, dass auch hochbegabte, eigentlich grandose künstlerinnen wie emel oder kate tempest sich vor diesen karren spannen lassen.
1. bzgl emel stehe ich zwar weiterhin zu jedem wort unserer rezi und bio. doch leider entwertet sie ihre ansonsten so vorbildliche arab-feminism-rolle durch das einreihen in die geifernde horde.
2. wer sich mit dem bds näher beschäftigt, erkennt unweigerlich, wie wenig denen an einer aussöhnung beider brudervölker gelegen ist. dieses hassventil niederster antisemitischer fukker-instinkte ist eine schande für die menschheit. ich spucke auf diese gestalten, die vollkommen kontraproduktive narren sind.
die waffen des bds sind erkennbar very breitbart! delegitimierung, doppelstandards und dämonisierung sind essentieller teil iher rhethorik. ebenso die weitgehende gleichsetzung von juden, undisraelis mit den reechten kräften in israel. krönung des ganzen war u.a. die gleichsetzung des landes mit dem dritten reich. ganz kranke nummer! und darin ist noch nicht eimal die geschichtsklitternde deutung der gründungsphase enthalten.
3. und mal ehrlich: wie politisch unterbelichtet muss man als künstler sein, wenn man zwar gern (und zu recht) über netanjahu herzieht, aber typen wie abbas, (dessen antisemitische doktortarbeit von einem pakt der nazis mit den juden labert) in ordnung findet und auch kein problem hat, etwa einen gründer des bds, der jegliche 2 staatenlösiing ausschließt, für nen normalen politischen repräsentanten zu halten?
4. das schlimmste: bds will niemanden an einen tisch bringen. das beweisen sie durch das boykott kulturellen austauschs. kunst hat immer brücken gebaut, statt verbrannte erde zu hinterlassen.
5. props an elton john, der bereits vor einiger zeit anläßlich eines israel-gigs zur kampagne und in richtung waters sagte:
"fuck your cherry-picking!"
Einspruch, Herr Anwalt. Da kannste mit noch so viel Schlamm werfen, im Großen und Ganzen wird am BDS nichts haften bleiben. An einem Boykott ist grundsätzlich nichts verkehrt. Wenn jemand kein Fleisch mehr ißt wegen der brutalen Zustände in Schlachthäusern oder weil er keine Kadaver in den Mund nehmen möchte, boykottiert er eben. Wenn jemand nicht an ultrarechten militärischen Nationen nichts anfangen kann, die international sehr alleine dastehen, von sämtlichen Menschenrechts- und Hilfsorganisationen kritisiert werden, sich einen feuchten Kehricht um die UN scheren und in rechtsnationalistischem Kalkül Konflikte mit allerlei moral- und rechtswidrigen Methoden eskalieren, dann kann man diese durchaus boykottieren.
So wenig wie ich Avocados esse, seit ich weiß, daß ich damit die Vernichtung der Lebensgrundlagen zehntausender Menschen in Südamerika unterstütze, unterstütze ich irgendetwas Schädliches, was aus Israel stammt. Natürlich kann man so verfahren, und aufgeklärte, linke, kluge Bewegungen in Israel unterstützen oder sich an israelischer Kultur erfreuen, und nach meiner Einschätzung macht das auch ein Großteil der BDS-Kampagne. Blindes Draufgekloppe auf die Gegenseite kenne ich bei diesem Streitthema vor allem von der Seite, die absolut kompromissloss und unhinterfragt nationalistisch argumentiert.
dank dir f d ausführliche antwort. dir persönlich nehme ich als einem der wenigen ja durchaus ab, dass du nur das beste für alle seiten willst und es dir um eine art "erzwinden der vernunft" geht.
aber gerade bzgl deiner sonst so hervorragenden analysefähigkeit frage ich dich:
wenn es mithin so einfach sein sollte, hier eine moralisch überlegene position zu haben, warum muss der bds dann die tricks von doppelstandards und delegitimierung nutzen?
1. der fehler des bds: a) israel mit den rechten kräften dort gleichsetzen und b) den druck der dortigen zivilgesellschaft, von hamas, hisbollah und zahllosen ölregimes bedroht zu sein, nicht einzubeziehen. das erzeugte zerrbild funktioniert doch nur, so man statt des gesamtbildes ein einzelnes puzzleteil fokussierend herausgreift, welche ein kleines, demokratisches land (kleiner als hessen) zu dämonisieren geeignet ist, während man alle palästinensischen und umherliegenden tätereigenschaften ausblendet.
dabei ist es doch mit palis und isras wie überall mit den menschen: es gibt zu viele napfsülzen, aber auch immer etliche coole leute, die hoffen lassen.
nur mal 2 beispiele: es wird vom bds gern kolportiert, israels zivilgesellschaft sei von rassisten durchsetzt (und nicht etwa von nachkommen eines fast augerotteten volkes, dessen trauma nicht kleiner wurde, als die araber, denen auch heute über 90% des dortigen territoriums gehört, nicht mal ein bisschen zusammenrücken und die arme öffnen wollten). es wird weiterhin so getan, als ob die israelis mittlerweile nicht auch fast alle dort geboren wären, sondern irgendwelche menschlichen nahost-parasiten seien.
auf der anderen seite ist man jedoch nicht bereit, den moralischen maßstab an bibi und co poltisch auch an hamas oder abbas an zu legen. "ehrlicher makler" und so!
haben die weniger dreck am stecvken? nein! hamas ist schlichtweg eine terrororganisation, die an einer friedlichen lösung nicht interessiert ist, da sie am konflikt verdient.
und abbas plus fatah?
fangen wir bei den kopfgeldprämien für morde an zivilisten an - zuetzt gesehen bei der messer-intifada, die keine werbung für nen eigenen staat ist. hinzu kommt: Egal ob die Wasserlüge, seine Verstrickung ins Münchener Massaker anno Olympia 1972 oder das abstoßend kranke, antisemitische Promotionsthema von "Dr." Abbas namens „Die geheimen Beziehungen zwischen dem Nazismus und der Führung der zionistischen Bewegung“:
hallooo???
meine schlußfolgerung:
das versagen auf beiden seiten in politischer führungshinsicht darf doch nicht ernsthaft dazu führen, dass man die beiden ineinander verkeilten völker als unwürdige oder homogene masse/horde wahrnimmt.
doch genau das macht der bds.
wodurch?
2. spätestens das postulierte kulturboykott verhindert doch genau jene annährung, wie echte ehrliche friedensengel wie kobi farhis orphaned land oder auch barenboims isra-pali-orchester es erfolgreich vorleben. es existieren mithin konstruktive gegenmodelle zur ännährung.
und hier kommt doch die entscheidende frage: was wird den einzelnen bürger wohl zum nachdenken bewegen oder was zur verhärtung:
wenn man sich als kulturvolk von rockbands und der welt boykottiert sieht, zu pariah gemacht, nur weil man im falschen land geboren wurde?
na, das wird wohl eher zu trotz und einem gefühl des "fukk you, dann leckt mich doch!" führen.
würden wir etwa auf die idee kommen, nichts mehr in der türkei auf zu führen? nein, weil man erdo damit genau d a s silbertablett liefert, auf dem das "seht her, sie hassen euch ohnehin!" super funktioniert. allein für diese dummheit, die genau die rechten kräfte in israel stärkt, möchte ich diesen selbstgerechten trotteln eine kleben und sir elton und radiohead knutschen.
und allerspätestens dort, wo man andere bands anfeindet, die genau diese brücken bauen oder jüdische künstler und sportler auf internationalen veranstaltungen schneidet, nu weil sie den falschen pass haben, wird es so richtig abscheulich analog "kauft nicht bei juden!". spätestens hier müsste dir doch auch der hut hochgehen.
3. desweiteren trifft das boykott immer die falschen, nämlich weltoffene teile beider gesellschaften wie etwa handel treibende nahostunternehen und deren arbeitnehmer.
dort gibt es mittlerweile soviel verzahnung von firmen mit palästinensischen arbeitnehmern, die mehr auf zivilgesellschaft stehen, als ihre kinder zu märtyrern zu machen. diese palis sind von dem verdienten geld direkt abhängig, haben kein soziales netz, wie diese gut gepolsterten bds-künsler und leiden am meisten unter dem boykott.
und man trifft auch genau jene israelis, die ihr brudervolk nicht als wilde wahrnehmen, sondern den schulterschluss suchen. auch hier bietet sich ein vergleich zur türkei an. denn auch dort sind es die touri-veranstalter, die momentan leiden. und genau jene sind eben gerade keine erdo-fans, sondern weltoffen.
ergebnis: bisschen dürftig deine avocado.argumentation. das bin ich von dir aber besser und weit philosophischer gewohnt. mag ja sein, dass es auch mir nicht stringent gelingt, beide blickwinkel im auge zu haben, weil ich mich einer seite emotional weit näher fühle. aber ich bemühe mich zumindest. das tut der bds nicht. und damit werden sie dem friedensprozess auch nie dienen. die sind doch ideologisch und philathrp weit unter deinem niveau, mate.
Habe keine Ahnung von diesem Israel-Misrael Thema, aber das, was die BDS da anscheinend versucht, klingt schonmal nach einer bescheuerten Idee.
1. Ich schätze, so einige Fragen sollten sich schon alleine dadurch klären, daß die BDS-Kampagne nichts anderes macht, als israelische Produkte zu boykottieren und Druck auf Politiker und Akademiker auszuüben. Sämtliche diplomatische-politische Bemühungen, auf die rechtsnationale Regierung einzuwirken, sind bekanntermaßen fruchtlos, also möchte die Kampagne die Zivilbevölkerung mobilisieren - wie schon in Südafrika beim Apartheidsregime, deren größte Gegner eine Boykottbewegung war, aus der sich viele heutige Anhänger des BDS speisen.
Daß also die Bewegung pauschal Israel mit rechten Kräften gleichsetzt, stimmt also erst einmal nicht. Und auch der vermeintliche Druck durch Nachbarländer und Nicht-Länder spielt hier nur insofern eine Rolle, als daß die Kampagne die fundamentalistische Konflikspirale beim weitaus Überlegenen, der beinahe alle Regeln des Konflikts bestimmen und also auch am meisten auf ihn einwirken kann, ansetzt. Es wäre nicht nur ein dummer, sondern ein fataler Irrtum anzunehmen, Israel könne überhaupt nicht anders handeln als es im Moment handelt. Natürlich stimmt es auch, daß es z.B. bei den Palästinensern vereinzelte Fundamentalisten gibt. Dieses Problem löst man allerdings nicht, indem man die Fundamentalisten auf israelischer Seite gewähren läßt, denn das Vorgehen des einen Extremisten begünstigt das Vorgehen des Extremisten auf der anderen Seite.
2. Der Kulturboykott ist eine schwierige Sache, bei der ich auch nur im Einzelfall entscheiden kann, ob ich ihn richtig oder falsch finde. Falsch wäre ein Kulturboykott auf jeden Fall, wenn er von der Seite der Rezipienten ausgeht - also: "Ich lese keine Bücher, höre keine Musik, schaue keine Filme aus Land X". Das wäre ohne Frage rassistisch.
Das Anliegen der Kampagne ist es aber natürlich, Druck auszuüben. Die Vorstellung wäre also, daß ein israelischer Fan von Band Y mitbekommt, daß seine Band sich weigert, in Israel aufzutreten, weil sie mit der Politik der Regierung nicht einverstanden ist. Passieren solche kleinen Mini-Boykotte regelmäßig, werden sich manche politisch uninteressierte oder gar nationalistische Israelis vielleicht überlegen, warum diese geschehen. Kurz: Wenn ein Künstler sich dazu entschließt, Israel zu meiden, finde ich das zwar einerseits schade, andererseits aber legitim und verständlich.
3. Dieser Punkt ist für mich absolut unverständlich. Warum sollte jede Firma "weltoffen" sein? Und weil eine israelische Firma manche Palästinensern (zumeist niedere) Arbeiten verrichten läßt, werden diese ihre urpalästinensischen Eigenart der Liebe zum Fanatismus, Hass und Selbstmordanschlag aufgeben? Mal ebenso polemisch herausposaunt: Die Palästinenser sollen dankbar sein, für einen Hungerlohn für die Firmen zu arbeiten, welche in die Ländereien einmarschiert sind, welche die Familien jener zuvor über Generationen hinweg bewirtschaftet haben? Kommt mir vor wie: Ich zieh mal eben in Dein Haus ein, Du darfst aber im Keller gerne ein paar Sachen unterstellen.
Ich sehe beim besten Willen wenig Verbindungen zwischen einem friedlichern Beisammensein und wirtschaftlichem Kalkül, aber vieleicht bin ich auch zu links dafür.
Ich freue mich auf Deine Erwiderungen!
im grunde gibt es nichts mehr zu erwidern. wir haben beide losgelegt. unsere bewertungen des sachverhalts sind für dritte und uns dargelegt. es war mir wie immer ein vergnügen.
wir bleiben die "hauser und kienzle" der nahostdiskussion.
von hieraus in die tiefe zu gehen, wäre zwar reizvoll. würde wohl aber nur face to fae richtig gut klappen. das müssen wir irgendwann echt mal machen.
ps: immerhin haben wir immer den woody als gemeinsames basis der einigkeit.
Die Uneinigkeiten sind natürlich immer aufregender und interessanter! Soweit ich das einschätzen kann, haben wir aber längst nicht nur unsere Vorlieben für Woody, Roman oder Lou als Gemeinsamkeiten!
nein, natürlich nicht. aber der woody ist das optimale symbol für alle facetten, finde ich.
ich war ja begeistert von "rabies" und schwer begeistert von "big bad wolves".... werdet ihr euch auch alle "Land of the little people" ansehen?
https://www.youtube.com/watch?v=eRqL89xJ1YY
wobei big bad wolves echt übelst geil war! den zu toppen wird schwer