Rocket Man Andreas Kümmert singt die Konkurrenz in Grund und Boden: Nena ist bereits ausgeschieden.
Konstanz (mis) - Zuerst musste ihr Gitarrist Nader Rahy den von Woche zu Woche kleineren Kreis der Kandidaten verlassen, nun hat es auch Nena erwischt. Wenn kommenden Freitag das "The Voice Of Germany"-Finale steigt, schickt die Jurorin keine Talente mehr ins Rennen.
In der Halbfinalshow sind Nenas verbliebene Hoffnungsträger Emily Intsiful und Tiana Kruskic ausgeschieden. Intsiful, die letzte Woche überraschend über die Isländerin Thorunn Egilsdottir triumphierte, scheiterte mit einer sympathischen, unaufgeregten Version von "Hey Jude" an Judith Van Hel. Die aufgrund ihrer Glatze und großflächig sichtbaren Tätowierungen als Rockerbraut abgestempelte van Hel konterkarierte ihr Image mit der Snow Patrol-Ballade "Chasing Cars".
Nachdem ihr Sieg per Telefon-Voting verkündet wurde, präsentierte sie wie alle siegreichen Kandidaten ihre Single, mit der sie am kommenden Wochenende ins Finale einzieht und die natürlich auch sofort zum Download bereit gestellt wurde. Mit "Fucking Beautiful" behandelt der Song die aufgrund ihres Äußeres naheliegende Thematik.
Nenas zweiter Schützling Tiana Kruskic unterlag der 17 Jahre jungen Durchstarterin Debbie Schippers aus dem Team BossHoss. Ob sich Kruskic schon vor dem Duell in aussichtsloser Position sah oder ob sie tatsächlich dachte, ein bosnisches Friedenslied mit Eurovision Song Contest-Mief würde sie ins Finale tragen, wurde nicht ganz klar. Dabei bewies auch Schippers kein allzu glückliches Händchen mit einer braven Version von U2s "With Or Without You", die sie nur knapp über die Ziellinie brachte.
Dass sein Talent Peer Richter mit einer Tim Bendzko-Nummer gegen Chris Schummert (Team Samu Haber) ausgeschieden ist, dürfte Coach Max Herre kaum Sorgen bereiten, hat er doch noch einen Trumpf namens Andreas Kümmert in der Hinterhand. Dessen Konkurrentin des Abends Caro Trischler (Team BossHoss), brach in Tränen aus, nachdem sie den Namen ihres per Losverfahren ermittelten Gegners im Halbfinale erfuhr.
"The Voice"-Stammguckern dürfte auch nicht entgangen sein, dass Kümmert mittlerweile stets als letztes die Arena betritt, quasi als Superstar wider Willen, der seine Favoritensiege zumeist regungslos zur Kenntnis nimmt.
Dass Kümmert mit "With A Little Help From My Friends" erneut eine kaum mehr erträgliche Klassiker-Ballade vortrug, störte auch diesmal niemanden. 79 Prozent der Anrufer wählten ihn ins Finale. Dort trägt er den Song "Simple Man" vor. Alle Singles der vier Finalisten sind bereits als Download verfügbar, deren Verkaufszahlen auch in die Finalentscheidung kommenden Freitag eingehen.
4 Kommentare mit 11 Antworten
Arme Nena!
Die Joe Cocker-Version von "With A Little Help From My Friends" ist wirklich unerträglich.
In der Kümmert-Version ist es unerträglich, ja. Von Joe Cocker ists geil.
Ne ne, schon die originale Kopie. Die Frauenstimmen sind das Grauen und Cockers Organ fand ich noch nie knorke.
Die joe cocker - interpretation des beatles-popsongs " with a little help from my friends" ist für mich eine der herausragensten cover-versionen des rock-und pop überhaupt.
ob mit - oder ohne frauenstimmen (wie z.b. in woodstock 1969) ist dabei zweitrangig.
kümmert habe ich diesmal verpasst, er wirds aber bestimmt auch bemerkenswert gut gemacht haben.
am kommentar von laut gefällt mir zweierlei nicht.
1. die überschrift erweckt den eindruck, als wäre nena mit einem eigenen gesangsbeitrag gescheitert.
aber diese art journalismus ist ja weitverbreitet, aufmerksamkeit erwecken mit leeren schlagzeilen.
2. weshalb judith van hel wegen ihrer vielfältigen tattoos als rockerbraut gelten sollte, ist mir schleierhaft.
kümmert - the rocket man - hats wieder gut gemacht, wie das video aus der sendung zeit.
cockers cover dauert fast 10 m und lebt auch von der improvisation. das ist heutzutage - in diesem fall leider - keine mode.
besser als der-wal könnte ich es auch nicht ausdrücken. cover von joe cocker ist genial und mitnichten "kaum mehr erträglich", wie kommt man auf so einen quatsch?
kümmert singt einzigartig genial, ausnahmetalent. nach ihm wäre meine favoritin aber klar emily intsiful mit ihrer herrlich zartweichen und klaren stimme und einem gesegneten händchen für die songauswahl.
judith von hel ist mal wieder ein ganz schlimmes beispiel dafür wie sich eigentlich wunderschöne frauen optisch vernichten, traurig.
In der Tat, van Hels Frida-Rostock-Look finde ich auch schlimm. Aber es ist ihre Sache, sie muss damit leben und das akzeptiere ich.
Ich finde Kümmerts Gesang total unauthentisch. Da berührt mich gar nix. Klar kann der geil singen, aber das kommt bei ihm immer etwas wie eine Ego-Show rüber. Er präsentiert seine Stimme, scheißt aber auf die Komposition. Die einzige, die da künstlerischen Wert hatte, war Emily. Die war wirklich einzigartig. Aber sowas wird bei solchen Shows ja nicht wertgeschätzt. Der Kümmert ist nur so haushoher Favorit wegen seiner Erscheinung, er erfüllt perfekt das Klischee des Außenseiters. Genau wie Judith, die allerdings dazu auch noch mega überschätzt ist.
Tomaten auf den Ohren? Ringo ist der einzige der diesen Song singen kann. Cockers Stimme passt hinten und vorne nicht zu diesem Lied. Er nimmt dem ganzen Song die Leichtigkeit und macht daraus einen pseudodramatischen Rockopernverschnitt.
interessant, wie unterschiedlich die interpretationen des liedes gesehen werden.
Finde ich auch unglaublich. Mag tatsächlich Ringos Version, obwohl Ringo wirklich keine Stimme hat
Aber Joe Cockers Version ist der Oberknaller. Und natürlich nimmt er dem Song die leichtigkeit, die er alleine wg. Ringos "leichter" Stimme haben muss! Das ist aber auch der Sinn dieser Cover-Version?!
Dass Andreas Kümmert wohl gewinnen wird, dürfte klar sein. Er singt am spektakulärsten und das ist es, was bei solchen Wettbewerben zählt. Ein Blick in die Charts einer Downloadseite scheint den Eindruck zu bestätigen: Kümmert (#4) - Schummert (#20) - Van Hel (#26) - Schippers (#43)
Also, ich verstehe nicht wieso der vercockerte Beatlessong so schlimm ist, fand Cocker's Woodstockversion eine gelungene Variante des allein schon rhythmisch grundverschiedenen Originals (was aber auf seine Weise auch ganz gut ist).