Porträt

laut.de-Biographie

Norscq

Jean-Louis Morgère gilt als einer der langlebigsten Verfechter französischer Underground-Musik. Seit Mitte der 80er Jahre ist er Teil einer kleinen Szene, die sich abseits großer Verkaufszahlen und namhafter Labels eine eigene musikalische Welt erschaffen hat.

Zunächst mit der Band The Grief, später als Solokünstler unter verschiedenen Pseudonymen und Projektnamen kennzeichnet ein starker Hang zum Experimentellen alle Releases, an denen Jean-Louis Morgère beteiligt ist. Zentraler Bestandteil seiner Stücke sind Synthesizer, Sampler und andere Maschinen zur künstlichen Klangerzeugung.

Seine Band The Grief startet Morgère mit zwei Freunden in seiner Heimatstadt St. Malo. Die ehemalige Schifffahrerstadt hat für junge Menschen Anfang der 80er Jahre wenig zu bieten. So beschließen die drei kurzerhand, ihre Langeweile in das Bandprojekt zu stecken.

Morgère kümmert sich beinahe im Alleingang um die musikalischen Belange, programmiert Synthesizer, spielt Bass- und Gitarrenspuren ein. Die beiden anderen Mitglieder, die lediglich unter den Abkürzungen JPG und JYD in Erscheinung treten, schreiben derweil die Lyrics für The Grief.

Mit dieser ungewöhnlichen Arbeitsteilung veröffentlicht das Trio bis 1992 über ein Dutzend Kassetten, Vinyls und CDs. Große Aufmerksamkeit ziehen sie jedoch zu keinen Zeitpunkt auf sich. The Grief bleiben ein überwiegend französisches Underground-Phänomen.

Auch während seiner weiteren musikalischen Laufbahn fühlt sich Jean-Louis Morgère in den subkulturellen Strukturen von Frankreichs Musikszene bestens aufgehoben. Dort macht er seit Ende der 90er Jahre wieder von sich reden, nachdem er sich im Anschluss an The Grief eine mehrjährige kreative Auszeit gegönnt hat.

2000 erscheint mit "Lavatronic" das erste Album seines Projekts Norscq, das sich in den folgenden Jahren zum wichtigsten Outlet für die Musik des Franzosen entwickelt. Seiner experimentellen Ader bleibt Jean-Louis Morgère auch in den Nullerjahren treu.

Da ist es Ehrensache, dass er unter dem selten verwendeten Pseudonym Johnie Zucchini auch einen Track zur Tribute-Compilation "Next To Nothing - A Collection Of Tuxedomoon Covers" im Jahr 2006 beisteuert. Mit Norscq entwickelt er sich zur gleichen Zeit stärker in Richtung Ambient und IDM.

Sein Album "5 Streams" aus dem Jahr 2006, auf dem zahlreiche Gastmusiker und Sänger zu hören sind, bildet den Auftakt für weitere ambitionierte Releases des Franzosen.

Seinen Wurzeln bleibt er dabei stets treu und serviert seinen Fans auch weiterhin interessante und immer wieder überraschende Klänge und Rhythmen abseits gängiger Hörgewohnheiten.

Alben

Surftipps

  • Norscq

    Zapplige Seite des Franzosen.

    http://www.norscq.org/
  • MySpace

    Schlichter Standardauftritt.

    http://www.myspace.com/norscq

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