laut.de-Biographie
Ostinato (USA)
In der Musik steht ein Ostinato für eine sich wiederholende melodische Figur innerhalb eines Stückes. Der organische Bombast-Rock des Dreiers aus den Vereinigten Staaten hat seinen Bandnamen damit ganz gut gewählt: Ihre Stücke sind im Schnitt über sechs Minuten lang – da kann ja nicht immer was Neues kommen.
Ihren Anfang machen Ostinato 1997 als Jeremey Ramirez (Bass), David Hennessy (Gitarre) und Matthew Clark (Schlagzeug) irgendwo im Niemandsland des Dreiländerecks von Washington D.C., Virginia und Maryland tief in der amerikanischen Ostküste gemeinsam ein Haus bewohnen. Zusammen schrauben sie an ihren ausgedehnten Sound-Collagen, die im Laufe der Zeit zu richtigen Songs reifen.
Ostinato packen in ihre musikalische Reise aber nicht nur die monumentalen Töne. Vielmehr schreien und dreschen sie wie zu den frühen Zeiten des Postrock-Stils, als die jungen Herren von Mogwai oder Godspeed You Black Emperor noch reinhauen konnten und nicht nur Filmmusik schrieben.
Mit "Unsuable Signal" veröffentlicht das Trio 1998 das erste selbstproduzierte Album. Ohne richtiges Label und ohne Vertrieb bekommen davon allerdings nur die Leute etwas mit, die die Konzerte der Band besuchen oder zum näheren Freundeskreis gehören. Die Power und der Krach von Ostinato bleiben erst mal ein lokales Ding.
Letztendlich reicht die Qualität aber doch aus, um das Berliner Label Exile On Mainstream zu einem Vertrag zu bewegen. Im Januar 2004 wird Ostinatos erstes richtiges Album "Left Too Far Behind" in Deutschland veröffentlicht. Irgendwo zwischen Pink Floyd, Sigur Ros und eben Mogwai setzten sie ihre Reise in den Sound fort.
Im März 2006 hält der Dreier erneut an. Doch anstatt wieder die bewährte Postrock-Tanke anzufahren, löst man sich vom bekannten Format. "Chasing The Form" zeigt die Formation auf der Suche nach dem Bandego. So entsteht ein nur schwer kategorisierbares Kreuzüber aus treibenden Gitarren, Meditationsmusik, Space Rock und hochentzündlichem Groove. Ostinato öffnen sich fremden Stilelementen und gewinnen damit an Möglichkeiten. Destination: anywhere? Warten wir ab.
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