laut.de-Biographie
Poor Nameless Boy
Wenn einen der eigene Vater als Poor Nameless Boy verspottet, während man ihm mitteilt, Musiker werden zu wollen, deutet alles auf einen recht rustikalen Familienhumor hin. Joel Henderson macht aus der Frotzelei jedoch eine Tugend und findet so den perfekten Namen für seine Ein-Mann-Band.
Der kleine Joel saugt die Musik schon mit der Muttermilch auf. Ist Henderson Senior doch selbst kein Unbekannter in der kanadischen Musikszene und dauernd auf Tour. Genau wie sein Vater verschreibt er sich auch der Rootsmusik. Bei Poor Nameless Boy geht es im Wesentlichen um Bluegrass und Country.
Doch grobe Schablonen werden Poor Nameless Boy nicht gerecht. Zwei Faktoren machen sein Gebräu höchst individuell. Zum einen schreibt er alle Songs im folky Storyteller-Modus und offenbart darin eine recht eigenwillige Sicht auf die Liebe und das Leben in einer sich rasend verändernden Gegenwart. Zum anderen fügt er den Stücken mitunter Jazz-Anleihen hinzu.
Sehr laid back transportiert der Kanadier eine recht eigenständige Mixtur aus Zerbrechlichkeit und emotionaler Stärke. Bereits auf den ersten beiden Alben "Sleep It Through" (2011) und "The Activity Book" (2013) ist dieses Charakteristikum stark ausgeprägt. Individualität garantiert Aufmerksamkeit. In seiner Heimat ergattert er recht schnell sogar Fernsehauftritte. Nach und nach findet seine Musik auch in Übersee Anhänger.
2016 verschlägt es Henderson nach Hamburg aufs renommierte Reeperbahn-Festival. Dort avanciert er rasch vom Nobody zum gefeierten Publikumsliebling. Der Rückenwind verhilft ihm zum Labelvertrag mit Dancan Musik. 2017 erscheint sein drittes Album "Bravery" erstmals sowohl in Kanada als auch in Europa.
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