laut.de-Biographie
Ren
Jahrelang ist der walisische Sänger und Songwriter Ren (Ren Erin Gill) an sein Bett gefesselt. Mit 19 Jahren erwischt ihn die tückische Infektionskrankheit Lyme-Borreliose, die sich durch Wanderrötungen auf der Haut, permanenten Muskel- und Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Fieber bemerkbar macht. Seine Krankheit wird die folgenden Jahre falsch diagnostiziert und seine Ärzte und Therapeuten attestieren Ren mit Depressionen, chronisches Erschöpfungssyndrom und bipolare Störung.
Ausgeliefert und verloren im Labyrinth der Fehldiagnosen ruiniert die Krankheit nicht nur seine Jugend, sondern auch seine vielversprechende Musikkarriere. Aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustands beendet das Label Sony seinen Plattenvertrag, obwohl es das Label ist, das ihn zuvor als talentierten Straßenmusiker in den Straßen von Brighton ausfindig macht.
Nach einer erfolgreichen Behandlung findet Ren wieder zur Musik zurück und legt in seinem zweiten Anlauf ohne die Unterstützung eines großen Labels los. Seitdem produziert und vermarktet er seine Musik eigenständig, und das mit großem Erfolg. Auf YouTube begeistert Ren mit seinen selbstgedrehten Musikvideos Millionen von Fans.
Seine Musik ist roh und intensiv, und er nimmt kein Blatt vor den Mund. Mit einen Mix aus Rap, Slam Poetry und Gesang thematisiert er in seinen Songs Probleme mit mentaler Gesundheit, emotionale Not und die harte Realität des Lebens. Seine Musik ist sein Weg, offene Diskussionen über mentale Probleme und Suizidprävention zu fördern. "Ich denke, wir leben in einer Welt, die ziemlich überempfindlich ist, und manchmal werden diese Dinge zur Beruhigung aller anderen in Watte verpackt" sagt er in einem Interview mit BBC und erklärt die Hintergründe für seine tabulosen Inhalte: "Ich denke, wenn man einen Raum schafft, in dem man offener über Selbstmord und schwierige Themen sprechen kann, schafft man einen sicheren Raum, in dem das Thema nicht zu einem Tabu wird."
Im Jahr 2016 veröffentlicht Ren sein Debütalbum "Freckled Angels" mit dem klaren Ziel, Aufmerksamkeit für seine Krankheit zu erregen. In den folgenden Jahren bleibt er trotz seines kommerziellen Erfolgs der Straßenmusik treu und tritt mit seinen Freunden in den Straßen von Brighton auf. Gemeinsam gründen sie 2019 die Band The Big Push, mit der Ren 2023 ein Album veröffentlicht, das aus einer Zusammenstellung von Straßenmusik-Sessions besteht.
Ren setzt sich weiterhin mit Leidenschaft für seine Soloprojekte ein. Seine Musik ist stets geprägt von Ängsten, Selbstreflexion, Wut, Manie, einer gewissen Portion Kitsch und Schrulligkeit, aber vor allem von einem großen Herzen und Leidenschaft. In einem Song "Suic!de" thematisiert Ren explizit das Thema Suizid, mit dem er bereits seit seiner Kindheit konfrontiert ist, als er seinen besten Freund verlor. Als Teil einer Aufklärungskampagne kehrt Ren sogar in seine Heimatstadt zurück, um dem Rettungsteam, das damals versuchte, seinen Freund aus dem Wasser zu retten, eine Spende zu überreichen. In seinem bekanntesten Musikvideo "Hi Ren" sieht man Ren in einem Patientenhemd im Rollstuhl sitzend, wie er in einem heruntergekommenen Haus neun Minuten über seinen persönlichen Leidensweg und die mentalen Herausforderungen rappt.
Im Oktober 2023 erscheint sein neues Album "Sick Boi", wofür Ren im Rahmen der Promotion ein Spiel im Internet mit Gewinnpreisen veranstaltet, bei dem für jede der sieben tödlichen Sünden ein Rätsel zu lösen ist.
2 Kommentare mit einer Antwort
Leider trifft der Text für mich nicht 100 % die Geschichte von Ren, z.B. ist er immer noch in Behandlung.
Ich schaffe es aber auch nicht, es besser zu formulieren.
Bitte guckt Euch die Videos an. Lernt ihn kennen und ihr versteht vielleicht mein Unbehagen mit diese Biographie.
Die Qualität seiner Musik/Videos/Kunst ist einzigartig. Einige Songs helfen betroffenen direkt. Einige Songs helfen Millionen von Leuten einander zu verstehen. z.B. "Hi Ren". Sicher tat auch "Imagine" von Lennon in gewisser weise der Welt gut, aber "Hi Ren" ist da auf ein ganz anderen Level unterwegs.
"Einige Songs helfen Millionen von Leuten einander zu verstehen."
Häh? Wat?