laut.de-Biographie
Riot
1975 startet die beiden ehemaligen Kon-Tiki-Mucker Mark Reale (Gitarre) und Peter Bitelli (Drums) in New York ein musikalisches Projekt unter dem Namen Riot. Schnell haben sie in Phil Fiet (Bass) und Guy Speranza (Gesang) noch die beiden fehlenden Personen gefunden und schon nehmen sie das erste Demo auf.
Die Songs von dem Demo sollen eigentlich auf einer Compilation-CD mit mehreren Bands aus New York erscheinen, aber noch während sie darauf warten, stößt Keyboarder Steve Costello zur Band. Aus der Compilation wird zwar nie etwas, doch Fire-Sign Records nehmen die Band unter Vertrag und verlangen nach Aufnahmen für ein erstes Album. Riot setzen daraufhin Costello und Fiet wieder vor die Tür und holen sich stattdessen lieber einen zweiten Gitarristen namens Louie Kouvais und einen neuen Tieftöner, den seine Mutter Jimmy Iommi ruft.
Dieses Line-Up spielt also das Debüt "Rock City" ein, auf dem zum ersten Mal der Kopf eines Heulers (Seehundbaby) auf einem menschlichen Körper auftaucht. Nach ein paar durchaus erfolgreichen Dates mit Sammy Hagar wird die Situation für die Band allerdings recht frustrierend, da ihnen ihr Management einredet, dass ihr Sound nicht mehr gefragt sei. So hat sich die Band fast schon aufgelöst, als der Anruf kommt, das sie für AC/DC und Molly Hatchet auf ein paar Gigs eröffnen sollen.
Mark, Louie und Guy holen Basser Phil zurück und legen mit dem ehemaligen Rex-Drummer Sandy Slavin erneut los. Allerdings scheint die Situation nach dieser Tour ebenfalls wieder zu stagnieren und erst, als sie erfahren, dass sie in England ziemlich angesagt sind, wagen sie sich an die Aufnahmen zu einem zweiten Album. Auf diesem ist zum ersten Mal der ehemalige Roadie Rick Ventura an der Gitarre zu hören, da Louie das Handtuch geschmissen hat. Das Cover und der Titel "Narita" spielt auf den Flughafen bei Tokio an, der Nahe einer alten, ehrwürdigen Grabstätte gebaut wurde.
Capitol Records veröffentlichen die Scheibe und schicken die Band, erneut mit Sammy Hagar, auf Tour durch England. Die Tour ist ein voller Erfolg, vor allem da Riot dem Hardrock des Debüts noch einen Schuss Metal mitgegeben haben. Doch nicht nur in England steigt ihr Stern immer höher, auch daheim in den Staaten sind sie gut im Geschäft. Sie eröffnen auf der Tour von Black Sabbath und Blue Öyster Cult und treten auch auf dem Monsters Of Rock Festival auf. Derweil haben die Jungs schon an neuem Material gearbeitet, das noch ein Spur härter ist als alles bisherige.
Davon sind Capitol Records gar nicht begeistert und weigern sich, die Songs zu veröffentlichen. Allerdings wollen sie die Band auch nicht ziehen lassen und beharren auf einem Album, das ihrem Geschmack entspricht. Nach zähen Verhandlungen gibt das Label schließlich klein bei und Riot können ihr drittes Album 1981 über Elektra veröffentlichen. Inzwischen hat Jimmy den Bass in die Ecke gestellt und an Kip Leming übergeben. Doch auch Drummer Peter hat seine Hut genommen und die Sticks Sandy Slavin in die Hand gedrückt.
Die zeigen auf den Livedates in Europa mit Ozzy Osbourne und Saxon, was sie wert sind. Als "Fire Down Under" jedoch die Billboard Charts entert, werden sie in die Staaten zurück gerufen, um Rush auf deren Stadiontour zu begleiten. Auf der überrascht Sänger Guy mit der wenig erfreulichen Nachricht, dass er den Rock'n'Roll-Lifestyle nicht mehr mit seinem Glauben unter eine Hut bringen kann. Die Band überzeugt ihn, die Tour noch zu Ende zu fahren, dann müssen sie sich aber nach einem neuen Sänger umsehen.
Nach einigen Auditions bekommt Rhett Forrester
den Job und gibt sein Debüt auf der '82er Scheibe "Restless Breed". Auf Tour mit den Scorpions und Whitesnake muss er direkt mal zeigen, dass er in die Fußstapfen seines Vorgängers treten kann. Der Mann geht live deutlich mehr zur Sache, schlägt aber ein paar Mal auch über die Stränge, wie sich auf der Tour mit Rainbow heraus stellt. Eines Nachts verschwindet er und taucht erst eine Woche später in einem Krankenhaus wieder auf.
Nach einer weiteren Tour mit KISS und dem nächsten Album "Born In America" rappelt es kräftig im Karton und nach einigem hin und her ist die Band erst einmal Geschichte. Reale macht mit seinem neuen Projekt Narita weiter, doch kommt die Sache nicht so recht in die Gänge. Also starten sie schon bald ein Comeback, das aber auch nicht so recht zünden will. Zwischenzeitlich ist sogar der Jag Panzer-Sänger Harry 'The Tyrant' Conklin dabei, doch ist sein Gastspiel nur von kurzer Dauer.
Wirklich ernst wird es mit der Band erst wieder 1988, als neben Reale noch Drummer Bobby Jarzombek, Basser Don Van Stavem und Sänger Tony Moore für die Musik sorgen. In dieser Besetzung spielen sie "Thundersteel" ein und gehen wieder auf Tour. Auf der nächsten Scheibe "The Privilege Of Power" gehen sie ein paar Experimente mehr ein, legen aber einmal mehr ein bärenstarkes Power Metal-Album vor. Vor allem in Japan scheint man sich über die Rückkehr der Band sehr zu freuen und legt die ersten Scheibe direkt neu auf. Außerdem erscheint noch eine Live-Scheibe "Riot Live - In Japan".
Auf diesem sind allerdings schon wieder zwei Neuzugänge zu hören, nämlich Basser Pete Perez und mit Mike Flyntz wieder ein zweiter Gitarrist. Auch Tony Moores Tage sind gezählt, denn auf dem '93er Werk "Nightbreaker" steht Mike DiMeo hinter dem Mikro. Leider müssen mehrere Tour in Europa aus den verschiedensten Gründen abgesagt werden, was nicht gerade zur guten Laune in der Band beiträgt. Auch der Mord an Ex-Sänger Rhett Forrester Ende Januar 1994 hinterlässt Spuren. Nach "Greatest Hits - '78-'90" folgt 1995 das nächste Studioalbum "Brethren Of The Longhouse". Im Mai '96 schaffen sie es endlich mal wieder nach Europa, wo sie mit Skyclad und Whiplash unterwegs sind.
Allerdings ist Bobby weitergezogen, um sich ganz Spastik Inc. zu widmen und so gibt John Macalusa den Beat an. Allerdings bleibt dies sein einziges Album mit Riot, denn Bobby kehrt zurück und trommelt in der Folgezeit bei diversen, größeren Acts (Halford, Iced Earth). Auf "Inishmore" ist Bobby somit schon wieder mit dabei und lässt es wieder kräftig krachen. Nachdem die Band inzwischen bei Metal Blade unter Vertrag ist, erscheint via Zero Corp. '98 noch das Livealbum "Shine On", ehe sie 1999 "Sons Of Society" hinterher schieben.
Im folgenden Jahr sind sie in Europa mit Anvil, Agent Steel und Domine unterwegs, bevor sie es etwas ruhiger angehen. Basser Pete mischt bei Reverend, der neuen Band von Ex-Metal Church-Sänger David Wayne (RIP) mit, doch 2002 erscheint auch die nächste Riot-Scheibe "Through The Storm". Die Drums spielt derweil der ehemalige Black Sabbath/Rainbow-Drummer Bobby Rondinelli ein. Auch Mike Flyntz versucht sich derweil an einem weiteren Projekt und als sich Riot 2003 wieder live zurück melden, sitzt Frank Gilchrist (Virgin Steele) hinter den Drums.
Anfang November 2003 stirbt mit Guy Speranza der erste Riot-Sänger an Krebs. Riot bestehen im Kern derweil nur noch aus Mark und den beiden Mikes, allerdings steht Pete weiterhin als Basser zur Verfügung. Auch Drummer Frank spielt mit Riot 2006 das nächste Album "Army Of One" ein, ob er auch live mit von der Partie sein wird, bleibt abzuwarten. Zu dem Zeitpunkt ist allerdings schon klar, dass sich Mike DiMeo aus dem Line-Up verabschiedet und bei Masterplan Station macht.
Sein Nachfolger Mike Tirelli (Burning Starr, Holy Mother) steht bereits 2005 bei einigen Shows mit auf der Bühne, kommt aber nicht zu Vinyl-Ehren. 2009 geht nämlich die Nachricht rum, dass sich Riot im Original-Line-Up der "Thundersteel"-Ära wiedervereint haben. Ehe sie damit neues Material präsentieren, vergehen aber noch mal zwei Jahre und so liegt erst Ende Oktober 2011 "Immortal Soul" in den Regalen.
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