laut.de-Kritik

Comeback im Original-Line-Up der "Thundersteel"-Ära.

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Muss man als Metaller Riot kennen und ihre Karriere verfolgt haben? Ich weiß es nicht. Bands der jüngeren Generationen, die Riot als Einflüsse nennen, sind meines Wissens rar gesät, und wirklich nennenswertes Material haben die New Yorker zuletzt selten abgeliefert. Nun ist Sänger Tony Moore genauso zur Band zurückgekehrt wie der Rest aus der "Thundersteel"-Ära, was ein Glänzen in die Augen der Fans zaubern dürfte.

Das dürfte somit Grund genug für unseren Horst sein, die Band nächstes Jahr wieder auf das Bang Your Head-Festival zu stellen, zumal mit "Immortal Soul" auch gleich noch ein neues Album ansteht. Und das stellt einen gleich mal vor zwei Fragen:

1. Sind das wirklich die alten Säcke, die da in bester Helloween-Manier dermaßen abzischen?

2. Warum hat denen keiner im Studio gesagt, dass sie ihre Gitarren nicht auf F stimmen sollten, und dass man den Bass-Pegel durchaus mal aufdrehen kann?

Schließlich hat Drummer Bobby Jarzombek zwei Kickdrums, die man auch als solche identifizieren sollte. Und auch Texas-Basser Don Van Stavern ist durchaus ein Großer auf seinem Gebiet, was er im ebenfalls rasenden "Wings Are For Angels" tatsächlich auch akustisch unter Beweis stellt.

Die Nummer geht - genau wie das Opener Doppel "Riot" und "Still Your Man" - richtig ab. Allerdings hätte ich auch hier eine Frage: geht da im Chorus ein Ei ab oder warum klingt das so schief? Sei's drum, der gute Tony hat zumindest keine Allerweltsstimme.

Die schnellen Sachen sind somit durch die Bank unterhaltsam, und auch langsameres Material wie "Fall Before Me" oder das düstere "Crawling" hat durchaus seine Stärken. Der Titeltrack klingt hingegen ein wenig altbacken und trotz des eingängigen Refrains ein wenig einfallslos, und der Rausschmeißer driftet im Refrain eine Spur zu sehr ins Lala-Land ab.

Davon abgesehen muss man aber tatsächlich den Hut vor den alten Herren ziehen, die sich in musikalischer Hinsicht mit "Immortal Soul" einmal mehr beweisen, dass sie sich hinter dem Nachwuchs nicht verstecken müssen. Power Metal-Fans, die in Sachen druckvoller Produktion auch mal Abstriche hinnehmen, sollten auf jeden Fall reinhören.

Trackliste

  1. 1. Riot
  2. 2. Still Your Man
  3. 3. Crawling
  4. 4. Wings Are For Angels
  5. 5. Fall Before Me
  6. 6. Sins Of The Father
  7. 7. Majestica
  8. 8. Immortal Soul
  9. 9. Insanity
  10. 10. Whiskey Man
  11. 11. Believe
  12. 12. Echoes

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