Porträt

laut.de-Biographie

Ron

Es kündet von nicht unerheblichen Selbstbewusstsein, sich einen un-googlebaren Künstlernamen auszusuchen. Vielleicht auch von Ehrlichkeit und Unkompliziertheit. So oder so: Ronald Kasujja mag es schlicht. Statt sich hinter einem Pseudonym zu verstecken, nennt er sich als Musiker, wie ihn ohnehin alle rufen: Ron.

Die kulturelle Aufgeschlossenheit bekommt er schon in die Wiege gelegt, die in Berlin steht: Geboren am 15. November 1988 als Sohn eines ugandischen Vaters und einer russischen Mutter in Wilmersdorf, wächst er im Wedding auf.

Das traute Familienleben währt allerdings nicht allzu lange: Ron ist 17, als er den Vater verliert, ein Alter, in dem sich wohl die wenigsten Jungs mit dem Gedanken befassen, plötzlich Verantwortung für die Familie übernehmen zu müssen.

Ron durchläuft eine Ausbildung zum pharmazeutisch-technischen Assistenten. Die Erfahrungen, die ihm das Leben mit auf den Weg gibt, müssen aber irgendwo hin. Seine Leidenschaft für Musik hat er schon zu Schulzeiten entdeckt: 2006 steht er bei einer Schulaufführung erstmals auf einer Bühne.

Mit einem billigen Karaokemikrofon im Kinderzimmer fing es an. Bald nutzt Ron seine Texte als Ventil für seine Gefühle. "Rap und R'n'B bilden die Basis", erklärt er seine musikalischen Einflüsse im Interview. Aber auch Funk, Soul und der oft geschmähte Pop hinterlassen ihre Spuren in seinem Schaffen.

Seine Musik bringt Ron von Anfang an in Eigenregie unters Volk. Er gründet zunächst das Label Squad Music, wo er die beiden Mixtapes "Handschrift Meines Lebens" und "Alles Wird Besser" veröffentlicht.

Der Titel verrät Rons Grundeinstellung: Er ist keineswegs zufrieden mit seinem bisherigen Entwicklungsstand, wohl aber wild entschlossen, den Blick nach vorne zu richten und optimistisch in die Zukunft zu gehen.

Gute Idee, hält besagte Zukunft doch noch Einiges für Ron bereit: 2014 hebt er mit seinem Freund und Geschäftspartner Jannik Diedrich das Label IstBleibt Musik aus der Taufe. Hier erscheint im Mai des darauffolgenden Jahres sein Debüt-Album "Das Ende Vom Anfang".

Darauf kollaboriert er unter anderem mit Samson Jones ("Einer der mit Abstand coolsten Artists, die ich bisher getroffen habe!") und mit Marvin Game, den er schon 2011 bei der Graffitibox Summerjam kennengelernt und auf dessen Mixtape er ebenfalls bereits einen Gastpart hinterlassen hatte.

2017 legt er mit der EP "Auf Eine Bessere Zukunft" nach, die auch wieder nur einen Anfang für Ron darstellt. Das nächste "richtige" Album befindet sich zum Erscheinungstermin der EP längst in Arbeit.

"Der eine hat sein Telefon, seinen Computer, ich eben zusätzlich meine Musik", erklärt Ron gegenüber Backspin seine Motivation. "Dabei geht es mir vor allem darum, nicht nur mehrere Elemente aus Hip Hop, R'n'B und Pop zu vereinen, sondern auch lyrisch zu sein und mich in klaren Texten auszudrücken."

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