Porträt

laut.de-Biographie

Saint Vitus

Der Schädel des Heiligen Veit modert der Sage nach im nach ihm benannten Dom in der Prager Burg. Dort hilft er anscheinend heute noch gegen Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss. Kein Wunder, gilt der als Märtyrer gestorbene Veit als Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Sachsen und Sizilien.

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Damit hat der Mann auch 1700 Jahre nach seinem Ableben Einiges zu tun. Grund genug, dass man eine Band nach ihm benennt. Denken sich Gitarrist Dave 'D.C. Vitus' Chandler, Basser Mark Adams, Drummer Armando Acosta und Sänger Scott Reagers noch nicht, als sie 1978 im kalifornischen Los Angeles Tyrant gründen.

Schwer unter dem Einfluss von Black Sabbath, nehmen sie ihre ersten Songs auf und geben drei Jahre nach der Gründung den alten Namen auf, um fortan als Saint Vitus auf sich aufmerksam zu machen.

Doch nicht nur Black Sabbath haben großen Einfluss auf die Musiker, auch Black Flag hinterlassen ihre Spuren. Mit denen sind Saint Vitus in den 80ern öfter auf Tour und veröffentlichen auf deren SST Records Labe auch ihrer ersten Scheiben.

So erscheint das selbstbetitelte Debüt 1984, dem wenig später bereits "Hallows Victim" und die EP "The Walking Dead" folgen. Beide kommen 1985 auf den Markt und bergen die vorerst letzten Aufnahmen mit Scott Reagers am Mikro. Seinen Platz nimmt Sänger und Gitarrist Scott 'Wino' Weinrich ein, der eine Abwechslung von seiner Band The Obsessed sucht. Die liegt gerade auf Eis.

Mit Wino im Line-Up leben Saint Vitus richtig auf und machen sich vor allem in Europa mit Veröffentlichungen wie "Born Too Late", der EP "Thirsty And Miserable" oder den beiden Alben "Mournful Cries" und "V" viele Freunde. Allerdings ist nach der "Live"-Scheibe erst einmal Schluss für Wino. Er verlässt Saint Vitus im Streit, um The Obsessed zu reformieren.

Die restlichen drei Mitglieder greifen sich den Count Raven-Fronter Christian Lindersson und nehmen mit ihm "Children Of Doom (C.O.D.)" auf. Das soll aber die einzige Aufnahme mit Christian bleiben, denn nach Touren durch die USA und Europa ist er bei den Heiligen schon wieder raus.

Die holen sich lieber Original-Sänger Scott Reagers zurück. Mit ihm gehen sie für "Die Healing" ins Studio und starten erneut an der europäischen und amerikanischen Livefront.

Doch einmal mehr spielen sie nur vor maximal halbvollen Clubs, weswegen Saint Vitus 1996 ganz offiziell den Gnadenschuss bekommt. Chandler gründet in der Folgezeit zusammen mit Ron Holzner von Trouble eine neue Truppe namens Debris Inc. und veröffentlicht 2005 ein selbstbetiteltes Album. Auch Acosta bleibt bei Dirty Red weiter aktiv, während Adams und Reagers sich aus dem Musicbiz zurückziehen.

Bei The Obsessed geht für Wino nicht wirklich viel, weswegen er in Maryland Shine bzw. Spirit Caravan und nach deren Split The Hidden Hand gründet. Mitte 2003 kommt es kurzfristig zu einer Reunion-Show mit Wino, Chandler, Adams und Acosta, die auf DVD aufgezeichnet, allerdings erst 2007 veröffentlicht wird. Kurz vor der zweiten Reunion also, zu der es 2008 kommt.

Es folgen 2009 ein paar Shows auf europäischen Festivals, doch noch während sie in Europa unterwegs sind, steigt Acosta bei Saint Vitus aus und verstirbt im November des folgenden Jahres. Seinen Platz hat mittlerweile Henry Vasquez (Blood Of The Sun) eingenommen.

Bereits im Januar 2009 hat Wino mit Shrinebuilder aber schon das nächste Eisen im Feuer und veröffentlicht im selben Jahr ein selbstbetiteltes Album. Bei Saint Vitus ist bis Frühjahr 2010 in Sachen Aufnahmen noch nicht viel passiert.

Dann, als eigentlich keiner mehr so recht dran glauben will, erscheint 2012 über Season Of Mist tatsächlich "Lillie: F-65".

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