Porträt

laut.de-Biographie

Seraphina Ueberholz

Viele Castingshow-Kandidaten verfolgen den Traum, eines Tages auf einer Bühne zu stehen, von Kindesbeinen an. Bei Seraphina Ueberholz gestaltet sich alles etwas spontaner. Als sie sich Hals über Kopf entschließt, zusammen mit einer Freundin zum Casting von "Deutschland sucht den Superstar" zu fahren, ahnt noch nicht einmal ihre Familie, dass das Mädel singen kann.

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"Ich habe noch nie vor anderen Leuten gesungen und hoffe, dass ich über meinen eigenen Schatten springen kann", gesteht sie gegenüber der Wuppertaler Rundschau. "Die Herausforderung ist super groß. ... Auf einer Nervositätsskala von eins bis zehn bis ich bei zwölf."

Das schadet aber nichts, auch wenn Seraphinas Weiterkommen von Anfang an am seidenen Faden hängt. Ihre Interpretation von Emeli Sandés "Clown" überzeugt nur zwei der vier Juroren, obwohl Dieter Bohlen ihre Leistung in den Strophen für "exorbitant gut" hält. Auf seine Initiative hin stimmt Seraphina zudem Helene Fischers "Atemlos" an - und landet damit im Recall.

Sie landet aber auch ziemlich unfreiwillig in der Schlager-Ecke. Ständig bekommt sie deutschsprachige Titel, zum Beispiel Rosenstolz' "Gib Mir Sonne" zugewiesen. Auch mit der Einteilung der Gruppen zeigt sich die Blondine nicht immer ganz glücklich.

Trotzdem setzt sie sich durch und entlockt am Ende des Recalls sogar dem bisher allzeit kritischen Heino ein "hervorragend". DJ Antoine dürfte sich bestätigt fühlen: Er betonte von Anfang an, er höre "etwas Besonderes" in Seraphinas überraschend tiefer, leicht rauchiger Stimme.

Geboren am 25. Juli 1994 in Wuppertal wächst Seraphina zusammen mit drei Halbgeschwistern bei ihrer Mutter auf. Ihr Vater hatte sich schon von der Familie getrennt, als seine Tochter vier Jahre alt war. Seraphina schließt die Schule ab und tritt im Betrieb ihres Großvaters, in dem sie auch ihre eigene berufliche Zukunft sieht, eine Ausbildung zur Bürokauffrau an. Ihre Freizeit verbringt sie hauptsächlich mit ihrem Pferd.

Um die Mähre müssen sich Anfang 2015 aber erst einmal andere kümmern: Seraphina singt sich unter die besten zehn Kandidaten der zwölften DSDS-Staffel und steht bei den in diesem Jahr erstmals ausgetragenen Event-Shows auf der Bühne.

Inzwischen hegt sie auch einen musikalischen Wunsch: einmal ein Duett mit Xavier Naidoo anstimmen. Was nicht ist, kann ja noch werden. Seraphina bleibt jedenfalls gelassen: "Ich geb' mein Bestes. Dann wird das schon irgendwie schief gehen."

Die Einspiel-Filmchen zwischen den Auftritten, die die Event-Shows auf abendfüllende Länge aufblasen, erwecken den Eindruck, als wolle man Seraphina unbedingt absägen. Während die anderen Teilnehmer bei Gastfamilien unterkommen, straft RTL sie mit Schäfer Heinrich aus "Bauer sucht Frau".

Andere Kandidaten werden beim Kochen oder beim Sport gezeigt, aus Seraphina macht der Sender "Motz-Girl". Dabei wirkt sie um Welten sympathischer, weil natürlicher, echter und weniger aufgesetzt als etwa Jeannine Rossi, mit der sie im Halbfinale noch ein Duett anstimmt.

Zuvor hatte Seraphina eine Nummer der Sportfreunde Stiller zum Besten gegeben, die angesichts der übersichtlichen stimmlichen Fähigkeiten ihres Originalsängers vermutlich nie zuvor besser gesungen wurde. Trotzdem reicht es nicht: Seraphina scheidet aus.

"Ich gehe mit erhobenem Haupt", nimmt sie ihr Los klaglos an. Kann sie auch: Für jemanden, der vor dem Casting noch nie vor Leuten gesungen hat, bedeutet Halbfinale ein mehr als respektables Ergebnis. Applaus, Applaus!

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