Was einst eine Talentshow war, wirkt wie eine Kreuzung aus "Frauentausch" und "Bauer sucht Frau". Robin und Laura im Glück: Sie sind raus.
Balver Höhle/Köln (dani) - Unermüdlich sucht RTL Deutschlands neuen Superstar. Dabei machte, was am Samstagabend zur besten Sendezeit über die Bildschirme flimmerte, einen abgewrackteren Eindruck als je zuvor. Acht Kandidatinnen und Kandidaten befanden sich noch im Rennen, als bereits Tage zuvor die "Event-Show" in der Balver Höhle stattfand. Der DSDS-Zuschauer bekam, wie zuvor schon aus Ischgl, zusammengeschnittene Aufzeichnungen der mehr oder weniger gelungenen Auftritte vorgesetzt.
Jury wirft mit Superlativen
Die Jury erging sich nahezu einhellig in Begeisterungsstürmen und warf mit Superlativen um sich. Einzig an Erica Greenfields Vortrag fand Dieter Bohlen etwas zu mäkeln. Der Song - "Chandelier" von Sia - sei "zu groß" für sie, beschied er der Niederländerin, die die Nummer abgesehen von einer kleinen Unsicherheit zu Beginn makellos vorgetragen hatte. Vermutlich war ihm der Rock zu lang.
Laura und Robin scheiden aus
Laura Herrmann Lopez nützte am Ende weder das knappe Kleidchen noch ihre Körperbeherrschung: Für sie war es der letzte Auftritt. Außerdem schied Robin Eichinger aus. Er hatte sich - keine große Kunst - im Vergleich zu seinem Totalausfall in Ischgl zwar erheblich gesteigert, erschien aber nach wie vor als der schwächste Teilnehmer im bereits längst ausgedünnten Feld.
Die Höhle bebt
Favorit Antonio Gerardi schoss sich mit gruseliger Songauswahl ins Abseits. Wer oder was ihn dazu getrieben hat, Bon Jovis "It's My Life" anzustimmen, möchte ich lieber gar nicht wissen. Helene Fischer-Double Jeannine Rossi gab diese Woche einmal keine Helene Fischer-Nummer zum Besten, sondern (logo!) eine von Andrea Berg. Wieder mal singt ein Mädel mit strahlendem Formationstänzergrinsen "
Seraphina Ueberholz gab Christl Stürmer, das passte ganz gut. Den mit weitem Abstand besten Vortrag legte diesmal Severino Seeger hin - mit der überstrapazierten Schnulze "Unchained Melody". Doch auch der ließ mich, möglicherweise ob der ausgenudelten Vorlage, weitgehend kalt.
Bauer sucht die Supertauschfrau
Angesichts des Rahmenprogramms erschien einem selbst Robin Eichingers schwachbrüstige Darbietung wie der reine Segen. Die Einspielfilmchen, mit denen RTL acht Lieder und eine gemeinsame Auftrittsnummer auf abendfüllendes Format aufbließ, spotteten diesmal tatsächlich jeder Beschreibung. Offenbar hat das Budget der Sendung noch stärkere Einschnitte erfahren als bisher gedacht. Für die Teilnehmer war wohl noch nicht einmal mehr ein Hotel drin, sie wurden bei Gastfamilien einquartiert.
In jedem einzelnen verdammten Fall wurde gezeigt, wie die Glücklicheren im umfunktionierten Kinderzimmer, die weniger Glücklichen auf der Wohnzimmercouch nächtigen und im jeweiligen Familienbetrieb "mit anpacken" durften. Fühlte sich an wie "Frauentausch" - bis Seraphinas "Gastvater" Schäfer Heinrich auftauchte. Dann waren wir endgültig bei "Bauer sucht Frau" gelandet. Was für erbärmlicher Scheißdreck.
Dass für die Reise zum nächsten Auftrittsort, der Glashalle in Leipzig, statt eines Busses ein Hubschrauber bereit stand, machte den schäbigen Eindruck der ganzen Sendung auch nicht mehr wett. Vermutlich durften die sechs Halbfinalisten ohnehin nur für die Kameras ein-, um hernach sofort wieder aus- und in den Fernbus nach Leipzig umzusteigen. Auch diesmal gilt: Die beiden ausgeschiedenen Teilnehmer dürfen sich glücklich schätzen, bei diesem Mummenschanz nicht weiter mitwirken zu müssen. Glückwunsch, Laura! Gratulation, Robin!
2 Kommentare mit einer Antwort
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Erinnert mich an die Stories über Toony und Manuellsen bei Rapupdate
Die laut.de Moderation ist dann so gegen 11:30 auch mal wach.