laut.de-Biographie
The Adicts
Heute noch im Original-Line-Up, spielen sich die Punks der Adicts, seit 1975 die Finger wund. Zu Beginn als Afterbirths und später als Pinz unterwegs, wechseln die Jungs bald ihren Namen. Keith "Monkey" Warren (voc), Mel "Spider" Ellis (Bass), Pete Dee Davison (Gitarre) und Michael "Kid Dee" Davison (Schlagzeug) ziehen das erste Mal 1977 als Süchtlinge durch die Lande. Die Namensgebung beruht auf dem '71er Streifen Clockwork Orange. Im Film schleicht eine in weiß gekleidete Gang durch die Gegend. Weil es schon eine Kombo mit dem selben Namen gibt, lassen die Punker kurzerhand ein "d" aus dem Namen.
The Adicts spielen den ersten erfolgversprechenden Gig 1979 in London. Zuvor müssen sie einige Enttäuschungen über sich ergehen lassen: "Einmal spielte ich, während Dart-Pfeile nach mir geworfen wurden. Einer steckte in meiner Gitarre und ein anderer in meinem Bein!" blickt Pete zurück. Dank ihres Kleidungsstils (weiße Klamotten, schwarz-weiß geschminktes Gesicht) stechen sie aus der Menge heraus: "Die ersten Gigs spielten wir im Punk-Dress, aber niemand interessierte sich für uns, außer die Poser!".
Auf der Party stiefeln eher zufällig Leute vom Dining Out-Label herum, die The Adicts sofort nach deren Konzert unter Vertrag nehmen. Noch im September des selben Jahres erscheint "Lunchtime With The Adicts", eine EP mit vier Songs. Inzwischen fügen sich John Scruff Ellis (Gitarre) und Dan Gratziani (Geige) zur Kombo. Es verkaufen sich unglaubliche 10.000 Exemplare der Scheibe. Damit lassen sich die sechs Jungs sogar in den britischen Indie-Charts blicken.
Ziehvater vieler musikalischen Geheimtipps, John Peel, nimmt am 11. November 1979 weitere vier Tracks mit den sechs Engländern auf. Auf DWED Records (dem eigenen Label) erscheint 1981 endlich das Debüt "Songs Of Praise". The Adicts müssen die CD selbst finanzieren. Aus Geldnöten bleiben ihnen dafür nur 24 Stunden Zeit. Dank dem Erfolg der Scheibe tragen die Männer im Joker-Style ihre daraus resultierende Schulden innerhalb weniger Wochen ab.
Bald gabelt Fall Out Records die Newcomer auf. Das Label bringt die erste Platte unter einem professionellerem Design noch einmal in die Läden. Die Funpunk-Single "(My Baby Got Run Over By A) Steamroller" hält sich über drei Monate in den Charts. Die Adicts symbolisieren das Lebensgefühl der neuen Punk-Welle. Der zweite Release "Sound Of Music" verkauft sich wieder gut.
Danach schwächelt der Sound der Punks. Mit zunehmend größeren Plattenverträgen schwindet ihre Authentizität. Kommerz- und Radio-Pop löst den Originalität der Engländer ab. In einer Kinder-Sendung auf BBC treten die Sechs unter dem Namen Fun Adicts vor das Publikum. Den ursprünglichen Namen hätte das Publikum zu sehr mit Drogen assoziiert. Für weitere Zustimmung verkauft sich die Combo laut Meinung ihrer Zielgruppe zu sehr. Trotzdem hält die Band zusammen. "Ich kann mich erinnern, dass ein Diktator von Sire Records von uns verlangte, Monkey zu feuern, weil er nicht singen konnte!" plaudert Pete später aus dem Nähkästchen.
1985 kehren The Adicts in gewohnter Manier zurück. Ex-Roadie James gesellt sich am Keyboard zur Kombo. Laut und unberechenbar kommt "Smart Alex" daher. Auf der neuen CD geben sie sich wieder authentisch: In alter Form erobern sie die Indie-Charts im Sturm. Deutschland ist in den folgenden Jahren immer ein dankbares Ziel. Sämtliche Konzert-Hallen verkaufen sich bis auf den letzten Platz aus. Tourneen rund um die Welt (unter anderem mit den Toy Dolls!) laugen die Punks aus. Erst 1993 melden sie sich mit "Twenty-Seven" zurück, um danach wieder neun Jahre abzutauchen. 2002 nehmen The Adicts "Rise And Shine" in einem kalifornischen Studio auf. "Der neue Stoff ist immer noch schnell, spaßig und wütend, aber es gibt wieder ein paar Songs, die erstaunen, weil sie so neuartig sind!" freut sich Kid.
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