laut.de-Biographie
The Answer
September 2006: Um The Darkness ist es ruhig geworden. So ruhig, dass es kurze Zeit später kaum noch jemanden überrascht, als deren Sänger und Aushängeschild Justin Hawkins aussteigt. In jener Ruhephase knallt das Debütalbum von The Answer in die Läden. Das Quartett aus Nordirland pflügt die Rock'n'Roll-Beete um.
Dies liegt nicht nur daran, dass The Answer mit Cormac Neeson ebenfalls einen drahtigen Frontmann ihr Eigen nennen. Der musikalische Cocktail leistet einen nicht unerheblichen Beitrag. Da wären zunächst einmal die bluesigen Gitarreneinflüsse von Led Zeppelin, die sich mit Jam-Einlagen à la Free verbinden, uferlose Soli der Marke Eddie Van Halen und seliger Riff-Rock wie ihn Thin Lizzy und AC/DC präferier(t)en. Kurz: Cock Rock, wie er Anfang der 70er Jahre im Handumdrehen zahlreiche Jugendzimmer eroberte.
Los geht der Spaß bei The Answer bereits im Jahr 2000, als Gitarrist Paul Mahon und Bassist Micky Waters aus unerfindlichen Gründen ihren späteren Sänger Cormac Neeson per Brief (!) in New York kontaktieren, wo diesem gerade eine rosige Zukunft als Pizzabäcker und Barmann bevorsteht. Aus noch unerfindlicheren Gründen reist Neeson aufgrund dieser Anfrage tatsächlich ins nordirische Downpatrick, wo übrigens auch die Mitglieder von Ash aufgewachsen sind.
In Schwung kommt die Truppe allerdings erst mit dem Einstieg des Schlagzeugers James Heatley im Jahr 2001. Nachdem ein paar Songs im Kasten sind, spielt man sich in den Bars der Heimat die Finger wund. So erregt man 2002 die Aufmerksamkeit eines Veranstalters, der The Answer auf die Bühne des großen Witness Festivals (heute Oxegen Festival) holt. Dort treffen sie auf illustre Namen wie Sonic Youth, The Prodigy und: The Darkness.
Die Spandex-Rocker finden erwartungsgemäß Gefallen am extrovertierten Falsettrock der Kollegen und laden The Answer im November 2004 zu ihrem ausverkauften London-Gig in der Brixton Academy ein. Bis dahin können die Nordiren bereits drei EPs ("Breakdown Honey", "End Your Day On A High", "Come On Free Me") vorweisen, die sie wie wild und doch ohne größeren Erfolg unters Medienvolk ballern.
2005 kommt der Stein endgültig ins Rollen: Im Frühjahr eröffnen The Answer für eine Deep Purple-Show und schrecken anschließend auch vor einer Tour-Einladung von Whitesnake nicht zurück. Als sie bei den ersten Classic Rock Awards im selben Jahr als 'Best New Band' ausgezeichnet werden, ist England bereit für einen neuen Hype. Die aktuellen Answer-EPs "Keep Believin'" und "Never Too Late" erfreuen sich nun reger Nachfrage.
In den Londoner Olympic Studios entsteht das Debütalbum "Rise", an einer Stätte, die bereits Jimi Hendrix und Led Zeppelin betraten. Gute Vorzeichen. Das Ergebnis: eine wilde Bluesrock-Mischung, die keinen Freund speckiger Lederjacken und altgedienten Hardrock-Songwritings kalt lässt. Selbst Jimmy Page reserviert sich bei einer London-Show einen VIP-Platz am Bühnenrand.
2006 soll auch Resteuropa die Luftgitarre auspacken. Bevor "Rise" im September erscheint, spielt der Vierer einige Festivals auf dem Festland und darf im schweizerischen Interlaken beim Greenfield Festival sogar zweimal ran, da Pete Doherty mal wieder unpässlich ist. Hier belegen Neeson und Co., dass sie es sowohl auf großen Bühnen, als auch in kuscheligen Zelten verstehen, eine Nummer abzuziehen. Nach einer Support-Tour für D-A-D im September spielen The Answer im November/Dezember 2006 ihre erste europäische Headliner-Tour.
Daran schließen sich Tourneen durch Japan und auch Australien an. Scheinbar gibt es für The Answer nur noch eine Richtung, und die führt nach oben. Ende 2007 beginnen zwar schon die Vorbereitungen für das zweite Album, doch man lässt sich ausgiebig Zeit. Im Juni sind sie soweit, dass es in L.A. an die Aufnahmen geht. Erst im Herbst ist alles in trockenen Tüchern- Gerade noch rechtzeitig, um mit AC/DC auf Tour durch die USA zu gehen. Die zieht sich bis ins neue Jahr hinein. Ende Februar erscheint schließlich "Everyday Demons".
In den Folgejahren touren sie unentwegt, ohne dass ihnen der ganz große Durchbruch gelingt. Aus dem Hard-, Classic- und Blues-Rock-Bereich sind sie jedoch nicht mehr wegzudenken und wissen eine devote Anhängerschaft hinter sich. In sehr kurzen Abständen erscheinen Mitte der Zehnerjahre die beiden Alben "Raise A Little Hell" und "Solas". Für letzteres engagieren sie Andy Bradfield und wieder Avril Mackintosh, der seinerzeit beim Debütalbum dabei war. Anschließend folgt jedoch eine lange Pause.
2022 erfährt man, dass die Nordiren ihr siebtes Album mit dem britischen Produzenten Dan Weller (Enter Shikari, Sikth, Monster Truck) aufgenommen haben. Fans müssen sich allerdings noch bis März 2023 gedulden. Die siebenjährige Abstinenz erklärt Neeson so: "Nach sechs tollen Alben und endlosen Kilometern auf der Straße brauchten wir alle eine Pause. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber rückblickend war es das Beste, was wir machen konnten. Nach sieben Jahren sind wir nun alle frisch und hochmotiviert zurück gekommen, um das Album zu machen, das wir schon immer machen wollten - voller Gute-Laune-Rock'n'Roll und positiver Energie von vier Leuten, die sich wirklich vermisst haben." Mit "Sundowners" geht es natürlich wieder auf Tournee, um die Rückkehr mit den Fans zu feiern.
1 Kommentar
Schreibt doch mal endlich was Nettes über die neue Platte dieser Herrschaften, oder habt Ihr Angst, dass dann nix anderes mehr in der Redaktion läuft???