laut.de-Biographie
The Beta Band
Post-Rave-Lo-Fi-Psychodelic-Art-Rock-Pop. So hat ein Kritikerkollege die Musik der Beta Band nach ihrem offiziellen selbstbetitelten Debüt beschrieben.
Nicht einfach Schublade auf und rein. Sondern ein Mix, der diese Vielseitigkeit zu einem ganz eigenen Stil verschmelzen lässt. Mit ihrem zweiten Album "Hot Shots II" sind sie zwar ein bisschen von der Psychedelic-Experimentier-Schiene runter gekommen, sind aber immer noch verdammt eigen. Und gut!
Dass in der Band eine gute Grundstimmung herrscht, liegt bestimmt unter anderem daran, dass sich Sänger und Gitarrist Steve Mason und John Maclean schon ewig kennen. In ihrer Heimatstadt Edinburgh gingen sie zusammen in die Schule. Drummer Robin Jones studierte an der Kunsthochschule der schottischen Stadt und so lernte man sich kennen. Wie allerdings der britische - aus Portsmouth stammende - Bassist Richard Greentree zur Band kam, ist bisher ungeklärt.
1996 wird allerorts als Geburtsjahr der Betaband betitelt und schnell machte man sich daran, erste Arbeitsproben unters Volk zu bringen. 1997 kam die erste LP "Champions Versions" raus, gefolgt von den 1998er EPs "The Patty Patty Sound" und "Los Amigos Del Beta Banditos". Schnell entstand ein für England typischer Hype um diese leicht kauzige und außergewöhnliche Band. Eine zwei Doppelseiten lange Reportage folgte. Nicht etwa im NME, sondern im Penthouse.
Die EPs waren bald vergriffen, und so entschloss man sich, das Ganze noch mal zusammengefasst als CD rauszubringen. Doch das reichte niemandem. Das eigentliche Debüt "The Beta Band" folgte noch im selben Jahr. Doch das Album fand weder bei den Kritikern noch bei der Band selbst großes Lob. "Das ist definitiv das schlechteste Album des Jahres", urteilte die Band selber, "Aber wir können das jederzeit besser machen. Nächstes Mal."
Die Band machte die Plattenfirma für ihren Unmut verantwortlich, da diese ihnen angeblich zu wenig Zeit und kreativen Freiraum gegeben hat. Ein Sprecher der Plattenfirma hingegen mokierte sich: "Die Band wollte die verschiedenen Teile des Albums auf unterschiedlichen Kontinenten aufnehmen, das ging definitiv zu weit!"
Und auch Medienvertreter stoßen sie gerne vor den Kopf: "Wir nehmen die Musik ernst. Wir machen uns über die Presse lustig. Das stimmt!". Also kaum Interviews oder gar Fotoshootings. Deshalb auch der eher laue Informationsstand über sonstige Tätigkeiten der Bandmitglieder.
Nur so viel weiß man: 2001 kam ein neues Album raus, weit zugänglicher als der Vorgänger. Die Lobeshymnen für "Hot Shots II" wollen nicht abbrechen. Auf US-Tour geht man mit Radiohead und Noel Gallagher seufzt "Ich wünschte, ich könnte Songs wie diese schreiben!"
Auch die 2004-Scheibe "Heroes To Zeros" entzieht sich wieder jeglicher Schubladen-Kategorisierung. Der geschmackssichere Musikkonsument lehnt sich zurück, genießt, und findet sich damit in einer Minderheit wieder: im Sommer 2004 löst sich die Beta Band wegen anhaltender Erfolglosigkeit auf.
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