laut.de-Biographie
The King Blues
Am Anfang warens nur zwei: Jonathan 'Itch' Fox und sein Kumpel Jamie Jazz gründen 2005 The King Blues als Ska/Reggae-Duo mit ordentlicher Punk-Attitüde. Itch spielt Ukulele, Jamie Gitarre. Die beiden Londoner Jungs geben nach kurzer Zeit ihre Jobs auf, um komplett für die Band da zu sein. Nach und nach kommen auch immer mehr Musiker dazu, die aber von Platte zu Platte wechseln.
Nach einer kleinen Mini-Demo 2004 erscheint 2007 endlich das erste richtige Album: "Under The Fog". Neben Itch und Jamie spielen ein weiterer Gitarrist und ein Bassist mit. Für das Video zur Single "Mr. Music Man" behaupten sie großspurig, einen Weltrekord gebrochen zu haben: die meisten Shows in 24 Stunden, nämlich sieben. Dumm nur, dass sie scheinbar das Guinness Buch der Weltrekorde nicht eingeladen haben, denn das listet Jay-Z als Rekord-Halter – ebenfalls mit sieben Gigs.
Ein Jahr später wird "Under The Fog" bei Island Records neu aufgelegt. Fast gleichzeitig kommt das zweite Album "Save The World, Get The Girl" raus. Dieses mal gesellen sich noch zwei Percussionisten zu den vier Nasen. Die Platte wird von den Kritikern geliebt. Itch ziert ein Cover des Kerrang, NME und der Guardian schreiben Artikel über die Gruppe. Nachdem die Jungs zwei stolze Jahre mit ihrem Album herumgetourt sind, wechseln sie die Plattenfirma.
Transmission Recordings nimmt sich aber der Band an. Auf dem Label erscheint Mitte 2011 ihr drittes Album "Punk & Poetry", mit dem sie in England als neueste Punk-Sensation gehypet werden. Das Line-Up wechselt fast komplett. Statt den zwei Trommlern, stehen jetzt eine Keyboarderin (Josie Dobson) und ein anderer Drummer (Jack Usher) mit auf der Bühne. An den Bass wechselt ebenfalls eine Frau (Kat Marsh). Die zweite Gitarre übernimmt Dean Ashton.
Nach eigener Aussage spielen die Jungs und Mädels "einen Mix aus Reggea, Hip Hop, Folk, Doo Wop und Punkrock". Man könnte noch Ska, Pop und Elektro dazunehmen. Vor allem die letzte Platte ist eine deftige Mischung aus all diesen Genres. Itch erinnert mit seinem starken englischen Akzent und seinen Raps oftmals an eine punkige Version von The Streets. Mit ihren Kumpels von Enter Shikari haben sie die Punk-Attitüde und die Sozial-, Politik- und Gesellschafts-kritischen Themen gemein.
Denn The King Blues Lyrics sind stark politisch. Text-Zeilen wie "Going to war, to stop the war, was the stupiedest thing I ever heard", "The streets are ours!", "Hang the landlord!" oder "Cut the bankers, cut the MP's / Cut the rich and the riot police" zeigen, dass Itch und Kollegen keine großen Fans der englischen Politik, der Gesellschaft und der aktuellen Lage sind, dafür gerne auf Demos gehen und auf soziale Missstände hinweisen. Der Frontmann bezeichnet sich selbst sogar als Anarchist.
Dabei sollte "Punk & Poetry" eigentlich längst nicht so politisch werden, wie es letztendlich geworden ist. "Ich war es leid, meinen Kopf ständig gegen die Wand zu schlagen", sagt Itch über die Platte. "Aber als die Tories wieder an die Macht kamen und das getan haben, was Tories immer tun, nämlich die Reichen zu schützen und die Armen auszuschlachten, dachte ich mir, dass ich nicht ignorieren könnte, was gerade passiert." So wie es aussieht hat er immer noch viel zu tun. Die Welt ist schließlich noch nicht gerettet.
2012 ist aber trotzdem erst mal Schluss. Bandboss Itch, dessen Mitstreiter sich öfter die Klinke in die Hand gaben, verlegt sich auf Soloplatten. Erst 2016 heißt es plötzlich wieder auf Facebook: "Guess who's back and pissed off again. "Off With Their Heads" nennen The King Blues ihre Comeback-EP. 2017 schieben sie eine Langrille nach.
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