laut.de-Biographie
The Legends
Die Legende um die Legenden (sorry, aber der musste einfach sein!) beginnt im Januar 2003. Zu dieser Zeit klampft Johan Angergard einen Song zusammen und kommt nach dessen Vollendung zu dem Schluss, dass die Nummer weder zu seiner einen Band Club 8, noch zu der zweiten namens Acid House Kings passt. Der Multi-Instrumentalist und Chef des trendigen Labrador-Labels betitelt den Song "Everything You Say" und beschließt, neue Mitstreiter zu finden, damit dieser live aufgeführt werden kann.
Ein Auftritt in Stockholm ist als Labelinhaber natürlich schnell gefunden und mit Henrik Martensson (b), Christopher und Pernilla Andersson sind zumindest drei Leute dabei, die schonmal einen Proberaum von innen gesehen haben (die Anderssons sind mittlerweile wieder raus). Für den Debütauftritt im Vorprogramm von The Radio Dept., der exakt eine Woche nach der Bandgründung ansteht, rekrutiert Angergard weitere Kollegen, die im Alltag um Stadionrock einen weiten Bogen machen, sich dafür aber für feinen Indie-Pop begeistern können. Freundschaft ist ihm dabei wichtiger als Profitum. Anscheinend zählt auch Durchhaltevermögen nicht zu den Top-Prios: Bis Mitte 2004 verschlingt das Projekt sage und schreibe 17 Personen.
Als Direktive gilt, dass die Songs so einfach zu spielen sein müssen, dass selbst ein nichtmusikalischer, auf die Bühne gezerrter Betrunkener mit der Aufgabe zu Rande kommt (Damit dürfte wohl auch erklärt sein, warum die Band so viele Mitglieder hat). Spaß beiseite: Schon die Vorabsingle "Make It All Right" bläst im Mai 2003 dermaßen Wind ins schwedische Hinterland, dass sogar der landesgrößte Radiosender P3 die Nummer acht Wochen rotieren lässt. Die Vinylsingle ist heute natürlich ein selten zu findendes Fan-Schmankerl.
Einige Konzerte später spielen die Legends Ende des Jahres vier weitere Nummern mit ordentlich Hall, Handclaps und Tambourine ein, die auf eine EP gelangen ("Call It Ours", "Change", "The Ballad of the Band" und "Against Time"). Auch hier wird deutlich: Von Phil Spector zu den Jesus & Mary Chain ist es für die Schweden nur ein kleiner Schritt.
Im Sommer 2004 kommt auch Deutschland in den Genuss des Legends-Sounds. "Up Against The Legends" heißt die Debüt-LP, die das Kollektiv zunächst hierzulande, in Spanien und in England live vorstellt. Die Band besteht zum Zeitpunkt der Album-Veröffentlichung neben Angergard und Martensson aus Jonas Färm (g), Asa Nielsen (handclap/voc), Kristin Adolfsson (handclap/voc), Lina Peterson (tamb/voc), Elin Runnman (keys), Ylva Boberg (handclap/voc) und Nicklas Blomqvist (dr).
Anschließend verzieht sich die Rasselbande wieder nach Schweden, um monatelang dreimal am Tag im Wechsel die Cure-Alben "Seventeen Seconds" und "Faith" anzuhören. So zumindest der Eindruck, den der Album-Nachfolger "Public Radio" evoziert, der am 16. Januar 2006 in die Läden kommt. Was das Label als "80er Darkness" beschreibt, ist in weiten Teilen eine knietiefe Verbeugung vor den minimalen Sound-Errungenschaften des erwähnten Trios. Sogar das Schlagzeug schlurft streckenweise wie bei Lolsens Tolhurst.
Die Kehrtwendung komplett macht die Gruppe dann im Herbst desselben Jahres, als erneut ein Album-Release ansteht. Auf "Facts And Figures" beackern die Legends den elektronischen Dance-Bereich, immer auf den Spuren von New Order und Kraftwerk.
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