laut.de-Biographie
Toony
Nationalstolz, geballte Faust und Doubletime heißen die drei Säulen, auf denen Thomas Chachurski alias Toony, Jahrgang 1984, eine Gangstarap-Karriere aufbaut. Keines seiner Videos, keiner seiner virtuellen oder physischen Auftritte kommt ohne den Verweis auf die polnische Heimat aus. Dabei lebt Chachurski in Deutschland, seit er zwei Jahre alt ist.
Auf den üblichen Social-Media-Kanälen preist der anabolikaverdächtige Rapper seinen eigenen "Polska-Fanartikel"-Shop an, während "Ostblock-Frauen" für ihn natürlich sowieso die schönsten sind. "Unsere Mädchen sind charmant, sexy und wissen, wie man kocht", so klingt das im Zitat.
Dabei ist Toony gar nicht mal so untalentiert. Seine Doubletime-Raps mögen nicht die beeindruckendsten in Deutschland oder auch nur im Ruhrgebiet sein, mau fallen sie aber sicher auch nicht aus. Das finden auch andere, nur geringfügig unter Intellektualitätsverdacht stehende Deutschrapgrößen wie Manuellsen oder Farid Bang, die bereits mit dem gebürtigen Polen kollaborierten.
Distinktion zieht Toony weiterhin daraus, dass er nicht ausschließlich auf Deutsch, sondern auch auf Schlesisch rappt. Nichtsdestotrotz geht er auf Nummer sicher und bedient chauvinistische Klischees noch und nöcher. Toony prahlt 2008 im "Deine Stärke"-Clip mit glatzköpfigen Muskelmännern im Hintergrund und Zeilen wie: "Deine Stärke, dein Land / Immer mit dem Kopf straight durch die Wand", dreht im Saunaclub und verteilt Disse an Fler, Massiv und Sido.
Rap bedeutet für den Düsseldorfer so etwas wie die letzte Kurve nach dem Schulabbruch und vor der Kriminellenlaufbahn. Aufgewachsen im sozialen Brennpunkt der Stadt, lässt er sich von einem Cousin zum Hip Hop bekehren, nachdem einer seiner besten Freunde für 14 Jahre hinter Gittern wandert.
Nach Auftritten in regionalen Diskotheken, etwa der "größten polnischen Flirt-Party" MyPolonia, featuret ihn Kollegah 2007 auf dem Album "Alphagene". 2010 veröffentlicht Toony auf dem polnischen Indielabel Prosto mit DJ Tomekk die LP "Ehrenkodex". Das Solo-Debüt folgt ein Jahr später mit "Over The Top Reloaded".
Zusätzlich populär wird er 2013 durch ein Interview-Video mit Rapz TV: Darin verpasst Toony einem Fastfoodketten-Kunden publikumswirksam eine Backpfeife, weil der dazwischenruft. Der Rapper aus Heydebrack-Cosel erkennt die Gunst der Stunde und nennt den darauf aufbauenden Track "Erziehungsschelle".
Reinreden lässt er sich auch in geschäftlichen Fragen nicht gern. Abseits von Plattenfirmen veröffentlicht der gute Freund von Tomekk seine Musik überwiegend selbst und betreibt besagten Fanshop.
Dass laut Aggro TV (vermeintlich) "unbekannte Anhänger" auf Ebay YouTube-Clicks und Kanal-Abonnenten für ihn einkaufen, um ihn populärer erscheinen zu lassen, nimmt Toony dafür allerdings gern hin. Im "Hooliganrap", wo sich Chachurski selbst verortet, scheint eben alles erlaubt.
2 Kommentare mit 8 Antworten
Toony ist ein...
...Synek natürlich. Was sonst?
Ein stolzer Krieger, den Adler im Herzen.
Und Fettsackhintermburgerkingschellengeber Nr. 1
Neues (bzw. 3 Wochen alt) von Toony (über Sentino):
https://www.youtube.com/watch?v=GBplnt3n-6E
Richtig attention-whorig wieder, der Prototyp-Huso.
"Ööh, ich diss dich und hänge extra in Warschau ab, lass treffen!" wahrscheinlich selbst für Senti zu irrelevant
Wo gibts'n das tolle Video?
Deutschraps Drachenlord hat sich in den letzten fünf Jahren also auch null weiterentwickelt, good to know.
TOOLi ALDEN!
Hattest du da etwa Hoffnung?
MeTOONYca?
@Budda
lel, nicht schlecht
@Craze
Man wird ja wohl noch träumen dürfen.