Dieses Album ist kein Vandalismus-Album. Auch wenn Cover und Künstlername etwas anderes verlauten, dürfen sich Ohrenzeugen dieses Erzeugnisses davon nicht in die Irre führen lassen. "Lichtenberg Therapie" ist kein Vandalismus Album. Es ist ein Degenhardt-Album.
Man könnte sogar noch weiter gehen als die Review und sagen, dass es von Außenstehenden vielleicht gar nicht erst gehört werden sollte. Degenhardt / Vandalismus hat eine der besten Diskografien im Deutschrap und ich freue mich über alles, was zu seiner Seligwerdung beiträgt, aber als Fan gibt es für mich keinen Grund das ein zweites Mal anzuhören. Das sind ja wirklich eher Therapiesitzungen über zugegebenermaßen sehr schöne Beats gesprochen. Die Wortgewalt, das kryptisch lyrisch, enigmatische, dass dieser Künstler eigentlich kann wie kein Zweiter fehlt fast komplett.
Ich sehe das anders. Erstmal hat dieses Album durchaus über weite Strecken, was du "das kryptisch lyrisch, enigmatische" nennst. Für mich ist das Impressionismus. Egal, ob er als Degenhardt von sich selbst oder als Vandalismus von der Welt erzählt (oder vice versa, was es ja durchaus auch gab), dann ist das immer seine Innensicht auf das Thema, emotional, assoziativ, wie es sich für ihn anfühlt.
Die Stellen, wo es dann kryptisch und sprachgewaltig wurde, sind meiner Interpretation nach stets Stellen gewesen, wo das beschriebene oder seine Gefühle dazu für ihn selbst noch rätselhaft waren. Oder wo er anderweitig verwirrt war, wenn mensch die Texte nimmt, in denen er drauf sein beschreibt. Dass es auf diesem Album dann stellenweise klarer und direkter ist verwundert dann kaum.
Und es ergänzt die Diskographie so schön: Weil es immer um ihn ging sind seine Alben die Geschichte seiner innerlichen Entwicklung. Vieles, wenn nicht alles, was er auf diesem Album erzählt, knüpft an andere Texte vorheriger Alben an. Wiederkehrende Personen, Motive und Themen werden auf diesem Album von einer klareren Perspektive betrachtet. Für Fans meiner Meinung nach im Zusammenspiel mit dem Rest der Diskographie schon mehrfach hörbar, sogar ein Grund dazu, die Diskographie nochmal durchzuhören und danach nochmal dieses hier einzuwerfen.
Für Außenstehende... hm, schwer zu sagen. Terror 22 war meiner Meinung nach ähnlich sperrig und abweisend, nur verklausulierter, und das hat mich damals reingezogen. Hier bekommt mensch auch als Außenstehender sehr eigenständige und schöne Beats und sehr ungewöhnliche Texte, die durchaus lyrisch noch auf einem anderen Level sind als szeneüblich.
Dieses Album ist kein Vandalismus-Album. Auch wenn Cover und Künstlername etwas anderes verlauten, dürfen sich Ohrenzeugen dieses Erzeugnisses davon nicht in die Irre führen lassen. "Lichtenberg Therapie" ist kein Vandalismus Album. Es ist ein Degenhardt-Album.
Wer jetzt glaubt, das längst begraben …
Man könnte sogar noch weiter gehen als die Review und sagen, dass es von Außenstehenden vielleicht gar nicht erst gehört werden sollte.
Degenhardt / Vandalismus hat eine der besten Diskografien im Deutschrap und ich freue mich über alles, was zu seiner Seligwerdung beiträgt, aber als Fan gibt es für mich keinen Grund das ein zweites Mal anzuhören. Das sind ja wirklich eher Therapiesitzungen über zugegebenermaßen sehr schöne Beats gesprochen. Die Wortgewalt, das kryptisch lyrisch, enigmatische, dass dieser Künstler eigentlich kann wie kein Zweiter fehlt fast komplett.
Ich sehe das anders. Erstmal hat dieses Album durchaus über weite Strecken, was du "das kryptisch lyrisch, enigmatische" nennst. Für mich ist das Impressionismus. Egal, ob er als Degenhardt von sich selbst oder als Vandalismus von der Welt erzählt (oder vice versa, was es ja durchaus auch gab), dann ist das immer seine Innensicht auf das Thema, emotional, assoziativ, wie es sich für ihn anfühlt.
Die Stellen, wo es dann kryptisch und sprachgewaltig wurde, sind meiner Interpretation nach stets Stellen gewesen, wo das beschriebene oder seine Gefühle dazu für ihn selbst noch rätselhaft waren. Oder wo er anderweitig verwirrt war, wenn mensch die Texte nimmt, in denen er drauf sein beschreibt. Dass es auf diesem Album dann stellenweise klarer und direkter ist verwundert dann kaum.
Und es ergänzt die Diskographie so schön: Weil es immer um ihn ging sind seine Alben die Geschichte seiner innerlichen Entwicklung. Vieles, wenn nicht alles, was er auf diesem Album erzählt, knüpft an andere Texte vorheriger Alben an. Wiederkehrende Personen, Motive und Themen werden auf diesem Album von einer klareren Perspektive betrachtet. Für Fans meiner Meinung nach im Zusammenspiel mit dem Rest der Diskographie schon mehrfach hörbar, sogar ein Grund dazu, die Diskographie nochmal durchzuhören und danach nochmal dieses hier einzuwerfen.
Für Außenstehende... hm, schwer zu sagen. Terror 22 war meiner Meinung nach ähnlich sperrig und abweisend, nur verklausulierter, und das hat mich damals reingezogen. Hier bekommt mensch auch als Außenstehender sehr eigenständige und schöne Beats und sehr ungewöhnliche Texte, die durchaus lyrisch noch auf einem anderen Level sind als szeneüblich.