Porträt

laut.de-Biographie

Wesley Stace

Musiker, Romanautor, Entertainer, Lehrkraft an verschiedenen Universitäten. Auch wenn der große Erfolg nie gekommen ist, hat sich Wesley Stace einen Namen auf allen Feldern gemacht.

Wesley Stace - Wesley Stace's John Wesley Harding Aktuelles Album
Wesley Stace Wesley Stace's John Wesley Harding
Viel mehr als ein zum Leben erwachter Bob Dylan-Song.

1965 im geschichtsträchtigen Küstenort Hastings im Süden Englands geboren, studiert er Literatur in Cambridge. Seine Doktorarbeit in Soziologie beendet er nicht, da er sich für eine Karriere als Musiker entscheidet.

Der Künstlername verrät seinen größten musikalischen Einfluss zu dieser Zeit: John Wesley Harding, nach jenem Album, mit dem Bob Dylan 1967 aus dem Exil zurückkehrte. Passend dazu ist Staces erstes Album "It Happened One Night" (1988) eine einfache Angelegenheit, aufgenommen bei einem Konzert, alleine mit Gitarre. "Strum and Drang", wie er es mit Ironie auf seiner Webseite beschreibt.

Sein Studiodebüt "Here Comes The Groom" (1990) klingt dagegen eher nach Elvis Costello. Was nicht weiter verwundert, sind Pete und Bruce Thomas von dessen Begleitband The Attractions wesentlich an den Aufnahmen beteiligt.

Folk mit rockigen Elementen ist der Stil, der auch Staces folgende Alben prägt. Seine Texte spielen auf verschiedenen Ebenen und behandeln durchaus ernsthafte Themen mit ironischer Grundhaltung. Da die Stücke nur so aus ihm heraussprudeln, folgen bis 2005 sieben weitere Alben, zu denen sich Rarities-Sammlungen gesellen.

2005 erscheint unter seinem Geburtsnamen Staces Romandebüt "Misfortune" (begleitet von einem John Wesley Harding-Album mit dem Titel "Songs Of Misfortune"). Damit ist er auf Anhieb erfolgreich: "Misfortune" wird für verschiedene namhafte Preise nominiert, später erscheint es auch auf Französisch, Hebräisch, Chinesisch oder Japanisch. Es folgen "By George" (2007), "Charles Jessold, Considered as a Murderer" (2011) und "Wonderkid" (2014). Letzteres handelt von einer Band, die den großen Durchbruch schafft - nur, dass die Besucher ihrer Konzerte kleine, weinende Kinder sind.

Als Literaturkritiker ist Stace für das Times Literary Supplement, das Wall Street Journal und die New York Times tätig. Zudem unterrichtet er kreatives Schreiben an den Universitäten Princeton und Fairleigh Dickinson. Logistisch gesehen kein Problem, denn seit 1991 lebt er in den USA.

Seit 2009 leitet er zudem die Vaudeville-Show "Cabinet Of Wonders", hauptsächlich in New York mit gelegentlichen Abstechern an die Westküste. Neben Musik und Lesungen begleiten Stace immer wieder neue Gäste, unter vielen anderen Joan Baez, Moby, Salman Rushdie oder Tracy Bonham.

2013 legt Stacey seinen Künstlernamen ab und veröffentlicht mit "Self-Titled" das erste Album unter eigenem Namen. In nur fünf Tagen in Begleitung der Jayhawks aufgenommen, folgt 2017 "Wesley Stace's John Wesley Harding"."Ich hatte vier Romane geschrieben und dachte, es sei an der Zeit, alles unter einen Hut zu bringen", erklärt er bei der Veröffentlichung. "Irgendwie schien sich das nicht rumgesprochen zu haben, also habe ich aufs nächste Album einfach beide Namen gepackt".

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