laut.de-Biographie
Whiplash
Im Unterschied zur Westküste war der Einfluss von Hardcore im Thrash Metal der Ostküste immer ein wenig deutlicher zu hören. So verhält es sich auch bei Whiplash, die sich 1983 in Passaic in New Jersey gründen und nach einem Song von Metallica benennen.
Gitarrist Tony Portaro, Drummer Tony Scaglione und Bassist Rob Harding spielen alle schon zusammen bei Jackhammer und rufen mit Shouter Mike Orosz die neue Band ins Leben. Nach dem ersten Demo fliegen Rob und Mike raus. Das zweite Demo nehmen die beiden im Alleingang auf, wobei Tony P. zusätzlich Bass und Gesang aufnimmt. Schließlich steigt am Bass mit Tony Bono der dritte Tony ein. Bevor sie aber ein Demo in dieser Besetzung aufnehmen können, geraten Bono und Portaro in einen schweren Verkehrsunfall, der Whiplash erst einmal auf Eis legt.
Wieder genesen, ergattern sie einen Deal mit Roadrunner Records und veröffentlichen 1985 ihre Debüt "Power And Pain". An den Vocals von Portaro und der miesen Covergestaltung scheiden sich die Geister, doch der beinharte Thrash der Amis kommt vor allem in Europa ausgesprochen gut an. Da der damals gerade 18 Jahre alte Scaglione von Slayer das Angebot bekommt, sie für den kurzfristig mal ausgestiegenen Dave Lombardo auf Tour zu begleiten, kratz er nach der Veröffentlichung bei Whiplash die Kurve.
Zwar ist sein Gastspiel bei Slayer nur von kurzer Dauer, seinen Platz bei Whiplash nimmt aber bereits Joe Cangelosie ein. Seinen Einstand gibt der auf "Ticket To Mayhem", das die Band kaum weniger kompromisslos zeigt. Mit der Scheibe im Rücken geht es zusammen mit Sodom durch Europa, wo sie ihren neuen Sänger Glenn Hansen vorstellen. Glenn stößt zur Band, weil sich Portaro wegen Atembeschwerden auf sein Gitarrespiel konzentrieren möchte.
Das neue Line-Up präsentiert sich erstmals 1989 auf "Insult To Injury". Dank der deutlich variableren Stimme von Glenn klingt die Scheibe zwar immer noch brutal, aber auch ein gutes Stück melodiöser. Ein Jahr später bricht die Band auseinander. Während sich Bono der Hardcore-Truppe Into Another anschließt, finden Scaglione und Portaro bei Billy Milanos M.O.D. wieder zusammen.
Nach ein Europatour steigen sie dort aus und basteln gemeinsam an neuen Songs. Während Ex-Drummer Cangelosie mit Kreator "Cause For Conflict" einspielt, holen sich die zwei Tonys Verstärkung in Form von Shouter Rob Gonzo, Basser James Preziosa und Gitarrist Warren Conditi isn Boot. Über das deutsche Massacre Label erscheint 1996 "Cult Of One", das sich musikalisch deutlich vom alten Material unterscheidet, da man nun eher in Richtung melodischer Power Metal tendiert.
Nach einigen Europa-Dates mit Riot und Skyclad, schieben sie ein Jahr später bereits "Sit, Stand, Kneel, Prey" hinterher. Mittlerweile sitzt Bob Candella hinter den Drums. Gitarrist Warren übernimmt für den geschassten Rob das Mikro. Lang hält die Besetzung aber nicht, denn schon im selben Jahr, stehen wieder alle drei Tonys frisch vereint im Studio und spielen einige alte Songs für das Best-Of-Album "Thrashback" komplett neu ein.
Leider ist diesem Line-Up einmal mehr nur eine zeitlich begrenzte Dauer beschieden, denn Tony Bono stirbt 2002 an einem Herzanfall. Whiplash lösen sich ein weiteres Mal auf und die Sache scheint damit erledigt zu sein. Doch 2009 kommt auf einmal wieder Leben in die Bude. Tony Portaro, der ehemalige Primal Scream-Basser Rich Day und Drummer Joe Cangelosi wagen einen erneuten Anlauf. Im März geht es mit Produzent Harris Johns (Voivod, Celtic Frost) ins Studio, um dort "Unborn Again" einzuspielen.
Das Album erscheint Ende September, Ende des Jahres soll noch eine DVD mit dem Titel "25 Years Of Thrash" erscheinen. Außerdem haben sich Whiplash noch auf kulinarisches Terrain begeben und zusammen mit 'From Mild To Wild Hot Sauce Shop' die erste Thrash Metal-Saucen auf dem Markt gebracht. Die Saucen sind nach Songs der Band benannt und haben Namen wie "Power And Pain", "Last Nail In The Coffin" und "Swallow The Slaughter".
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