laut.de-Biographie
Woodsplitter
Wenn man den Namen "Woodsplitter" googlet, findet man zuallererst eine Menge Bilder und Anzeigen zu diversen Säge- und Hackwerkzeugen. Fügt man "Music" hinzu, ploppt eine Band aus Arizona auf, deren verpixeltes Facebook-Bild zwei Chemiker und Reagenzgläser zeigt und dadurch nicht besonders vielversprechend wirkt. Letztendlich handelt es sich hierbei zwar um eine nicht uninteressante Experimental Rock-Band, doch um diese soll es hier nicht gehen.
Denn noch interessanter als besagte Obskurcombo und ebenfalls als Woodsplitter betitelt ist ein musikalisches Projekt Ben McLeods. Den kennt man eigentlich als Gründer der in Tennessee stationierten Underground-Hoffnung All Them Witches. Oberflächlich unterscheidet sich Woodsplitter recht deutlich vom psychedelisch pulsierenden Avantgarde Retro der Hauptband: Als McLeod im Dezember das Debütalbum "Inflamed" veröffentlicht, langt er teilweise doch kräftig in die Hartwurst-Kiste. Black Metal-Anleihen sucht man bei All Them Witches dann doch eher vergebens.
Statt sich Mitmusiker zu suchen, macht McLeod diesmal alles allein. Alles was er braucht, um "Inflamed" zu realisieren, ist eine Gitarre, ein Bass, ein Stimmgerät, einen E-Bow, drei Pedale, zwei Synthesizer, Recording- und Modeling- und Drum-Software. Wie Komposition, Einspielen und Recording passiert auch Mix und Produktion in Eigenregie. Nur bei Mastering und Cover-Artwork vertraut McLeod auf Kollegen. Letzteres steuert in bester All Them Witches-Tradition deren Drummer Robby Staebler bei.
Die Vielfalt, die Woodsplitter dabei an den Tag legt, kann sich durchaus sehen lassen. Egal ob Groove, sanfte Melodien – an Gitarre, Bass oder Synthesizer –, flirrende Tremolosalven, Post Metal-Riffs und -Soundscapes oder gar in Djent/Core-Richtung schielende Breakdowns: alles ist im Repertoire. Nur auf Vocals verzichtet McLeod. In der Lage, gute Geschichten zu erzählen, ist seine Musik aber auch ohne diese.