laut.de-Biographie
Yardbirds
Welche Band hat in seinen Reihen drei der berühmtesten Rockgitarristen groß gezogen und bekannt gemacht? Die Antwort kann hier nur lauten: die Yarbirds. Anfang der 60er Jahre von Schlagzeuger Jim McCarthy und Rhythmusgitarrist Chris Dreja in London gegründet, gehen sie mit Sänger Keith Relf und Leadgitarrist Top Topham an den Start. Nach ersten lokalen Erfolgen verpflichten sie jedoch einen Mann mit dem Spitznamen Slowhand: Eric Clapton. Der Durchbruch lässt nicht lange auf sich warten: Mit der Single "For Your Love" erreichen sie hohe Chartplatzierungen in England und USA, dazu eröffnen sie Konzerte für die Beatles.
Als sich die Orientierung von einem rockigen zu einem eher poppigen Blues ändert, verlässt Clapton 1965 die Band. Ein mindestens ebenbürtiger Ersatz steht mit Jeff Beck aber schon bereit. In anderthalb Jahren Mitgliedschaft macht er sich weit über die englischen Grenzen einen Namen als spektakulärer Bluesgitarrist. Bevor er mit Rod Stewart und Ron Wood die Jeff Beck Group gründet, steuert er noch einige erfolgreiche Songs bei. Auf dem letzten Album "Happenings Ten Years Ago" liefert er sich ein Gitarrenduell mit dem Sessionmusiker Jimmy Page.
Exit Beck, enter Page. Mitgliederverschleiß und Erfolgsdruck zeigen aber ihre Folgen. Die Yardbirds bekommen mit "Little Games" 1967 noch ein letztes Album zusammen, bevor auch Page aussteigt und die New Yardbirds gründet, eine Combo, die sich wenig später in Led Zeppelin umbenennt.
Damit ist die Aktivität der Band vorerst beendet. Dreja wird Fotograf, während McCarthy weiter in der Musikszene rumwurstelt wie auch Relf, der 1976 im Studio an einem Stromschlag stirbt. Im Jahr 1983 treffen einige ehemalige Mitglieder wieder zusammen, um für die Anthologie "Box Of Frogs" alte Lieder in neuem Gewand aufzunehmen. 1992 erfolgt die Aufnahme in die Rock'n'Roll Hall of Fame.
Eher erstaunlich also, dass sich die Yardbirds Mitte der 90er Jahre neu formieren. Neben Dreja und McCarthy stehen der so gut wie unbekannte Gitarrist John "Gypie" Mayo und Sänger John Idan auf der Bühne. Die Mischung erweist sich als gelungen und Stargitarrist Steve Vai bietet ihnen Unterschlupf auf seinem Label Favored Nations. Das Ergebnis ist das Album "Birdland", auf dem neben Vai unter anderen auch Slash, Joe Satriani, Brian May und Jeff Beck zugange sind. 2005 steht dann bei einem Auftritt überraschend auch Gründungsgitarrist Topham mit auf der Bühne.
Das Besetzungskarussell dreht sich in den kommenden Jahren besonders auf der Gitarren-Position aber munter weiter: Von 2013 bis 2015 steht Topham gar wieder im Line-up. 2023 wird im Rückblick auf die Bandhistorie ein trauriges Jahr, sowohl Jeff Beck als auch Gründungsgitarrist Anthony Topham sterben im Abstand von zwei Wochen im Januar.
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