laut.de-Kritik

Breitbeinige Britpop-Hommage: Idole vs. Identität.

Review von

"Idols“, das vierte Album des britischen Rock-Pop-Punk-Emo-Stars Yungblud, kommt nicht nur als erster Teil eines Doppelalbums heraus, sondern wird auch großspurig als grenzensprengend und "Liebesbrief an das Leben – in all seinem verdammten Wahnsinn" angekündigt. Gemäß seines Titels soll das Werk zudem einerseits die eigene Identität abseits von Idolen feiern, andererseits diese aber auch ehren.

Ambitioniert und abenteuerlustig ist also die Herangehensweise von Dominic Richard Harrison aka Yungblud. Und so klingen viele seiner neuen Songs auf "Idols" dann auch wie eine Hommage an Acts wie Oasis, Verve, Coldplay oder auch Robbie Williams – Britpop rules.

Der neunminütige, so epische wie pathetische Opener "Hello Heaven Hello" channelt dann auch noch die DNA des britischen Classic-Rock mit The Who, Queen oder Led Zeppelin als Referenz. Breitbeinig und breitmäulig wird dann aber auf dem Rest des Albums weniger dem Britrock als eben dem Britpop gehuldigt

Das macht zum Teil ziemlichen Spaß, wie in dem coolen Bastard-Bouncer "Lovesick Lullaby", der wie ein wilder Mix aus The Streets und frühen Blur klingt. Der Track "Ghosts" würde sich hingegen ziemlich gut auf einer U2-Platte machen, während der cinematische Beginn von "Zombie" sehr an "Fix You" von Coldplay erinnert und "The Greatest Parade" an einen Placebo-Track. Hört man im melancholischen "Monday Murder" gar die Poesie der Smiths durch?

Trotz all dieser Verbeugungen ist "Idols" keine Kopie, sondern durchaus Neu-Erfindung von Yungblud, weg von der hyperaktiven Alternative-Rock-Pop-Glam-Hitschmiede hin zu mehr vielschichtigen und vielseitigen Melodien sowie stimmlichen Variationen zwischen flehend, rotzig und emotional. Die neuen Songs haben mit ihrer groß angelegten, umarmenden Geste sicherlich massives Festival-Potential und in ihrer großspurigen wie gefühlsbetonten Anlage in den ruhigeren gitarrenlastigen Tracks Radiotauglichkeit. Man darf also gespannt sein, an welchen Idolen sich Yungblud dann im zweiten Teil dieses Albums, dessen Erscheinungsdatum noch nicht bekannt ist, abarbeiten wird.

Trackliste

  1. 1. Hello Heaven, Hello
  2. 2. Idols Pt. I
  3. 3. Lovesick Lullaby
  4. 4. Zombie
  5. 5. The Greatest Parade
  6. 6. Change
  7. 7. Monday Murder
  8. 8. Ghosts
  9. 9. Fire
  10. 10. War
  11. 11. Idols Pt. II
  12. 12. Supermoon

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Yungblud – Idols €16,98 €3,00 €19,98
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Yungblud – Idols (Amazon exclusive Alt. Cover CD) €16,98 €3,00 €19,98
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Yungblud – Idols (Amazon exclusive Wishing Well Magenta LP) [Vinyl LP] €28,99 €3,00 €31,99
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Yungblud – Idols - Limited Colored Vinyl [Vinyl LP] €47,75 Frei €50,75
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Yungblud – Idols - Limited [Vinyl LP] €69,97 Frei €72,97

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Yungblud

"Relevant, Future, Nu-Wave", listet Yungblud auf, als er sich Anfang 2017 im Interview mit dem Ticketweb Blog selbst beschreiben soll. Nur ein halbes …

1 Kommentar