laut.de-Biographie
24kGoldn
Wie sehr kann man für Erfolg prädestiniert sein? Es gibt definitiv Leute, die verschieden große Geburtsrechte auf künstlerische Karrieren haben. Wenn beide Elternteile reiche Models sind, die darauf bestehen, den Spross in fördernde Privatschulen zu packen, dann könnte man definitiv ein paar Schritte einfacher gehen. Doch 24Goldn, der tatsächlich auf den Vornamen Golden Landis hört, wollte eigentlich gar nicht Rapper werden. Sein erster Traum war es, als Investment-Banker Karriere zu machen.
Ja, ja, aber es läuft eben nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Manchmal muss man die naiven Kindheitsträume über Bord werfen, um sich realistischen und akuten Karrierepfaden zu stellen. Zum Beispiel, um Sellout-Pop-Trap für TikTok zu machen. Seine erste Single "Trapper's Anthem" hat 24Goldn 2017 erst aufgenommen, da nimmt ihn im übernächsten Jahr schon "Taste"-Produzent DA Duran unter Vertrag.
Der sieht Talent, Marktwert und Schamlosigkeit. Die 2019 erschienene Single "Valentino" startet auf Social Media durch, steigt in die Charts ein, geht Platin und spielt verrückt auf TikTok. Da wird klar: Obwohl die Nummer nur ein frecher Trippie Redd-Riff ist, ist mit Gold Geld zu machen. Wie schnell es gehen soll, hat aber keiner geahnt. Goldn selbst schreibt sich nämlich zur selben Zeit noch an der Uni LA ein, um BWL zu studieren und einer Burschenschaft beizutreten.
Zeitgleich wird er von seinen Fans in die XXL Class 2020 gewählt, veröffentlicht ein paar prominente Features und die Nummer "Mood", die ihn ganz nach oben bringen soll. Das fluffige Emo-Trap-Stück rastet völlig auf TikTok aus und geht binnen Wochen auf die Nummer eins der Billboard-Charts, wo es sich erst einmal vehement breitmacht.
Um an den Erfolg anzuknüpfen, kommt recht bald sein erstes Album "El Dorado" auf den Markt. Die Reaktion darauf fällt dennoch gehemmter aus, als man es vermutet hat. Es gibt trotz prominenter Features von DaBaby, Future und Swae Lee keinen direkt hervortretenden Hit, der Hype bleibt stumm, und so richtig kann man nicht einschätzen, wie viel Respekt die Szene für den Typen abseits seiner Social Media-Talente wirklich hat. Vielleicht greift er mit seinen unweigerlichen Pop-Sensibilitäten ja noch öfter an den richtigen Fleck, vielleicht fällt er aber auch bald wieder von der Karte.
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