laut.de-Biographie
Alexandre Tharaud
Grenzen scheint der französische Starpianist keine zu kennen. Ob die alten Meister wie Bach, Mozart oder Chopin, ob zeitgenössische französische Komponisten oder gar Chansons - es gibt kaum etwas, was er in seiner ellenlangen Diskographie nicht schon (mit Erfolg) interpretiert hätte. Dabei fällt er durch einen sauberen, strukturierten Stil auf, der die Essenz eines Stücks mehr bevorzugt als die eigene Virtuosität.
1968 in Paris geboren, fällt Alexander Tharauds Talent bereits im Alter von fünf Jahren auf. Ab 17 studiert am Pariser Konservatorium, gewinnt 1987 in Barcelona den Maria Callas-Preis und belegt zwei Jahre später den zweiten Platz beim wichtigen Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Seitdem ist er weltweit auf der Bühne tätig, sowohl mit Soloprogrammen als auch in Begleitung. Seine Diskographie ist beeindruckend und umfasst neben den Klassikern auch Uraufführungen zeitgenössischer französischer Komponisten wie Renaud Gagneux, Thierry Pecou oder Olivier Greif.
Für seine Interpretation von Bachs Goldberg-Variationen erhält er 2016 seinen dritten Echo Klassik (nach 2013 und 2015), Erfolg hat er auch auf der Leinwand, als er 2012 ein Rolle in Michael Hanekes "Liebe" spielt, der den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewinnt. Selbstverständlich kümmert er sich auch um den Soundtrack, in dem er Beethoven, Bach und Schubert interpretiert.
Als aufwändige Herzensangelegenheit entpuppt sich seine Hommage an die Sängerin Barbara. 1997 habe er mit weiteren Gästen ihrer Beerdigung auf ihrem Grab Stücke von ihr gesungen und den Entschluss gefasst, ein Album aufzunehmen, erzählt er. Zwanzig Jahre später ist es schließlich so weit: "Barbara", mit Tharaud am Piano und vielen französischsprachigen Größen wie Jane Birkin, Juliette Binoche, Vanessa Paradis oder Hindi Zahra am Mikrophon, erscheint im September 2017.
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