laut.de-Biographie
Amanda Rogers
Die New Yorkerin Amanda Rogers hat sich seit Ende der 90er Jahre den Ruf erarbeitet, im Vorprogramm von Indierock- und Hardcorebands die harten Jungs mit ihrem Pianospiel, zarten Gesang und direkten und ehrlichen Lyrics immer wieder zum Schweigen und Schwelgen gebracht zu haben.
Bühnenerfahrung sammelt sie als Supportact von Kombos wie Dashboard Confessional, Moneen, Murder By Death, Mates Of State oder Sensefield; ihre erste Europatour bestreitet sie im Sommer 2004 mit der Band Bats And Mice.
Bereits mit sechs Jahren erhält sie ein klassische Klavierausbildung und improvisiert erste eigene Stücke. Später entdeckt sie den Blues und Jazz und lässt sich von der väterlichen Plattensammlung inspirieren, die neben klassischer Musik auch Popgrößen wie David Bowie, Carole King, Lynyrd Skynyrd, The Band oder Johnny Cash beinhaltet.
Mazzy Star, Tom Waits, Billie Holiday oder Phillip Glass zählt sie zu ihren Vorbildern. Relevanter und prägender für ihre eigene Musik sind aber Konzerte von Tori Amos und Fiona Apple, die Amanda zwischen 1996 und 1998 als Zuhörerin erleben darf.
Von ihrem reduzierten und melancholischen Sound des frühen musikalischen Schaffens hat sich Amanda 2008 ein großes Stück entfernt und legt auf ihrem vierten Longplayer "Heartwood" eine neu gewonnene Gelassenheit und Zuversicht an den Tag. Dass sie ihre Indie-Melancholie weitgehend abgestreift hat und sich der Popmusik annähert, wertet sie als Gewinn:
"Beim ersten Album 'Here And Nowhere' (Eigenvertrieb, 1999) war ich erst 17 Jahre alt. Das klingt manchmal nach einem kleinen Mädchen, das seinen Frust und die Wut auf die Welt nicht wirklich auszudrücken vermag und daher niedlich und unbedarft rüberkommt. Die nächsten beiden Werke 'The Grant Sessions EP' (2002) und 'The Places You Dwell' (Immigrant Sun Records, 2003) sind wesentlich düsterer und man nimmt meinen klassischen Hintergrund wahr. Und 'Daily News' (Immigrant Sun Records, 2004) und 'Something Borrowed, Something Blue' (EP, Immigrant Sun Records, 2005) vereinen dann Pop, Jazz und Klassik."
"Ich glaube, an dem Punkt war ich dann ziemlich selbstbewusst, was meine Stimme, Melodien und Texte angeht. 'Heartwood' (Expect Candy, 2008) ist nun das Album, mit dem ich gelernt habe, Popsongs zu schreiben. Ich gebrauche viel Sarkasmus und Albernheit, um mich aus der düsteren Kiste zu befreien, in der ich jahrelang gesteckt habe."
Dass sie absolut hinter dieser Überzeugung steckt, beweist sie mit "Hope From The Forgotten Woods", das 2012 erscheint und sich ebenso gut als Soundtrack für einen alten Stummfilm eignen würde. Das liegt vor allem an der Menge von Emotionen, die Amanda Rogers in ihr Klavierspiel und ihren zarten Gesang legt.
Amanda Rogers weiß aber nicht nur musikalisch, was sie will. Die überzeugte Veganerin setzt sich für den Umwelt- und Tierschutz ein, hat sich für peta2 - ein Online-Portal für Tierrechte und Lifestyle - ablichten lassen und betreibt ihren Tour- und Bandbus mit Pflanzenöl.
Wäre sie keine Musikerin geworden, würde sie sich ihrer Lebenseinstellung entsprechend engagieren: "Ich hätte wohl einen Bio-Bauernhof oder ein Tierheim oder wäre in einer Friedensgruppe aktiv. Irgendwas, das die Welt ein wenig besser macht".
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